Es war meine dritte Famulatur (Gesamtzeit 3 Wochen - konnte man leider im Formular nicht auswählen) in diesem Krankenhaus und zugleich die lehrreichste überhaupt, wobei die Famulaturen auf der ITS und in der Pädiatrie auch nicht schlecht waren. Wie man hört und auch während der Famulaturen mitkommen hat, war es das dann aber auch schon mit den empfehlenswerten Stationen in diesem Krankenhaus.
Nun aber zur neurologischen Klinik: Das Team ist super nett (also von der Sekretären über die Pflege bis zur Ärzteschaft) und zumindest das Ärzteteam ziemlich jung. Dazu gehören Chefarzt Dr, Linz, der gar nicht in das Bild eines typischen Chefarztes passt, die leitende Oberärztin und 2 Oberärzte, die für ihre Bereiche fest eingeteilt sind, 1 FÄ, 4 Assistenzärzteninnen und 2 PJlerinnen.
Ich selber war auf der Normalstation, man hätte aber auch mit in die NFA gekonnt. Die Frühbesprechung begann um 7:30 und bis dahin sollte man die Blutabnahmen (die Schwestern hatten bereits alles Nötige vorbereitet!) erledigt haben, womit der Dienstbeginn meist kurz nach um 7 lag. Der Tagesablauf bestand aus Visite, Aufnahmen, Briefe schreiben bzw. diktieren (was für ein komischen Gefühl) und Mittagessen ;-). Die Röntgenbesprechung fand auch regelmäßig statt. Dienstschluss war leider etwas unregelmäßig meist zwischen 15:30 und 16:00. Ein oder zweimal war ich bis fast 17 Uhr da. Dafür konnte man bei dringlichen Angelegenheiten aber auch mal früher weg bzw. am Freitag früher gehen.
Einmal pro Woche gab es CA-Visite, wo man sich dann auch die neurologischen Patienten der ITS anschauen konnte.
Durch die regelmäßigen Aufnahmen (1 bis 2 pro Tag) hat man bald eine sichere neurologische Untersuchungstechnik drauf, die einem auch als Nichtneurologen sicherlich noch gute Dienste erweisen wird. Das war letztendlich der Hauptgrund für meine Wahl bei dieser Famulatur. Die neuen Patienten kann man anschließend mit einem Oberarzt oder wer gerade da ist durchsprechen und dann den Brief verfassen sowie zusammen mit dem Arzt die vorläufige Therapie festlegen - sprich man betreut einen Patienten fast vollständig.
Auch wenn man die leitende OÄ natürlich gesiezt hat, war die Kommunikation im Team ziemlich locker. Ich habe selten eine so flache Hierarchie gesehen, wozu sicherlich auch der CA beigetragen hat, der im ersten Moment etwas "seltsam" wirkt (ist schwer zu beschreiben), einem aber ohne jegliche Überheblichkeit ausführlich jede Frage beantwortet hat, die einem so in den Sinn kommen kann. Die PJler haben einen bei Problemen freilich ebenfalls unterstützt. Etwas schade fand ich den eingeschränkten Kontakt zur Pflege. Ich war es teilweise von anderen Stationen gewohnt, dass sich beide Teams zumindest zum Frühstück zusammen setzen.
Darüber hinaus ist es erklärtes Ziel des Ärzteteams, dass jeder Famulus mindestens eine Liquorpunktion durchführt. Natürlich darf man sich eher an den "problemloseren" Patienten versuchen, nichtsdestotrotz ist es ein tollen Gefühl, wenn das Nervenwasser langsam aber sicher in die Röhrchen tropft.
Zum Abschluss gibt es noch ein kleines Präsent, was ich bei meinen Famulaturen nur hier erlebt habe. Es waren schlussendlich drei super Wochen und ich kann jedem eine Famulatur in der Neurologie wärmstens empfehlen - man lernt etwas für die spätere Tätigkeit, egal für welchen Fachrichtung man sich entscheidet.
Bewerbung
über die Personalabteilung (Fr. Berndt) ein paar Wochen vorher
