Famulatur Notfallmedizin in Regiomed Klinikum Sonneberg (2/2024 bis 3/2024)

Krankenhaus
Regiomed Klinikum Sonneberg
Stadt
Sonneberg
Station(en)
Notaufnahme
Fachrichtung
Notfallmedizin
Zeitraum
2/2024 bis 3/2024
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Zusammengefasst: sehr gute Lehre durch motiverte und engagierte ÄrztInnen in der NA, Möglichkeit praktisch tätig zu sein und Verantwortung zu übernehmen, sowohl theoretisch als auch praktisch guter Lerneffekt

Sonneberg ist ein kleines Klinikum, weshalb man sehr schnell einen groben Überblick über die Abläufe im Haus hat und auch unkompliziert in andere Bereiche reinschnuppern kann, was ich sehr gut fand. Der Tag beginnt morgens um 7:15Uhr mit einer kurzen Frühbesprechung und endet pünktlich um 15:45 - manchmal auch früher. Jeden Tag um 13:45 ist eine Röntgenbesprechung, zu der man immer hingehen darf.
Da morgens oft wenig los war, darf man auch erstmal auf die Stationen gehen und die Blutentnahmen und Flexülen machen, wenn man Lust hat - die Pflege hat sich sehr über die Hilfe gefreut. Man kann auch ein Telefon mitnehmen, sodass man jederzeit angerufen wird, wenn etwas spannendes kommt. Ansonsten ist es auch so jederzeit möglich für Interventionen auf die Stationen oder in die Funktion (Venenduplex, Lufu, Gastroskopie, Angiologie) zu schauen - die Ärzt:innen rufen da auch gerne für einen an, um nachzufragen, wann zB die Aszitespunktion, Kardioversion, etc... stattfinden.
In der Notaufnahme wurden wir Famulantinnen die meiste Zeit von der Oberärztin Frau Dr. Groenen und dem Assistenzarzt Matthias Rohr betreut. Beide hatten extrem Lust auf Lehre und waren immer motiviert einem möglichst viel beizubringen. Auch wenn mal mehr los war wurde man nicht vergessen und es war eigentlich immer Zeit für Fragen, Erklärungen, praktische Anleitungen, etc. An einem ruhigen Morgen haben wir Famulant:innen einen kleinen Sonokurs bekommen, wo sie sich etwa 2h Zeit genommen haben uns die Untersuchung strukturiert zu erklären und wir jeder einmal selbst in Ruhe üben durften.
Zu den täglichen Aufgaben gehören: Patient:innen (die kein Notfall sind) aufnehmen, Anamnese machen, körperlich untersuchen, EKGs auswerten, Sonografie machen, sich eine Verdachtsdiagnose und eine Therapieempfehlung überlegen. Danach wird das dann mit dem/der zuständigen Ärzt:in besprochen und ggf. korrigiert und ergänzt. Gerade am Anfang und bei Fragen/Problemen kann man sich da natürlich jederzeit auch Hilfe holen oder nochmal jemand drüberschauen lassen, wenn man unsicher ist. Man bekommt aber auch viel Vertrauen von ärztlicher Seite entgegengebracht, was einen auf jeden Fall motiviert die Dinge gut und richtig zu machen. ZVK legen oder Arterie punktieren ist prinzipiell auch möglich, wenn es sich ergibt. Ab und zu kamen die Neurolog:innen in die NA, die waren auch immer motiviert einem etwas zu erklären oder zu zeigen.
Blutentnahmen und Flexülen legen macht in der Notaufnahme die Pflege. Wenn man das üben möchte, kann man sich an die Pflege wenden, dann darf man das auch jederzeit gerne übernehmen, wenn es sich ergibt. Ansonsten hab ich den Kontakt zur Pflege (trotz persönlich vorstellen, etc.) insgesamt eher durchwachsen wahrgenommen, bzw. war das je nachdem wer da war auch sehr individuell.
Das Klinikum ist Lehrkrankenhaus der Uni in Split (Kroatien) und während meiner Zeit waren die Student:innen gerade für ihre Praxiszeit für die Innere da. Dadurch hatten wir 2 Wochen lang auch Student:innenunterricht in Kleingruppen und auch einige Vorlesungen, was auch ganz spannend und eine gute Abwechslung war. Einziger Nachteil war, dass wir dadurch zeitweise sehr viele Student:innen auf einmal im Haus waren. Auch in der Notaufnahme waren wir zeitweise 3 Famulantinnen, was für das kleine Haus wirklich zu viel war - normalerweise sind es wohl maximal 2. Wir haben versucht uns so gut es geht aufzuteilen, was nicht immer so gut möglich war. Da hat man sicher (noch) mehr davon, wenn es etwas ruhiger ist.
Insgesamt ist eine gewisse Eigeninitiative sicherlich hilfreich, da prinzipiell super viel möglich ist, aber man wird auch zu nix gedrängt, wenn man wenig Lust hat oder mal bisschen ruhiger machen möchte. Wer Lust hat eigenständig tätig zu sein und seine Praxisskills zu verbessern, hat hier sicher eine gute Zeit!

Mittagspause war jeden Tag möglich. Das Essen in der Kantine ist schon relativ teuer und auch nicht sehr vegetarisch, aber für die 4 Wochen war es ok. Die kostenlose Unterkunft ist direkt im Haus und war für die Zeit total in Ordnung. Es gibt ein Waschbecken im Zimmer, ansonsten eine Küche, die man sich mit etwa 4 Leuten teilt und WC und Dusche, sowie eine Waschmaschine und frische Handtücher/Bettwäsche auf dem Flur. Ansonsten gibt die Stadt selbst jetzt auch nicht super viel her - die umliegenden Wälder sind ganz schön zum Laufen/Wandern und sonst ist ein Auto für größere Ausflüge sicher von Vorteil, da die Züge egal in welche Richtung auf jeden Fall eine Weile brauchen.
Bewerbung
per E-Mail ca. 6 Monate im Voraus
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Repetitorien
EKG
Bildgebung
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
EKGs
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Blut abnehmen
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
850€ + 5€ Verpflegung/Tag

Noten

Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen
2
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
2

Durchschnitt 1.6