Die zwei Wochen, die ich in der ambulanten Strahlentherapie des Universitätsklinikum famuliert habe, waren eine gelungene und sehr lehrreiche Zeit.
Es ist einem als Famulant hier relativ freigestellt, bei welchem Arzt man mitgeht. Hierbei hat die Wahl, ob man auf Station mithelfen will, den Sprechstunden und Nachsorgeterminen im ITM beiwohnt oder an den Linearbeschleunigern zuschaut.
Ebenfalls gibt es eigentlich jeden Tag die Möglichkeit, Tumorboards der verschiedenen Fachrichtungen beizuwohnen, was ich nur empfehlen kann.
Die ITM-Sprechstunden geben einem einen guten Einblick in das sehr breit gefächerte Patientenklientel und die Grundprinzipien der Strahlentherapie. An den Linearbeschleunigern obliegt es den Famulanten nach kurzer Einarbeitungszeit, selbstständig Patientengespräche und Untersuchungen durchzuführen. Hierbei geht es zum einen natürlich darum, sich ein Bild von der generellen körperlichen und seelischen Verfassung des Patienten zu machen, zum anderen aber auch um das frühzeitige Erkennen eventueller strahlenbedingter Nebenwirkungen. Gelegentlich wird man auch gebeten, einem Patienten Blut zu entnehmen oder Subcutanspritzen zu applizieren.
Sämtliche Ärzte, denen ich in dieser Zeit über die Schulter geschaut habe, waren sehr erklärungsfreudig und haben sich wann immer es möglich war die Zeit genommen, um einen Fall genauer durchzusprechen, Prinzipien der Strahlentherapie zu erklären, oder einem auf andere Art und Weise Wissen zu vermitteln.
Insgesamt hatte ich hier eine tolle Zeit.
Man muss sich allerdings bewusst sein, dass die strahlentherapie ein recht "spezielles" Fach ist. Wenn man von vornerein kein größeres Interesse an onkologischen Krankheitsbildern hat oder man den technischeren Aspekten der Medizin überhaupt nichts abgewinnen kann, ist dies womöglich nicht die richtige Abteilung. Ebenfalls muss man sich bewusst sein, dass man einen hohen Anteil an Patienten hat, die palliativ therapiert werden. Wenn man hier allerdings ein gewisses Interesse und Engagement mitbringt, kann man wirklich viel lernen, man hat die Gelegenheit in relativ kurzer Zeit sehr viel über die Tumorentitäten verschiedenster Fachrichtungen zu lernen.
Ich würde allerdings empfehlen, die Famulatur hier nicht direkt am Anfang des klinischen Abschnittes zu absolvieren. Es ist sehr hilfreich, wenn man bereits Grundlagen über allgemeine Onkologie (TNM-Klassifikation o.Ä.) und ein wenig über bildgebende Verfahren gehört hat.
Bewerbung
ca. 2 Monate vor Beginn habe ich eine Email direkt an Prof. Wenz geschrieben. Laut Hörensagen von anderen Famulanten auch kurzfristiger möglich.