Ich hatte eine wirklich schöne und lehrreiche Zeit im Kantonsspital Baselland und kann jedem diese Famulatur in der Orthopädie nur ans Herz legen.
Unterkunft: das Personalwohnheim hat ca. 700 Franken inklusive Endreinigung gekostet und liegt direkt auf dem Gelände des Standortes Bruderholz. Man hat dort ein eigenes Badezimmer und eine Gemeinschaftsküche pro Stockwerk mit eigenem Kühlschrankabteil. Alles ist sehr sauber und soweit in Ordnung. Leider ist kein WLAN in den Zimmern verfügbar (nur unmittelbar in Krankenhausnähe) und man muss sowohl Küchenutensilien, als auch Schlafzeugs selbst mitbringen.
Materialien: Kleidung, Diktiergerät, eigener Piepser (worüber man reintheoretisch kontaktiert werden kann), Personalkarte, die für das LogIn in Soarian und als Bezahlungsmittel in der Mensa genutzt werden kann.
Tagesablauf:
7:00 Uhr: Orthobullets für Assistenten und Unterassistenten.
7:15 Uhr: Morgenrapport
Ab ca 7:45 Uhr: Stationsvisite
Danach abhängig vom Tag:
2x pro Woche OP, 2x pro Woche Sprechstunde (Standorte: 1x Liestal, 1x Bruderholz), 1x pro Woche Stationsarbeit.
Zudem 1x pro Woche Fortbildung am Donnerstag.
OP: Man ist meistens 2. oder 3. Assistent und kann somit spannende Eingriffe direkt vom Tisch verfolgen. Haupttätigkeit ist meist Hakenhalten, aber auch Nähen und Absaugen ist durchaus möglich.
Anschließend kann man die Post-Op Verordnungen machen.
Sprechstunde: Zu Beginn habe ich bei der Sprechstunde vorallem bei der Anamnese und den Untersuchungen zugeschaut, aber relativ schnell dann selbst Verlaufskontrollen übernommen und den Oberärzten vorgestellt. Dabei kann man eigene Vorschläge für das weitere Procedere liefern und Rö Bilder gemeinsam auswerten. Abschließend diktiert man seinen eigenen Sprechstundenbericht. Die Ambulanztage haben mir am meisten Spaß gemacht.
Stationsarbeit: Hier kann man den Assistenten helfen, indem man Labore anmeldet, die Visiten- und Entlassungsbriefe schreibt etc. Wenn man sich gut vorbereitet kann man den Oberärzten oder bei der Chefvisite auch einige Patienten vorstellen.
Rotation: das Hüffteam war von Anfang an super engagiert und freundlich zu mir, weshalb mir die Zeit dort am besten gefallen hat. Sie haben mir viel erklärt, mich viele Aufgaben übernehmen lassen und waren stets nach dem Motto: „Alles kann, nichts muss“. Zudem war die Stimmung im Team top, es wurde viel gelacht und ich habe mich super wohl gefühlt.
Im Knieteam war es auch sehr spannend, aber aufgrund des Zeitdruckes ist die Lehre und die eigenständige Tätigkeit dort deutlich kürzer gekommen. Trotzdem war das Team sehr freundlich und besonders die Sportmedizinsprechstunde hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Generell ist die Stimmung im Spital sehr angenehm und positiv. Die Organisation hat super geklappt und ich hatte jederzeit einen Ansprechpartner bei Fragen oder Problemen.
Kantine: war super lecker. Tagesmenü kostet 9 Franken + Studirabatt. Ansonsten werden die Teller nach Gewicht abgewogen. Vegetarisch ist dort etwas schwieriger.
Freizeit: Man bekommt zwei Urlaubstage frei. Wenn man Überstunden sammelt, kann man diese zudem kompensieren. Im Sommer hat es uns in Basel sehr gut gefallen. Wir waren oft im Rhein schwimmen und am Wochenende haben wir Ausflüge an wunderschöne Seen und Städte in der Umgebung gemacht. Mit dem sogenannten U-Abo kommt man auch relativ preiswert mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Basel herum.
Insgesamt eine richtig gelungene Famu, die mir wirklich viel Spaß gemacht hat.