Zu Empfehlen, vor allem zur Übung klinischer Fähigkeiten! Die einmonatige Berührung mit dem kamerunischen Gesundheitssystem fordert zunächst etwas Eingewöhnung, da die Patienten so gut wie alles selbst bezahlen müssen, weswegen man den Ärzten genau zuschauen muss um ein Gefühl zu bekommen welche Untersuchung/Behandlung wieviel kostet und ob das den finanziellen Rahmen der Patienten sprengen würde. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass man bei fast allen Patienten eine detaillierte generelle aber auch symptombezogene Anamnese und körperliche Untersuchung durchführen sollte. Dies ist nach kurzer Gewöhnung an die Sprache (meist Mischung aus Englisch, Pidgin-English und etwas französisch) auch möglich. Je nachdem welcher Arzt einen betreut, wird auch gefordert, das man alles erst einmal alleine durchführt und ihr/ihm dann die Patienten vorstellt, die folgenden Untersuchungen und Therapien werden dann zusammen besprochen. Die Ärzte sind durchweg sehr nett, hilfsbereit und klinisch extrem kompetent und erklären auch gerne verschiedene medizinische und kulturelle Sachverhalte. Wenn gerade in der Notaufnahme nichts zu tun und zeitgleich eine OP war, konnte man auch problemlos dort zuschauen/assistieren. Ich hatte auch sehr viel Kontakt mit zahlreichen Studenten, die alle sehr nett, aufgeschlossen und klinisch fit waren und konnte an deren Unterricht teilnehmen.
Insgesamt muss man aber auf jeden Fall sagen dass hygienische und manche Versorgungszustände nicht deutschem Level entsprechen (nicht abwertend gemeint, soll nur ein akkurates Bild vermitteln).
Kamerun ist als Land wirklich extrem abwechlungsreich, hat wunderschöne Natur und interessante Menschen. Ein Aufenthalt außerhalb der Regenzeit ist aber zu empfehlen. Unterkunft konnte ich über Bekannte organisieren, sollte aber auch über das Krankenhaus möglich sein.
Bei Interesse einfach eine Email an den Klinikdirektor Prof. George Enow Orock schreiben: enowrock24@yahoo.com
Wichtig: Da Buea im anglophonen Teil liegt, der sich zur Zeit (Oktober 2017) unabhängig machen will, sollte man sich auf jeden Fall über die momentane politische Lage informieren! Ich habe während meiner Zeit dort trotz einiger Unruhen als "Fremder" allerdings eher wenig mitbekommen.
