Meine Vorgänger haben ja schon einiges geschrieben, von dem ich nicht alles wiederholen möchte. Man genießt in der Klinik als Famulant vom ersten Tag an ein hohes Ansehen und wird in ein Team aus größtenteils sehr netten und kompetenten Fachärzten integriert. Vor allem Primar Dr. Füssel ist extrem engagiert und sehr daran interessiert, dass man möglichst viel mitnimmt aus der Famulatur. Man kann sich jederzeit frei bewegen und überall dahin gehen, wo es gerade etwas interessantes zu sehen oder zu machen gibt. Sowohl seitens der Ärzte als auch der Pflege besteht ein großes Lehrengangement.
Neben den in anderen Berichten schon erwähnten positiven Aspekten bekommt man außerdem einen interessanten Einblick in Krankenhauspolitik sowie gruppendynamische Prozesse einer kleineren ärztlichen Abteilung, auch da sich das Team aus sehr unterschiedlichen Charakteren zusammensetzt. Diese haben teils sehr unterschiedliche Herangehensweisen an ihre tägliche Arbeit, von sehr akademisch bis sehr pragmatisch. Dementsprechend darf man auch unterschiedlich viel machen, je nachdem bei welchem Arzt man gerade dabei ist. Der eine lässt einen problemlos Arterien stechen, der andere eher nicht, der eine lässt einen auch bei lockeren Schneidezähnen intubieren, ein anderer macht das dann lieber selber. Und nicht alle Mitarbeiter bieten einem von sich aus immer an, die ganzen praktischen Dinge selbst durchzuführen. Aber es gilt: wenn man fragt, darf man fast alles!
Bei allem Lob möchte ich nicht verschweigen, dass der Umgang mit einer Oberärztin des Teams aus meiner Sicht eine absolute Zumutung und nur schwer erträglich war. Sofern man als zukünftiger Famulant noch auf diese Mitarbeiterin treffen sollte wird man recht schnell merken, wer gemeint ist. Man sollte vor allem versuchen, eventuelle Kritik an der eigenen Person nicht persönlich zu nehmen. Ich habe lange überlegt, ob ich das hier überhaupt erwähnen soll. Letztlich habe ich mich dafür entschieden, zum einen weil mir solch ein Verhalten in meiner beruflichen Laufbahn noch nicht ansatzweise begegnet ist, vor allem aber weil ich davon anfangs geradezu überfahren war und es mir geholfen hätte, ein wenig darauf vorbereitet zu sein. Fairerweise muss man natürlich sagen, dass interpersönliche Schwierigkeiten in vielen Fällen auf Gegenseitigkeit beruhen. Es mag durchaus Famulanten geben, die besser mit ihr klarkommen als ich.
Der letzte Punkt sollte einen vor allen Dingen auf gar keinen Fall davon abhalten, sich für eine Famulatur an der Christian Doppler Klinik zu bewerben! Man bekommt ausbildungs- und freizeittechnisch eine Menge geboten. Getoppt wird das ganze eigentlich nur noch vom sagenhaften Gulasch in der Krankenhauskantine!
Bewerbung
Ich hatte mich gut ein halbes Jahr vorher direkt bei Primar Dr. Füssel beworben und konnte gerade noch so "dazwischengequetscht" werden. Die Zahl der Bewerber scheint aus gutem Grund recht hoch zu sein.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Repetitorien Sonst. Fortbildung Nahtkurs
Tätigkeiten
Braunülen legen Praktische Maßnahmen unter Aufsicht