Das war meine erste klinische Famulatur. Ich war von dem super freundlichen und angenehmen Arbeitsklima total überrascht! Jeder erklärt euch gerne etwas, beantwortet eure Fragen, und bedankt sich sogar für Kleinigkeiten.
Zum Tagesablauf: Übergabe ist um 7:40, danach gehts je nachdem wie viele FamulantInnen ihr seid zu den Blutabnahmen auf der Gyn und der Wöchnerinnenstation. Auf Visite kann man immer dabei sein, muss aber nicht. Man wird fest in den OP eingeplant und kann da fleißig mitoperieren. Ich war dort zum ersten Mal steril am Tisch und mir wurde von waschen bis anziehen und Haken halten wirklich alles erklärt. Kein kaltes Wasser ;) Aber man ist immernoch StudentIn und sollte sich drauf einstellen dort nicht gleich die Schnitte und Nähte übernehmen zu können! Zumal die Frauen ein kosmetisches Ergebnis erwarten und keine Spielwiese für erste Nähversuche sind...
Wenn man nicht eingeplant ist kann man bei jeder OP zuschauen, habe dort zB. meinen ersten Kaiserschnitt gesehen.
Je nach Interesse kann man im Brustzentrum bei den Sprechstunden sein. Und auch in der gynäkologischen Ersten Hilfe bei der Untersuchung dabei sein, Zugänge legen etc.
Womit man den ÄrztInnen immer eine Freude machen kann: die neuen Patientinnen auf Station 25 aufzunehmen (also Anamnese und präOP Labor, Aufklärung machen dann die ÄrztInnen). Wenn ihr länger da seid lasst euch gleich am Anfang zeigen wie man Arztbriefe schreibt (die für Frauen nach Entbindung zB), dann könnt ihr da auch echt Arbeit abnehmen. Alles wurde auch honoriert und eure Hilfe wird hier nicht als selbstverständlich hingenommen.
Stellt euch drauf ein, dass man nicht die ganze Zeit im Kreissaal sein kann, auch wenn das sicher viele am interessantesten finden. Die Arbeit auf Station und im OP muss ja auch gemacht werden. Aber ein paar Tage im Kreissaal waren für jeden von uns möglich und die Hebammen sind auch sehr nett. Ob es dann genau in der Zeit Geburten gibt ist natürlich eine andere Frage, das kann niemand versprechen... ;)
Mittagessen ist für uns kostenlos und oft geht man mit dem Team in die Cafeteria. Wenn zu viel zu tun ist achten die ÄrztInnen aber penibel darauf, dass wenigstens wir StudentInnen nicht um unsere Mittagspause kommen. Im OP kann man evtl auch mal mittags raus, oder man nimmt sich halt etwas mit.
Wenn dann auch in der ersten Hilfe und im Kreissaal nicht mehr viel los ist kann man auch gut mal um 14 Uhr gehen. Regulär ist um 16 Uhr Schluss.
An einem Nachmittag hat uns die Oberärztin eine Einführung am Modell zur Geburtsphysiologie gegeben und unsere Fragen dazu beantwortet. Wenn ihr so was wünscht einfach mal in einer ruhigen Minute vorschlagen. Auf Nachfrage wurde uns auch erklärt wie man ein CTG auswertet etc... Aber man muss auch Eigeniniziative zeigen. Und wenn ihr euch nicht zu schade seid nachmittags ein paar Akten wegzuheften oder Proben ins Labor zu bringen dann tun euch die ÄrztInnen ja auch gerne einen Gefallen. Seid einfach offen für alles.
Fazit: Kann diese Station jedem für Famulatur (egal ob als erste oder letzte) und PJ nur empfehlen!! :) So ein freundliches Krankenhaus sieht man nicht oft.
Bewerbung
2 Monate vorher telefonische Anfrage im Sekretariat und dann Bewerbung per Mail. Aber meldet euch lieber früher als später! Es wurde einigen FamulantInnen abgesagt, weil die Station dann schon voll war.
