Famulatur Innere in Kreisklinik Ebersberg (2/2018 bis 3/2018)

Krankenhaus
Kreisklinik Ebersberg
Stadt
Ebersberg
Station(en)
ZNA (Notaufnahme), 2.1P (Gastroenterologie), 1.3(S) (Schlanganfall und Kardiologie)
Fachrichtung
Innere
Zeitraum
2/2018 bis 3/2018
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Als ich mich für Ebersberg entschieden habe, hat eine Kommilitonin vom Hörensagen her gemeint, dass es da überhaupt nicht zu empfehlen sei. Ich habe mich dann aber dennoch dafür entschieden. Da es meine Ambulanzfamulatur sein sollte, habe ich mich auch explizit für die ZNA (Notaufnahme) beworben. Auf die Antwort (und direkt auch Zusage) habe ich eine Woche gewartet. Die Antwort war sehr nett und ich sollte mich am ersten Tag um 7:30 bei Frau Kirchmaier im Sekretariat melden.
Das Sekretariat ist echt blöd zu finden, wenn man die Klinik nicht kennt, daher eine kleine Beschreibung: Am Haupteingang rein, dann rechts die Treppe hoch ins EG II. Dann erst mal nach rechts wenden. Ihr werdet an einem Aufzug vorbeikommen. Dann ist rechts eine Fensterfront, links kommen die Funktionseinrichtungen. So was wie Röntgen 1, Röntgen 2. Wenn ihr das seht, seid ihr schon bisschen zu weit. Der erste Gang in dem Bereich führt zum Sono, aber auch zu den Chefsekretariaten. Da die ZNA zur Gastroenterologie gehört, war für mich Frau Kirchmaier zuständig. Die steht aber auch neben der Tür nochmal, über der Tür ist ein Schild mit dem Namen des Chefarztes.
Frau Kirchmaier ist super nett. Sie kann einem folgendes geben:
- Bescheinigung für das Mittagessen: Die Küche ist gut, vor allem für eine Klinik. Unten beim Haupteingang rechts nach der Information kommt der Speisesaal. Da kommt man eh durch, wenn man zur Frühbesprechung geht. Davor ist rechts so ein Schaukasten mit den aktuellen Gerichten und darunter so Zettel. Menü 1 gibt es immer, 2 und 3 dagegen nicht unbedingt. Will man die, sollte man am Vortag oder spätestens am Vormittag einen Zettel nehmen und mit Menüwunsch, Name und Datum beschriften und wieder hineinstecken. Statt einer normalen Essensmarke beschriftet ihr einen dieser Zettel dann mit Namen und Datum und gebt ihn statt einer Essenmarke ab. Am ersten Tag müsst ihr auch die Bescheinigung von Frau Kirchmaier abgeben. Die wird einbehalten.
- Dort unterschreibt ihr auch die üblichen Formalitäten (Schweigepflicht z.B.)
- Wenn man ihr am letzten Tag die Bescheinigung für die Famulatur bringt, kümmert sie sich darum, dass der Chefarzt die bis zu eurem Feierabend unterschreibt
- Namensschild
- Am ersten Tag kann man da seine Sachen lagern
- Rat wo man alles weitere findet

Weitere wichtige Erledigungen:
- Kleidung: gibt es im EG I; dazu beim Haupteingang rein, dann rechts und den Gang hinter gehen; erst kommen die Betten, dann die Wäscherei; ich habe da gleich fünf komplette Sets aus Kittel, Hose und Polohemd bekommen; bei Bedarf bekommt man da auch wieder frische Sachen; Bescheinigung oder so brauchte ich keine
- Spindschlüssel: Im EG I gegenüber von der Information ist die Poststelle in dem Gang, der zur Cafeteria führt; bei mir hat Frau Kirchmaier vorher extra angerufen, dass da wirklich jemand da ist; da gegen eine einfache Unterschrift einen Spindschlüssel bekommen; mein Spind war noch über dem dritten OG; für die Umkleide brauchte man keinen Schlüssel, was ganz praktisch war, da ich keinen Schlüssel für die normalen Umkleiden hatte
- Parkausweis: mir hat Frau Kirchmaier gesagt, dass ich mich an der Information (gleich beim Haupteingang) erkundigen soll; die haben mir so einen laminierten Zettel gegeben und mein Kennzeichen drauf geschrieben; damit kann man nicht in das Parkhaus direkt gegenüber (das ist aber eh ziemlich eng!), sondern auf die beiden Freiluftparkplätze für Mitarbeiter; einer soll wohl bei der Tankstelle sein, der andere ist die Straße runter und da habe ich immer was bekommen

Nachdem alle Formalitäten bei Frau Kirchmaier geklärt waren, hat uns (neben mir begann noch ein zweiter Famulant, bei meinem Ende waren wir insgesamt fünf) der Chefarzt abgeholt und in die Morgenbesprechung mitgenommen. Da erzählt der Nachtdienst (bzw am Montag auch alle Dienste des Wochenendes) der gesamten Ärrzteschaft der Inneren was an neuen Patienten kam und besonderes passiert ist. Danach wird noch auf etwaige Veranstaltungen hingewiesen oder sonst was besprochen. Danach wurden ich und der andere Famulant gebeten uns vorzustellen und danach wurden wir gefragt wer auf welche Station will. Leider war total vergessen worden, dass ich in die Notaufnahme wollte. ich bin dann erst mal mit auf die Gastroenterologie und bin dann im Laufe der Famulatur auf die Notaufnahme gewechselt. Am Schluss war ich dann auch noch etwas auf der 13S/13. Das ist die Station mit Chest Pain Unit und Schlaganfallpatienten. Ebersberg hat keine eigene Neurologie. Die Behandlung von vor allem Schlaganfallpatienten übernehmen daher Internisten, die von niedergelassenen Neurologen und TEMPiS unterstützt werden.

Insgesamt waren alle super nett. Egal ob Pflege, MTA, Assistenzart, Oberarzt oder Chefarzt. Ich durfte mir alles anschauen, was ich wollte. ich war daher zum Beispiel im Sono, in der Endo, im Herzkatheter und einen Tag sogar mit den Chirurgen in der ZNA unterwegs. Ich habe mir die Visiten durch den Neurologen und die TEMPiS-Vorstellungen (bei Schlaganfällen kann per Videotelefonie ein Neurologe aus München kontaktiert werden, der sich den Patienten anschaut und die Internisten unterstützt) angeschaut.

Blutabnahmen werden von den Schwestern generell übernommen, in der ZNA sogar auch die Viggos. Nur wenn es schwierig wurde haben sie die Ärzte geholt. Da ich das noch nicht so gut kann, habe ich das gelegentlich übernommen. Die Stationen sind nicht so spannend. Da bin ich in der Regel mit zur Visite gegangen, habe Viggos gelegt, eventuell Blut abgenommen und bin zu besonderen Ereignissen mit. Ansonsten war ich in den Funktionen unterwegs. Einen Tag bin ich noch in die hämatologische Tagesklinik gegangen. Das war sehr empfehlenswert. Alle Ärzte und vor allem in der Funktion und in der ZNA auch die Pflege und MTA sind sehr hilfsbereit und versuchen teilweise auch zu erklären. Die vielen sehr frischen Assistenzärzte hatten da noch viel damit zu kämpfen sich selbst zu orientieren, da waren die erfahreneren Assistenten deutlich lehrreicher. Ein Arzt hat sich bemüht mir bei der Visite Fragen zu stellen und zu erklären, ansonsten gab es da leider sehr wenig Erklärung oder Unterricht. In der Funktion habe ich selbst nur im Schall mal selbst Hand anlegen dürfen. Ansonsten habe ich immer nur zugeschaut. Am meisten haben mir die MTA im Herzkatheter erklärt. Die waren sehr engagiert.

In der ZNA durfte ich recht viel machen. Leider hatte ich selbst keinen EDV-Zugang, weshalb mich immer ein Arzt auf seinen Namen einloggen musste. Ich durfte selbstständig Anamnese und körperliche Untersuchung durchführen. Die Pflege hat mir wenn ich wollte auch das Viggo legen und Blut abnehmen überlassen, ansonsten machen sie das selbst. Ansonsten natürlich den Medikamentenplan in die Kurve schreiben, wenn ich mir sicher war das EKG auswerten, Verdachtsdiagnose stellen und Untersuchungen anmelden. In jedem Fall hat aber ein Arzt noch vorbeigeschaut und bei Bedarf auch was übernommen, wenn ich unsicher war. Unterricht war hier leider auch nur selten möglich. Man war sehr nett und bei Bedarf konnte ich Fragen stellen, aber zumeist war ich alleine unterwegs und es fehlte dann an Zeit groß etwas zu zeigen oder durchzugehen.

Mittags ging es auf Station fast immer geschlossen in die Mensa, in der ZNA konnte der Arzt da teilweise nicht weg, dann durfte ich aber auch alleine essen gehen. Essen war mir dementsprechend immer möglich. Das Essen ist echt gut und reichhaltig. Unten kann man sogar Kaffee und Wasser bekommen. Auf Station gibt es einen Wasserspender, Gläser und Krüge, in der ZNA und Funktion dagegen nicht. Nach dem Essen war dann die Röntgenbesprechung. Da wurden die aktuellen Bilder vom Radiologen kurz vorgestellt und danach erzählte der Arzt aus der ZNA kurz, was er an Patienten hatte.

Ich durfte jederzeit mir etwas anschauen. Gerade wenn es mal sehr ruhig in der ZNA war, war es ideal. Früher gehen war auch nie ein Problem. Zu den Fortbildungen für die Ärzte durfte ich immer mit. In meinen vier Wochen gab es zwei Vorträge (einmal Nierenversagen und das andere Mal ICD). Zudem gibt es eigentlich regelmäßig Sono-Kurse, aber es waren einige Ärzte nicht da (v.a. krank, aber auch Elternzeit und die Klinik ist insgesamt nicht voll besetzt), sodass der ausgefallen ist.

Insgesamt war es eine angenehme, durchaus interessante Zeit. Ich konnte wirklich viel sehen und man war sehr nett. Ich hätte mir aber mehr Unterricht gewünscht. Die am Ende fünf Famulanten liefen dann doch sehr unkoordiniert herum und rückblickend nach einer weiteren Famulatur muss ich sagen, dass man hier eher unengagiert war. Die Famulatur ist eher für Studenten, die sehr selbständig sind und sein wollen, nicht viel Anleitung oder Erklärung benötigen oder wünschen und gerne einfach machen. Wer es eher ruhig haben will, ist hier auch richtig.
Bewerbung
Per E-Mail im November für Mitte Februar, also drei Monate vorher. Bis ich eine Antwort bekommen habe, hat es eine Woche gedauert, also nicht gleich ungeduldig werden
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
EKGs
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen
1
Stimmung Klinik
2
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
2
Lehre auf Station
3
Insgesamt
2

Durchschnitt 2.07