Tagesablauf:
Der Tag begann um 8:15 Uhr mit der Früh- und Röntgenbesprechung. Danach wurde mir ein Arzt zugeteilt, den ich die meiste Zeit meiner Famulatur begleitet habe. Auf der Station nahm ich an den Visiten teil, schaute mir Untersuchungsbefunde an und war bei Lumbalpunktionen dabei. Auch die Begleitung bei der Aufnahme von Patienten gehörte zu meinen Aufgaben. Gelegentlich saß ich daneben, wenn Briefe geschrieben wurden, was manchmal etwas langweilig war. Glücklicherweise konnte ich mich in solchen Momenten mit Amboss beschäftigen.
Das gesamte Ärzteteam war äußerst freundlich und geduldig. Sie erklärten viel und beantworteten gerne meine Fragen. Zusätzlich hatte ich die Möglichkeit, die Stroke Unit und die Notaufnahme zu besuchen, was meinen Einblick in die Neurologie vertiefte.
Eine Enttäuschung war, dass ich während meiner Famulatur nichts eigenständig tun durfte. Ich lief den Ärzten nur hinterher und beobachtete ihre Arbeit. Zum Glück gab es jedoch jeden Nachmittag einen sehr lehrreichen und lohnenswerten Studentenunterricht, der mir viel Wissen vermittelte und eine willkommene Abwechslung war.
Unterkunft und co.:
Während der Famulatur bestand die Möglichkeit, kostenlos im Personalwohnheim zu wohnen, oder wie in meinem Fall, in einem Personalzimmer auf einer geschlossenen Station im Krankenhaus. Dadurch hatte ich den Vorteil, ein eigenes Bad zu haben. Die Zimmer waren mit allem Nötigen eingerichtet, und es gab eine kleine Gemeinschaftsküche mit Kühlschrank auf dem Flur. Wenn man jedoch kochen wollte, musste man ins Personalwohnheim gehen, da auf der Station selbst kein Herd vorhanden war. Die Waschmaschinen konnte man zudem auch im Personalwohnheim mitbenutzen. Handtücher und Bettwäsche wurden einem kostenlos zur Verfügung gestellt, jedoch wurden diese nur sehr sporadisch aufgefüllt, sodass meistens ein Mangel herrschte.
Besonders positiv hervorzuheben war das kostenlose Frühstück und Mittagessen, das von Montag bis Sonntag angeboten wurde. Grundlegend durfte man sich immer so viel nehmen, wie man wollte, und die Qualität war auch zufriedenstellend. Besonders hervorzuheben ist die frische Salatbar, die es jeden Mittag unter der Woche gab.
Ein weiterer Bonus war die Vergütung von 50 Euro pro Woche.
Freizeit:
Die Stadt Emden bietet eine Vielzahl an Bars und Restaurants. Zudem war die Natur in der Umgebung sehr schön und bot zahlreiche Möglichkeiten zur Entspannung und Erholung. Die Möglichkeit, die umliegenden Inseln zu besuchen und andere Städte wie Leer und Oldenburg zu erkunden, war eine schöne Abwechslung nach der Arbeit.
Für Erkundungstouren und Einkäufe standen kostenlos Klinikfahrräder zur Verfügung. Es war jedoch schade, dass nur noch drei davon vorhanden waren und sie sich in einem heruntergekommenen Zustand befanden. Dennoch konnte man damit die Gegend gut erkunden.
Ein weiteres Plus war der Fitnessraum des Klinikums, den man zu bestimmten Zeiten kostenlos nutzen durfte, sowie das wöchentliche Drachenbootfahren mit vielen weiteren Kollegen aus dem Klinikum.
Fazit:
Zusammenfassend war meine Famulatur in der Neurologie am Klinikum in Emden eine äußerst positive Erfahrung. Die gut strukturierten Abläufe, die kostenlosen Verpflegungsmöglichkeiten und die zahlreichen Freizeitangebote machten die Zeit dort besonders angenehm. Ich kann diese Famulatur nur wärmstens weiterempfehlen und würde sie jederzeit wieder machen.
Bewerbung
Meine Famulatur in der Neurologie in Emden hat mir sehr gut gefallen. Bereits die Bewerbung verlief unkompliziert. Etwa ein halbes Jahr zuvor hatte ich mich beworben und erhielt schnell eine positive Rückmeldung.
Durch den zur Verfügung gestellten Studentenleitfaden konnte ich mich gut auf die Famulatur vorbereiten und wusste genau, was am ersten Tag zu erledigen war.
