Wer Lust auf einen Famulatur in Uganda hat ist hier sicher gut aufgehoben. Der Kontakt zum Krankenhaus ist schnell und problemlos per Mail möglich. Es gibt eine feste Partnerschaft mit einer niederländischen Universität, so dass das gesamte Jahr Famulanten aus Groningen da sind.
Das Krankenhaus ist etwas außerhalb von Kumi und hat ein riesiges Einzugsgebiet. Außerdem fahren verschiedene Stationen/Sozialarbeiter zu Outreaches in den gesamten District. Man kann überall mit und kommt somit in wirklich abgelegen Ecken um Aufklärungsarbeit zu machen, Kinder zu impfen oder Frauen über kostenlose Verhütung zu informieren. Man wird freundlich aufgenommen und kann für eine kurze Zeit Teil der Klinik werden. Morgens treffen sich alle zu einem kurzen Gottesdienst, bevor man mit auf die Station geht und die Ärzte bei der Visite begleitet. Dabei konnten wir einerseits spannende Krankheitsbilder und Patientengeschichten sehen, aber auch Patienten untersuchen. Im netten Gespräch mit den Ärzten wurde dann erörtert was nun unternommen wird, wie die Versorgung wohl in Europa aussehen würde und wie die Versorgungslage in Uganda ist. Mittags kann man in die Ambulanz, mit zu den Outreaches oder in OP. Man ist wirklich überall herzlich willkommen und kann sich seinen Krankenhausalltag nach eigenem Interesse in Absprache mit den anderen Famulanten selbst gestalten.
Man wohnt in einem kleinen Häuschen nahe dem Krankenhaus zusammen mit den anderen Famulanten. Agnes ist zuständig für das Wohl der Famulanten. Mit ihr haben wir abends zusammen gekocht, sie hat für die Einkäufe gesorgt und wir konnten auch sonst unsere Fragen an sie richten. Die Zimmer sind mit einem / zwei Betten und Schrank ausgestattet. Es gibt ein Wohnzimmer, zwei Terassen, eine große Essecke und eine Küche mit offenem Feuer. Für die dortigen Verhältnisse ist das schon deutlich gehoben. Zwei Klos und ein Bad, die nicht mit europäischem Standard zu vergleichen sind und an die man sich erstmal gewöhnen muss, aber das ging auch gut. Es gibt prinzipiell fließend Wasser, aber nicht genug, dass man jeden Tag Duschen kann, oder 10 mal am Tag die Klospülung benutzen kann. Man muss mit dem Wasser wirklich haushalten, sonst gibt es einfach v. a. in der Trockenzeit mal keins mehr.
Am beeindruckendsten waren sicher die Outreaches, die Besuche in den Schulen (Aufklärung über HIV, Hygiene etc) und donnertags wird morgens nicht gebetet, sondern getanzt;)
Bewerbung
Wir hatten uns 3 Monate vorher beworben, da wir eigentlich schon einem Krankenhaus an der kongolesisches Grenze zugesagt hatten. Dort gab es aber leider kurzzeitig politische Ausschreitungen im Kongo in Grenznähe, so dass wir uns kurzfristig in Kumi beworben haben. Unsere Mail wurde schnell beantwortet. Man bekommt einige PDF Dokumente gesendet in dem das Wichtigste drin steht. Das Geld für die Famulatur an sich soll man vorher überweisen. Das Geld für die Unterkunft haben wir auch vorher überwiesen. Aber eigentlich sollte man das erst vor Ort machen. Denn eigentlich muss man die Tage an denen man nicht in Kumi ist (v.a. die Wochenenden oder wenn man längere Ausflüge geplant hat) nicht voll zahlen. Da wir das Geld schon überwiesen hatten, haben wir natürlich auch nichts mehr zurück bekommen;). Hat uns ein bisschen geärgert, aber das Geld ist dort wirklich gut aufgehoben. Das Krankenhaus versorgt wirklich fast das den gesamten Distrikt, verpachtet Felder, hat einen Found für zahlungsunfähige Patienten etc. Bei Fragen könnt ihr mich gerne anschreiben.
