Famulatur Allgemeinchirurgie in Landeskrankenhaus Salzburg (9/2022 bis 9/2022)

Krankenhaus
Landeskrankenhaus Salzburg
Stadt
Salzburg
Station(en)
Allgemein-, Viszeral-, Thorakalchirurgie
Fachrichtung
Allgemeinchirurgie
Zeitraum
9/2022 bis 9/2022
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Tuebingen
Kommentar
Ich habe mich sehr auf die Famulatur in der Allgemeinchirurgie im Landeskrankenhaus gefreut und würde behaupten, dass ich relativ motiviert in das Praktikum gestartet bin. Wenn man freiwillig in der Chirurgie famuliert, sollte man sich selbstverständlich im Vorfeld auf einen frühen Arbeitsbeginn, lange Arbeitstage und einen raueren Umgangston einstellen. Leider wurde ich über diese Erwartungen hinaus negativ überrascht.

Die Betreuung war leider noch unter dem niedrigen Niveau, welches man aus deutschen Unikliniken gewohnt ist. Dies führe ich primär auf die viel zu hohe Anzahl von Studenten zurück. In der Morgenbesprechung saßen mehrere deutsche und österreichische Famulanten, Wochenpraktikanten der PMU (nennt sich dort "Rotation"), PJler sowie Basisärzte (vergleichbar mit dem ehemaligen AIP; diese Ärzte müssen von den Stationsärzten zusätzlich betreut und eingearbeitet werden). Zeitweise waren wir über 20 (!) Studenten. Damit das leitende ärztliche Personal die Studenten zumindest grob auseinanderhalten konnte, wurden alle Studenten mit einem zusätzlichen Namensschild (gelbes Schild für Famulanten, grünes Schild für PJler (kein Witz!) ) ausgestattet.

Die tägliche Anwesenheit müssen alle Studenten jeden morgen im Chefsekretariat mit einer Unterschrift bestätigen. Dies liegt evtl. an der Unfähigkeit der Sekretärin, Wochenpraktikanten und (freiwillige) Famulatur auseinanderzuhalten. Auf jeden Fall fällt das nicht unter Erwachsenenbildung...

Den Umgangston der OÄ, leit. OÄ und des Chefs würde ich nicht als streng und "alte Schule" bezeichnen (das wäre schön gewesen) sondern als herablassend und unprofessionell.

Am unteren Ende der Nahrungskette stritt man sich also mit den Wochenpraktikanten um die einfachsten Aufgaben wie Blutabnehmen, Zugänge legen, Anamnese, ...

Rein theoretisch gibt es für jeden Studenten eine feste Einteilung (Woche 1: Ambulanz, Woche 2: Station,...) Das klingt erst einmal gut, bringt aber recht wenig, wenn in der Ambulanz vier Studenten und auf jeder Station auch vier Studenten herumstehen.

Jeder Student erhält ein Telefon damit er sofort in den OP gerufen werden kann, fall's mal ein Assistenzarzt ausfällt und ein Hakenhalter gebraucht wird.

Anders als in Deutschland wird in Österreich die sonographische Diagnostik zu einem Großteil von der Radiologie durchgeführt, sodass auch das Sonografieren als Aufgabe wegfällt.

Das Mittagessen ist zum reduzierten Preis von 3,.. € sehr lecker.

Leider muss man resümieren: Eine professionelle und motivierende Heranführung an den Arztberuf sieht anders aus.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Stimmung Station
3
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen
4
Stimmung Klinik
3
Unterricht
4
Betreuung
6
Freizeit
4
Lehre auf Station
4
Insgesamt
4

Durchschnitt 3.8