PRO: Eine sehr gute und lehrreiche Famulatur! Vor allem das junge Ärzteteam und der Oberarzt waren sehr interessiert daran, uns möglichst viel medizinisches Wissen und praktische Fertigkeiten zu vermitteln. In der Regel konnten wir die Patienten selbstständig aufnehmen, klinisch untersuchen, Anamnese und Befund dokumentieren und im Anschluss daran einem Arzt vorstellen. Danach wurde das weitere Procedere besprochen (weiterführende Diagnostik usw.), sodass man in der Regel den kompletten "Verlauf" des Patienten verfolgen konnte. Weiterhin wurde uns auch die Möglichkeit eingeräumt, selbstständig Abdomensonografien (FAST) vorzunehmen und bei Leerlauf an uns selbst zu üben, natürlich wurde alles nochmals kontrolliert und nachbesprochen. Flexülen legen sowie die Blutentnahme werden zwar in der Regel von der Pflege durchgeführt, allerdings konnte man dies auch häufig selbstständig übernehmen, sodass ich während der Zeit im Diako auch in diesem Punkt sicherer geworden bin. Toll fand ich auch, dass ich mehrmals kleinere Wunden nähen durfte. Auch hier waren die Ärzte (und Patienten) sehr geduldig und haben viel erklärt. Je nachdem, wieviel Zeit war, haben wir auch hin und wieder kleinere Unterrichtseinheiten zu bestimmten Untersuchungsmethoden und -vorgehensweisen erhalten oder wurden bei besonders interessanten Befunden hinzugerufen (u.a. Kniegelenkspunktionen, Leistenhernien usw.). Einmal die Woche konnte man zudem an den PJ-Seminaren teilnehmen und zusätzlich hat Oberarzt Stöhr hin und wieder alle Studenten zusammengetrommelt und Seminare veranstaltet, inklusive Paper zum Nachlesen. Einige von uns konnten ihn sogar während seiner Dienste auf dem Rettungswagen begleiten. Ein weiteres Plus war auch das sehr sehr gute und !kostenlose Mittagessen. :)
CONTRA: Das "Famulantenprogramm" wie es eigentlich ausgeschrieben war, existiert in dieser Form leider nicht mehr, was u.a. auch daran lag, dass wir durch einen technischen Fehler in der Planung mitunter 7 Studenten gleichzeitig waren. Wir haben uns entsprechend in Schichten aufgeteilt (Früh, Zwischen und Spät) und uns so untereinander gut arrangieren können. Allerdings hat sich das Pflegeteam mit dieser hohen Anzahl an Studenten nicht ganz so gut anfreunden können und uns das auch leider sehr deutlich spüren lassen! Das war ein großes Manko dieser eigentlich doch sehr guten Famulatur. Schade eigentlich, denn häufig hat man sich nicht gerade willkommen oder akzeptiert gefühlt, was die Motivation an manchen Tagen doch eher gebremst hat. Dabei hätte ich mir vor allem mehr Respekt und Verständnis im Umgang miteinander gewünscht, da letzten Endes niemand für die Situation verantwortlich war und gut die Hälfte von uns Studenten von überallher aus Deutschland angereist war um am Diako zu famulieren, das hätte man sicher von Seiten der Pflege professioneller handhaben können!
Von der ärztlicher Seite aus war die Famulatur jedoch sehr gelungen und es waren nicht grundsätzlich alle Pflegekräfte unfreundlich (v.a. die männlichen Pfleger waren meist nett) und es bleibt zu hoffen, dass das Team offener ist, wenn weniger Studenten da sind (so ist es für die Zukunft wohl auch wieder geplant).
Bewerbung
ca. 1 Jahr im Voraus, im Sekretariat Unfallchirurgie bei Frau Langhammer bzw. Oberarzt Dr. Stöhr (für Februar/März waren im Oktober aufgrund der hohen Nachfragen bereits keine Plätze mehr frei, sodass ich mich nach telefonischer Rücksprache für den September beworben habe)
