Zu Beginn der Famulatur wurde ich auf der Privatstation eingeteilt, was ein guter Einstieg in die Abläufe war. Ich wurde direkt sowohl von den Ärzten als auch von der Pflege ins Team integriert und durfte die ersten Aufgaben eigenständig übernehmen. Wenn ich etwas nicht wusste wurde es mir gezeigt und geduldig erklärt. Es war schnell klar, dass die Neurologen sehr offen sind und auch gerne die Interessen der Famulanten unterstützen. Entsprechend fand ich es super, dass es möglich war innerhalb der Klink in Absprache mit den anderen Famulanten zu rotieren und sich alle Bereiche anzuschauen, die einen interessierten. Nach der ersten Woche bin ich auf die Stroke Unit gewechselt, wo ich auch selbst Patienten in der Frühbesprechung und der Visite vorstellen durfte (war aber kein Muss). Auch in der Notaufnahme konnte ich viele Untersuchungen machen und die Patienten anschließend den behandelnden Ärzten übergeben. Sofern ich unsicher war haben sie mich dennoch immer ernst genommen und sind mit mir zu den Patienten gegangen, um gemeinsam die Untersuchungsbefunde zu reevaluieren und mir weiter zu helfen.
Aufgaben, die ich übernehmen durfte, waren Anamneseerhebung, Aufnahme- und Verlaufsuntersuchungen, Dokumentation von Befunden, Anmeldung weiterführender Diagnostik, Telefonate mit Angehörigen/Pflegeheimen, Blutentnahme/Braunülen legen, Assistenz bei Lumbalpunktionen, Konsile stellen und Arztbriefe schreiben.
Insgesamt waren die vier Wochen sehr lehrreich und ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, jemanden mit meinen Fragen zu nerven oder im Weg zu sein (auch wenn viel los war). Ganz im Gegenteil haben mich alle als zukünftige Kollegin angesehen und viel Verständnis für Unsicherheiten gezeigt. Die allermeisten Ärzte waren sehr bemüht und motiviert einem etwas für später mit auf den Weg zu geben, auch wenn man sich vielleicht nicht für die Neuro als Fachrichtung entscheiden wird. Eine Famulatur kann ich nur jedem empfehlen!
Bewerbung
Auf die Bewerbung per Mail bekam ich sehr schnell eine Antwort mit allen weiteren Informationen. Da man ein erweitertes Führungszeugnis beim Dekanat einreichen muss, würde ich mich mit ein paar Wochen Vorlaufzeit bewerben.
