Famulatur Unfallchirurgie in Unfallkrankenhaus Berlin (12/2014 bis 1/2015)

Krankenhaus
Unfallkrankenhaus Berlin
Stadt
Berlin
Station(en)
Rettungsstelle
Fachrichtung
Unfallchirurgie
Zeitraum
12/2014 bis 1/2015
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Ich habe 4 Wochen in der unfallchirurgisch geleiteten Rettungsstelle famulieren (meine letzte Famulatur) dürfen. Bewerbung im November, und nach Einreichen der gewünschten Unterlagen (Impfnachweise etc.), habe ich eine Zusage für den Zeitraum Mitte Dez bis Mitte Januar erhalten. Insgesamt bin ich recht zufrieden mit der Famulatur, wobei ich einige Kritikpunkte anzumerken habe. Das Ärzteteam sowie das Pflegeteam sind (bis auf wenige Assis, s.u., die es leider überall gibt) nett und hilfebereit (d.h. bei Nachfrage wurden Zusammenhänge erklärt). Insgesamt habe ich mir erhofft viele praktische Sachen machen zu dürfen, dies war aus meiner Sicht nicht ausreichend möglich:
1) es hängt stark davon ab, mit welchen Assistenzärzten man im Dienst erwischt. Durch die Fluktuaktionsrate (Dienstplan) gab es auf der Seite der eingeteilten Ärzte immer wechselnde Ansprechpartner, bei denen man sich immer wieder neu vorstellen musste/dementsprechend einen kaum einschätzen konnten. bei einigen teils überforderten Assistenzärzten musst man immer wieder nach einer Beschäftigung bzw. Aufgabe betteln. wiederum durfte man bei manchen assistenzärzten echt viel machen, und wurde eingebunden in die arbeit/aufgabenverteilung (nähen, patienten aufnehmen, röntgen anmelden etc.) das war allerding zu selten der fall, und das obwohl ich meiner meinung nach oft gefragt habe, wie ich helfen kann blabla..
2) da man als famulant keinen eigenen zugang hat, kann man erst nach einloggen durch den betreuenden arzt in die maske seinen infos von der befunderhebung reinschreiben. das ist einfach mal kacke! so kann man dem team kaum helfen, und muss immer warten bis der pc frei war! (pjs haben dagegen zugänge)
3) ich durfte nicht mit dem naw mitfahren, weil ich leider nicht wusste, dass man eine zusatzversicherung benötigt. also kümmert euch darum vor der famulatur.
4) ich fahr am ende der famulatur oft im op, hier durfte man immer zuschauen, und bei nachfrage fragen stellen. natürlich war es auch hier abhängig vom operateur inwiefern man eingebunden wurde. da ich oft erst nachmittags gekommen bin und bis mitternacht oder über die ganze nacht geblieben bin, hatte ich die gelegenheit bei einigen eingriffen als assistenz mitzufhelfen (auch bei den allgemeinchirurgen)! das war cool! teilweise durfte ich auch zunähen und mitoperieren.

generell fand ich es cool, dass man stets sich selber die dienste einteilen konnte, außerdem konnte man auch mit den neurochirurgen und allgemeinchirurgen mitgehen, und sich bilder anschauen. auf höfiche nachfrage wurde wie erwähnt alles wesentliche erklärt

zu empfehlen ist der 24 stunden dienst über silverst/neujahr! hier gabs viel zu sehen und zu nähen. polytrauma-fälle waren auch immer wieder spannend mitzuerleben.

was mir nicht gefallen hat: teilweise habe ich mich gelangweilt und dann was im buch gelesen oder mir ct/rö/mrt bilder angeschaut. im frühdienst kamen nur bagatellen/kaum spannende sachen. leider gab es auch (um glück nur wenige) unfreundlich ärzte und pfleger, die einen entweder vollkomen ignoriert haben (auch wenn man sich zuvor vorgestellt hat), vergessen haben, dass sie mal sleber famulant waren, oder angepisst haben, das man nichts macht/nnur dumm dasteht.

insgesamt hätte ich mir mehr praktische methoden erlernt wie gips anlegen, orthopädische untersuchungen (wurden nur mangelhaft erklärt). klar hängt das immer vom auftreten und der einschätzung des betreuenden personals ab. aber ich finde, keiner kann erwarten, dass man das vor antritt einer famulatur kann.

ich persönlich empfehle keine famulatur in der unfallchirurgischen rettungsstelle am ukb. höchstens als pj lohnt es sich dorthin zu gehen, dann wird man mehr eingebunden (-> eigener zugang). wer praktisch mehr machen will als braunülen auf station zu legen, blut abzunehmen, ekg zu schreiben (deren befundung eh von internisten gemacht wird), den paar platzwunden und cuts (die man nähen durfte, kann ich an der hand abzählen waren ungefähr 7 fälle wo ich selbsständig nähen durfte), der sollte in ein kleineres haus gehen! an der charite, oder in khs in neukölln, kreuzberg sei mehr los als am ukb. vorteil, dass man relativ gut die polytrauma-spirale mitbekommt. insgesamt befriedigend.
Bewerbung
wie gesat november beworben für den zeitraum mitte dez.. unterlagen müssen 8 wochen vor beginn eingereicht worden sein.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Patienten untersuchen
Mitoperieren
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen
2
Stimmung Klinik
2
Unterricht
5
Betreuung
5
Freizeit
1
Lehre auf Station
2
Insgesamt
3

Durchschnitt 2.67