Famulatur Neurologie in Christophorus-Kliniken Duelmen (8/2023 bis 8/2023)

Krankenhaus
Christophorus-Kliniken Duelmen
Stadt
Duelmen
Station(en)
A2
Fachrichtung
Neurologie
Zeitraum
8/2023 bis 8/2023
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik
Heimatuni
Luebeck
Kommentar
Vorweg: Eine Famulatur in der Neurologie in Dülmen ist eine ganz wunderbare Idee!

Es folgt ein ausführlicher Bericht: Die Bewerbung wurde schnell beantwortet, der Zeitraum war nicht entscheidend und auch während der Famulatur noch frei auslegbar. Die ersten zwei Tage verbrachte ich, nach einer netten Vorstellung in der ersten Frühbesprechung, damit, mich auf meiner zugewiesenen Station zurecht zu finden. Auf der A2 liegen 10-14 PatientInnen, die von Kopfschmerzen und Schwindel über Parkinson bis Demenz und Paresen alles haben können. Die Station wurde von meiner Zeit von zwei Oberärzten geteilt sowie einer PJ-Studentin und einem Assistenzarzt betreut. Ich konnte mich gut in das Gefüge eingliedern und wurde von der PJ-Studentin mit allem vertraut gemacht, was ich für die kommenden zwei Wochen so brauchen sollte. Jeder Tag startet um 8:00 Uhr mit der Morgenbesprechung, bei der alle anwesend sind. Normalerweise erledigt in dieser Zeit der Blutentnahmedienst alle Blutentnahmen der Stationen, allerdings kommen nach der Visite sicherlich noch einige dazu, die dann von mir oder der PJ-Studentin übernommen wurden. Die Visite findet nahezu immer mit den Oberärzten statt (hier Herr Dr. Möllenberg und Herr Dr. Meyer) und beginnt ca. um 9:30 Uhr und geht bis 10:30 - 11:00 Uhr. Die Visiten mit den Oberärzten ist ein Highlight, da sie sich zwischen den Zimmern die Zeit nehmen (von sich aus) sehr viel zu den Krankheitsbildern zu erklären und mit Fragen die Studierenden einbinden. Zwischen der Visite und dem Mittagessen, welches immer um 12:00 Uhr mit allen ÄrztInnen und Studierenden sowie MFAs stattfindet und für Studierende kostenlos ist (+ Salat und Nachtisch; vegetarische Optionen inklusive), werden Briefe geschrieben, Untersuchungen und Labore gestellt und weitere Dinge erledigt. Nach dem Mittagessen gibt es an 3 von 5 Tagen eine halbstündliche Radiologie-Demo, wo spannendere Fälle besprochen werde. An weiteren 3 von 5 Tagen findet um 13:30 meist ein PJ-Seminar statt, wo man als Famulant teilnehmen kann (Innere Medizin, EKG, etc.) sowie ein Seminar mit dem Chefarzt, der einem Themen der Neurologie näher bringt, spannende Fälle vorstellt und (aber auch vorbereitend auf das M3) Fragen dazu stellt. Dort macht er wenig Unterschied, ob man erst im ersten klinischen Semester oder schon im PJ ist und bindet alle Personen aktiv mit ein. Nach der Radio-Demo wird der Stationsalltag fortgeführt. Wenn auf der Station nur wenig los war, konnte man ganz frei einen Blick in die Elektrophysiologie oder auf andere Stationen (und bei Eigeneinsatz auch bei der Neuropsychologin oder der Psychiatrie nebenan) werfen. Jeder freut sich, einen teilhaben lassen zu können. Um 15:45 Uhr findet eine weitere Besprechung statt, nach der um 16:30 der Arbeitstag endet. Allerdings darf man als FamulantIn auch nach der Besprechung oder sogar noch früher gehen. So sieht also der Alltag ganz grob aus.

Weiter möchte ich hervorheben, dass wirklich jede Person, auf die ich getroffen bin, positiv und verständnisvoll mit mir umgegangen ist. Die Bereitschaft einem etwas beizubringen ist bei allen Personen gegeben, teilweise wird nach einem gesucht, wenn etwas spannendes passiert, wo man dabei sein sollte (bspw. Thrombektomie, an der ich teilnehmen durfte oder aber eine sehr besondere EMG, die durch den OA Meyer durchgeführt wurde). Die Dichte an Seminaren ist großartig, die Qualität eben jener ebenfalls. Die Pflege ist größtenteils nett, die Stimmung insgesamt ist sehr gut. Mir wurde für nahezu alle Aktivitäten angeboten, es selbst auszuprobieren, so dass ich am Ende meiner Famulatur sehr viel praktisch wissender und kompetent geworden bin, was ein großer Wunsch meinerseits war. Neben dem Blut abnehmen und Viggos gehören dazu auch die vielen Lumbalpunktionen, aber auch die gesamte Elektrophysiologie und anderes. Ich habe in meinen zwei Wochen auf der A2 ungefähr 10 Briefe schreiben dürfen und wäre, hätte ich gewollt, auch wohl bei 5 Lumbalpunktionen federführend gewesen. Falls ihr auch jemand seid, der sich mit praktischen Dingen schwer tut und vielleicht sogar Angst davor hat, ist diese Famulatur sehr nützlich. Ich wurde immer sehr gut an die Hand genommen, die Geduld und das Verständnis war schier endlos. Die Hierarchie ist tatsächlich ziemlich flach, FamulantInnen und PJ-Studierende werden hier als KollegInnen wahrgenommen und sitzen auch gemeinsam mit allen an einem Tisch. Weiter ist die Zuganbindung an Dülmen sehr gut. Der Chefarzt meinte beiläufig zu mir, dass es wohl auch ein Wohnheim in der Nähe gäbe - davon habe ich allerdings als Ortskundiger noch nie vorher gehört. Sicherlich wäre das eine Frage wert.

Eine kleine Einschränkung möchte ich allerdings auch ergänzen: als erste Famulatur, wie es bei mir der Fall war, und besonders ohne viel vorherigen Kontakt zur Neurologie eignet sich die Famulatur zwar gut, allerdings bin ich mir sicher, dass sie im fortgeschrittenen Studium noch mehr persönlichen Ertrag bringen würde. Ich kann mir gut vorstellen, dass man dann bei viel Eigenmotivation auch eigene PatientInnen betreuen dürfte.

Insgesamt: Ich kann mich den vorherigen Einschätzungen auf dieser Seite nur anschließen. Die Famulatur war grandios!
Bewerbung
Ich habe mich 4 Monate vor der Famulatur für eben jene beworben. Eine Zusage kam nach 30 Minuten ohne, dass ich einen genauen Zeitraum nannte. Der Chefarzt erzählte mir, dass ich meine Bewerbung auch sehr viel früher hätte schreiben können - für Famulierende ist hier wohl immer Platz.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
EKG
Bildgebung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Botengänge (Nichtärztl.)
Briefe schreiben
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen
2
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.13