Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie
Fachrichtung
Plastische Chirurgie
Zeitraum
7/2023 bis 7/2023
Einsatzbereiche
OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Innsbruck (Oesterreich)
Kommentar
Das war bisher meine beste Famulatur!
Das Team ist nett und freundlich, es duzen sich fast alle, inkl. Pflege. Es sind zum Großteil weibliche Ärztinnen.
Vorallem die jungen Ärztinnen (Basisjahr und Assistenz) bemühen sich einem Fälle zu erklären und kleine Tätigkeiten durchführen zu lassen. Selbstständig darf man die ganze Akte durchschauen, wenn man will.
Jeden Morgen ist um 7:15 eine Besprechung der Ärzte, es werden die OPs des vorherigen Tags, OPs des Diensts und Fälle des Diensts (meist 1-3), OPs des jeweiligen Tages und Fälle des Konsiliardienstes (2 Ärzte die zur Gyn, Derma, Unfall, Gefäß hinzugezogen werden) mit Bildern gezeigt. Sehr spannend!
Auf Station habe ich Entlassungsbriefe mit einem Vorlagenordner vorbereitet, die dann nochmals korrigiert wurden, habe bei Verbandswechseln geholfen, leider aber nicht alleine durchgeführt, habe stationäre Aufnahmen durchgeführt. Jederzeit war es problemlos möglich die Pflege oder auch die Ärztin bei Unsicherheiten nochmals zu fragen, wie etwas geht und wo etwas ist. Es war nie schlimm, wenn etwas nicht auf Anhieb geklappt hat.
In der Ambulanz ist eher sehr wenig zu tun, aber sehr spannende Fälle zu sehen. Man darf auch mal bei einem Verbandswechsel helfen, jedoch sind auch die Schwestern sehr penibel bei dem was sie tun und ganz habe ich nie einen Verband gemacht. Was vielleicht auch daran liegt, dass man jeden Tag woanders ist und erst am Vortag erfährt wo.
Ebenso im OP, man ist Haken- und Körperteilehalter, darf mal tupfen oder saugen.
Genäht habe ich leider gar nicht, dafür unterschiedlichste Nahttechniken gesehen.
Im Ambulanz-OP ist bisschen mehr möglich, da durfte ich Lokalanästhetikum bei einem ambulanten Eingriff einspritzen und ein Hauttransplantat zur Replantation teils vorbereiten.
Durch die Länge der OPs an manchen Tagen war ich bis 17:30 dort. Ende in der Ambulanz war teilweise 13:30-15:30, auf Station 14:30-15:30, also jeden Tag ganz unterschiedlich.
Mittagessen war großteils möglich und man wurde animiert essen zu gehen, es immer genug Zeit dafür oder man durfte sie sich nehmen. Eigentlich jeden Tag war morgens nach der Arztbesprechung noch kurz Zeit zu frühstücken oder für Kaffee .
Mich hat die Abteilung so überzeugt, weil ich es mir selbst vorstellen könnte dort zu arbeiten, die Rolle als Famulantin war eher zäh, aber irgendwann ist man ja zum Glück keine Famulantin mehr.
An sich ist es wie bei anderen Famulaturen, es ist nicht gedacht dass man viel tut, sondern eher zuschaut.
Das kann auch sehr anstrengend sein. Die KPJler durften leider nicht wirklich mehr machen als ich.
Für mich wurde auch deutlich klarer was Plastische Chirurgie ist, nicht nur aufspritzen sondern es geht viel um Wunden jeder Art, Größe und Chronizität, viel Hautkrebs, Fehlbildungen, Brüste und Handverletzungen. Teils waren Wunden entzündet oder infiziert, man sollte also nicht schnell etwas eklig finden.
Ich kann eine Famulatur in dieser Abteilung trotz Kritik sehr empfehlen, man lernt einiges, sieht viel, alle sind nett, es ist kein harscher Umgang wie auf manchen Unfallstationen und man darf jederzeit Fragen zu allem möglichen stellen.
Bewerbung
Nachrückerin nach Absage einer anderen Studentin, 2 Wochen vor Famulaturbeginn
