Famulatur Notfallmedizin in St. Joseph Stift (7/2014 bis 8/2014)

Krankenhaus
St. Joseph Stift
Stadt
Dresden
Station(en)
Notfallambulanz
Fachrichtung
Notfallmedizin
Zeitraum
7/2014 bis 8/2014
Einsatzbereiche
Notaufnahme
Heimatuni
Giessen
Kommentar
St. Joseph ist ein kleines Haus im Zentrum Dresdens, das sich vor allem durch seine Bauchchirurgie und die Gynäkologie auszeichnet. Daneben gibt es eine kleine ITS (8 Betten) sowie eine Notfallambulanz, auf der ich einen Monat eingesetzt war. Neben mir war immer noch eine zweite Famulantin anwesend, am Ende sogar eine dritte sowie eine PJlerin. Da zusätzlich noch Famulanten der Chirurgie anwesend waren, war die Dichte an Studenten teilweise problematisch hoch, denn es gab tagsüber meist nur einen Assistenzarzt der Inneren bzw. der Chirurgie, an die man sich halten konnte. Ich habe mich praktischerweise eher an die Innere angefügt, da wie gesagt die chirurgischen Famulanten die Patienten mitbetreuten. Deswegen habe ich von den chirurgischen Notfällen weniger mitbekommen als von den innereren.
Zu meinen Aufgaben gehörte überwiegend die Anamnese und das Erheben des Aufnahmebogens, also eine Statuserhebung. Je nach Arzt konnte ich meine Ergebnisse mal mehr, mal weniger gut besprechen bzw. kontrollieren. Die meisten Assistenzärzte der Inneren waren bemüht, auf Fragen einzugehen und Befunde zu diskutieren, sodass ich eine große Bandbreite von Symptomen erkennen konnte und die Arbeit "im Team" erledigt wurde. Auf der chirurgischen Seite war leider nicht so viel Teamarbeit möglich, hier konnte man eher mehr zusehen und sich über Fragen einbringen. EKG schreiben und Blut abnehmen gehörte auch zu meinen Tätigkeiten, allerdings musste man dafür immer im richtigen Moment den Patienten "abfangen" da dies sonst immer die Pfleger taten und nicht auf die Famulanten warteten bzw holten. Das war etwas schade, da man so nicht so viel üben konnte. Davon abgesehen ist das Ambulanzteam super nett und hilfsbereit muss ich sagen. So ein entspanntes Team habe ich bisher noch nirgends gesehen.
Geärgert hat mich bisweilen der Arbeitsablauf. Nach einem kurzen Aufnahmegespräch bzw Erstuntersuchung verschwanden die Aufnahmeärzte oft irgendwohin und man wusste nicht wie es weitergeht. Ich ging dann zu einem anderen Patient, konnte aber nicht fragen welche Schritte als nächstes zu unternehmen waren. Dadurch irrten wir Famulaten teilweise durch die Station und konnten einen Patient nicht durchgehend betreuen. Auch wurden die Untersuchungsergebnisse bei stationärer Aufnahme dreifach (!) abgeschrieben (Computerbogen, Aufnahmepaperbogen und Stationskurve) was Unmengen an Zeit der Assistenzärzte verschlang und in meinen Augen eine unglaubliche Ineffektivität ist, vor allem da die in Hektik geschriebenen Befunde oft nicht mehr lesbar waren.
Positiv hervorzuheben ist noch dass man bei Interesse an verschiedenen Diagnostiken teilnehmen darf (z.B. an einer Aszitespunktion) sowie einmal wöchentlich am PJ-Unterricht sowie Chirurgiefortbildungen teilnehmen konnte. Einmal habe ich auch eine Sectio sehen, was sehr spannend war.
Sich an Sonografieuntersuchungen einzubringen hat wenig gebracht, auch in der Notaufnahme wird dies leider so gut wie gar nicht eingesetzt.
Die Arbeitszeiten waren flexibel, ich sollte morgens gegen 8:30 kommen und konnte nachmittags bleiben wie ich wollte oder auch eine Spätschicht leisten. Mittagessen wird nicht bezahlt, Kleidung wird gegen Kaution gestellt.

Fazit: Lustiges Team, mit ausreichend Eigeninitiative gute Mitarbeit möglich, allerdings Schwächen im Arbeitsablauf. Tolles Umfeld.
Bewerbung
Ich habe meine Anfrage 2 Monate vorher gestellt. Zu dieser Zeit war gerade noch so ein Platz frei, es empfiehlt sich früher nachzufragen, da Dresden als Stadt beliebt ist. Ich musste allerdings mehrfach nachfragen bis nach telefonischer Nachfrage und schriftlicher Bewerbung die definitive Bestätigung kam.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Punktionen
EKGs
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Gebühren in EUR
30 € Kaution

Noten

Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
2
Stimmung Klinik
2
Unterricht
1
Betreuung
3
Freizeit
2
Lehre auf Station
2
Insgesamt
2

Durchschnitt 1.93