Famulatur Unfallchirurgie in Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl (2/2022 bis 3/2022)

Krankenhaus
Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl
Stadt
Bad Ischl
Station(en)
Unfallchirurgie
Fachrichtung
Unfallchirurgie
Zeitraum
2/2022 bis 3/2022
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Die Organisation war gut: man bekommt einen Mitarbeiter Ausweis und kann für relativ wenig Geld im Wohnheim wohnen - das hat obwohl ich am Sonntag angereist bin sehr gut geklappt. Außerdem kann man jeden Tag kostenlos in der Mensa essen. Das waren allerdings schon fast alle positiven Aspekte in dem Krankenhaus. Insgesamt kann man einfach sagen, dass die Ärzte Famulanten und PJler als nervige Nichtskönner ansehen, die grade gut genug sind um mal einen Haken zu halten oder Sachen ins Labor zu bringen. Ich durfte in meinem Pflegepraktikum mehr machen als hier. Vor allem am Anfang waren wir noch sehr viele Famulanten/PJler auf Station, wodurch man natürlich noch weniger Möglichkeiten hatte etwas zu lernen. Allerdings hat man so wenigstens von den PJlern ein bisschen was erklärt bekommen. Von dem Personal wurde uns nicht mal der Tagesablauf erklärt oder die Station gezeigt. Insgesamt waren die anderen PJler und Famulanten sehr nett und untereinander war auch ein sehr guter Umgang - das Leid schweißt einen zusammen.
Morgens fängt der Tag damit an, dass man auf Station Blut abnimmt/Zugänge legt während ein Famulant/PJler in die Frühbesprechung geht. Danach geht man in die Ambulanz oder in den Op zum Haken halten - das ist jeden Tag etwas anders, jenachdem welche OPs anstehen. Eigentlich sitzt man nach den Blut Abnahmen 95% der Zeit rum oder steht sich die Beine in den Bauch. Selbst bei mehrmaligen Nachfragen ob man etwas helfen kann , wird das verneint und man wird weiterhin ignoriert; das man ohne Nachfragen etwas erklärt bekommt oder etwas machen darf, kann man vergessen. Es gab Tage an denen ich absolut nichts gemacht habe außer zwei mal Proben ins Labor zu bringen. Dabei ist es noch nicht mal so, dass es zu stressig wäre oder es keine Zeit für Lehre gäbe, die Ärzte haben schlicht und einfach keine Lust. Im OP sieht es leider auch nicht viel besser aus: es wird nichts erklärt und eigentlich darf man sich nur stundenlang den Rücken krumm buckeln beim Haken halten. Wenn dann irgendwann nach 3 Stunden die Kraft nicht mehr ausreicht um den Haken genau so zu halten wie es der Operateur wünscht, bekommt man das im entsprechenden Ton zu hören. Ich war 4 Wochen hier und habe in dieser Zeit wirklich absolut nichts Neues gelernt. Leider haben das alle anderen PJler und Famulanten auch so wahr genommen. Obwohl ich am Anfang sehr motiviert war und mir auch wirklich Mühe gegeben habe aktiv nachzufragen und Motivation und Interesse zu zeigen, resigniert man hier wirklich sehr schnell.
Da einen keiner beim Namen kennt und es auch niemanden interessiert ob man da ist oder nicht, kann man wenigstens oft sehr früh Feierabend machen (meist zwischen 13 und 14 Uhr). So hat man sehr viel Freizeit und kann viel in den Bergen unternehmen. Wer allerdings auch nur ein kleines bisschen was lernen will, sollte sich lieber ein anderes Krankenhaus suchen. Auch einen angenehmen und respektvollen Umgang kann man hier nicht erwarten. Es gab insgesamt einen einzigen Arzt bei dem ich auch praktisch etwas machen durfte und der mich nicht nur angemessen höflich behandelt, sondern mir auch etwas erklärt hat. Bei 99% der Ärzte hier lief es eher so, dass man stundenlang ignoriert wird, auch auf Nachfrage nichts machen darf, nur um dann losgeschickt zu werden um dem Arzt/der Ärztin einen Kaffe zu machen. Um Kaffe zu machen und Proben ins Labor zu bringen muss man auch nicht jahrelang studieren. Leider wird man auch von der Pflege nicht viel besser behandelt, Famulanten und PJler sind hier der Abtreter für das ärztliche und Pflege Personal.
Insgesamt kann ich von einer Famulatur hier nur abraten, die allermeisten Ärzte sind menschlich und auch was fachliche Lehre angeht das Letzte.
Bewerbung
Ein Jahr im Voraus
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Braunülen legen
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger

Noten

Stimmung Station
4
Kontakt zur Pflege
5
Ansehen
5
Stimmung Klinik
4
Unterricht
6
Betreuung
6
Freizeit
1
Lehre auf Station
6
Insgesamt
5

Durchschnitt 4.67