Wer sich für Rheumatologie interessiert, ist hier goldrichtig. Bereits im Voraus wurde ich von Professor Feuchtenberger nach meinen spezifischen Interessen und Wünschen für die Famulatur befragt, egal ob etwas Spezielles im Bereich der Rheumatologie, ein Besuch im Labor der Klinik oder eben Fähigkeiten wie Blutabnahme, Gelenksultraschall oder Zugänge legen. Er empfahl mir Material zur Vorbereitung und wies mich auf Stipendien hin, auf die man sich bewerben kann, wenn man in der Rheumatologie oder auch eben in der kleinen Stadt Burghausen eine Famulatur absolviert. Besonders freute ich mich, dass ich am ersten Tag persönlich von Professor Feuchtenberger begrüßt und dem gesamten Team inkl. Backoffice und Sekretärinnen vorgestellt wurde. Alle waren super nett und hilfreich und auch bemüht, dass meine Wünsche und Erwartungen an die Famulatur erfüllt wurden.
Die Betreuung war 1:1 und ich begleitete die Sprechstunde. Zudem war ich zweimal in der Klinik in Altötting, um die hospitalisierten Fälle der Rheumatologie zu sehen.
In der Sprechstunde konnte man sehen, dass es nicht nur "ein" Rheuma gibt, sondern vielfältige Krankheitsbilder wie SLE, Systemische Sklerose, Antiphospholipid-Syndrom, axiale Spondyloarthritis, Psoriasisarthritis, verschiedene Vaskulitiden und natürlich die rheumatoide Arthritis und die Polymyalgia rheumatica gibt. Bei Neuvorstellungen ist es besonders wichtig, zwischen rheumatologischer und orthopädischer Ursache zu differenzieren. Dies ist eine Fähigkeit, die allgemein nützlich ist und die ich gut üben konnte.
Mit der Zeit konnte ich verschiedene Gelenke bereits selbst schallen. Zudem untersuchte ich Patient*innen klinisch. Häufige Krankheitsbilder wie die rheumatoide Arthritis, die Psoriasisarthritis oder die Polymyalgia rheumatica kenne ich nun sehr gut, was auch für Tätigkeiten in anderen Fachrichtungen wie Allgemeinmedizin nützlich ist. Oft nahm ich bei den Patient*innen Blut ab und ich konnte einige Zugänge auf der Infusionsstation legen.
Fragen wurden immer ausführlich beantwortet, egal ob fachlich, organisatorisch zum MVZ oder auch zum Ausbildungsverlauf, und ich wurde von den Ärzt*innen durch Fragen immer wieder in die Sprechstunde eingebunden. Insgesamt waren alle fachlich top und sehr nett. Dies merkt man auch daran, dass Patient*innen teilweise von hunderten Kilometern entfernt in das MVZ kommen.
Burghausen liegt in Oberbayern und befindet sich direkt an der Grenze zu Österreich. Die Unterkunft befindet sich direkt neben der Klinik, das Zimmer ist mit allem Nötigen ausgestattet, inkl. Minikühlschrank. Das Essen wurde morgens, mittags und abends durch die Küche der Klinik gestellt, wobei ich abends meist zu späterer Uhrzeit in der Unterkunft aß. Es gibt zwar eine Küche in der Unterkunft, aber diese ist nicht immer geöffnet.
In Burghausen selbst gibt es die längste Burganlage Europas, eine süße Altstadt, einen See und ein Freibad. Zudem kann man Radtouren entlang der Salzach machen oder am Wochenende Salzburg besuchen.
Bewerbung
Baldmöglichst bewerben, da die Plätze sehr beliebt sind und immer nur ein/e Famulant*in gleichzeitig in dem medizinischen Versorgungszentrum für Rheumatologie angenommen wird. Prof. Feuchtenberger war sehr bemüht, einen passenden Termin für mich zu finden. Ich habe mich circa 9 Monate vorher gemeldet, allerdings waren die Plätze schon für die nächsten zwei Semesterferien vergeben, also mind. 1 Jahr Vorlauf, als ich dann zur Famulatur da war.
