Die Famulatur im MVZ Allgemeinmedizin am Uniklinikum Dresden ist wirklich zu empfehlen!
Derzeit sind im MVZ drei Ärztinnen und ein Assistenzarzt angestellt, die zu verschiedenen Zeiten da sind, aber es sind fast immer mehrere Sprechzimmer in Betrieb. Ich habe mich meist je Vormittag/Nachmittag die ganze Zeit einer Ärztin "zugeteilt", aber falls man doch mal von den Patient:innen rausgeschickt wird oder es spannende Fälle gibt, kann man einfach das Zimmer wechseln.
Der Praxisbetrieb beginnt jeden Tag um 8 Uhr und sehr viel eher muss man auch nicht da sein. Die Kleidung und einen Spind in der Umkleide bekommt man gestellt. Montags, dienstags und donnerstags gibt es auch eine Nachmittagssprechstunde, die bis 17:00 dauert. Die Ärztin am Donnerstag hat mich meist schon zur Mittagspause heimgeschickt, an den anderen Tagen war ich aber auch regelmäßig bis zum Ende da. Die Mittagspause ist jedoch ausgiebig und man hat genug Zeit um Essen zu gehen/einen Spaziergang zu machen. Wenn man Termine hatte, konnte man das auch problemlos kommunizieren und es wurde eine Lösung gefunden. Einziges organisatorisches Manko war, dass man für die 4 Wochen keinen eigenen Transponder bekommt, da muss man jeden Tag wieder für den Zugang zur Umkleide Ärzt:innen oder Schwestern fragen.
Nun zum Praktischen: Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit, bei der ich nur bei der Sprechstunde zugeschaut habe, durfte ich schon bald selbstständig arbeiten. In einem extra Zimmer konnte ich mit den Ärztinnen abgesprochene Patient:innen schon voruntersuchen und Anamnese führen. Bei den "typischen" Fällen, z.B. Erkältungen, durfte ich auch die AUs schon fertig machen, manchmal auch Laboranforderungen vorausfüllen und immer Verdachtsdiagnosen/Therapievorschläge formulieren. Die Ärztinnen kamen dann dazu und haben evtl nochmal nachuntersucht, wenn ich Unsicherheiten geäußert habe. Gemeinsam kam man dann zu einer Lösung für die Patient:innen. Bei EKGs, Befunden oder Laborergebnissen konnte ich oft vorher drüberschauen und dann wurden sie besprochen.
Natürlich gibt es auch stressige Phasen, aber am Ende der Sprechstunde war immer Zeit zur Nachbesprechung. Man konnte alle Fragen stellen, oft wurden Fälle noch einmal genauer betrachtet und meine Meinung wurde sehr geschätzt und auch aktiv danach gefragt. Konstruktive Kritik wurde freundlich kommuniziert und auch meine Hinweise wurden angenommen. Dadurch gab es ein sehr offenes und wertschätzendes Arbeitsklima. Auch die Schwestern waren immer nett (nur selten etwas distanziert) und haben einem praktische Fähigkeiten, die man noch nicht konnte, gezeigt und dann drübergeschaut.
So konnte man auch Blutabnehmen, Impfen, Fäden ziehen, EKGs und die Durchführung von Lungenfunktionstests mitmachen. Außerdem hat die Praxis ein Sono-Gerät. Auch wenn es zum Selbstschallen nicht so oft die Möglichkeit gab, haben die Ärztinnen mir beim Zuschauen immer viel erklärt.
Zweimal war ich auch bei den Hausbesuchsrunden dabei und habe da die Dokumentation und das Blutabnehmen/Blutdruckmessen übernommen.
Insgesamt habe ich sehr viel gelernt und meinen Umgang mit Patient:innen aller Art sowie die Abläufe wirklich verbessern können. Man wird in den 4 Wochen als Mitglied der Praxis angesehen und kommt so auch mal aus seiner Komfortzone heraus. Alle Seiten der Allgemeinmedizin werden beleuchtet und tatsächlich war ich wirklich traurig, als ich das MVZ wieder verlassen musste.
Bewerbung
Meine erste Bewerbung per Mail ca. 6 Monate vorher war irgendwie untergegangen, deswegen war ich nochmal persönlich dort. Da wurde ich dann direkt an die richtige Stelle weitergeleitet. Eigentlich sollte der Mailkontakt wie auf der Website angegeben aber funktionieren.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Fallbesprechung Patientenvorstellung EKG
Tätigkeiten
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht EKGs Blut abnehmen Patienten untersuchen Untersuchungen anmelden Eigene Patienten betreuen Briefe schreiben Patienten aufnehmen
