Famulatur Kinder/Jugendpsych. in St. Joseph-Krankenhaus (8/2011 bis 9/2011)

Krankenhaus
St. Joseph-Krankenhaus
Stadt
Berlin
Station(en)
31 & 32
Fachrichtung
Kinder/Jugendpsych.
Zeitraum
8/2011 bis 9/2011
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Die Famulatur hat mir sehr Spass gemacht. Das Team ist extrem freundlich und auch ein echtes ´Team´! Eigeninitiative ist gefragt, da man auf der KJP nicht viel selber machen kann, sondern mehr zuschauen muss. Wenn man sich in ´eigene´ Fallgeschichten vertieft kann man enorm viel lernen und die Aerzte erklären sehr viel, wenn man Fragen hat. Man sollte sich auch nicht scheuen mit den jungen Patienten mal zu Spielen, einen Ausflug mitzumachen etc. Man kann da nämlich vor dem Hintergrund ihrer Krankengeschichte seine Beobachtungsgabe für psychiatrische Symptome sehr gut trainieren.

Es arbeiten viele Fachbereiche auf den Stationen zusammen: Aerzte, Pflege- und Erziehungsdienst, Lehrer (Klinikschule), Therapeuten (Kunst, Ergo, Logo, Sport...), Psychologen, Sozialarbeiter, Seelsorge usw. Es lohnt sich auch die anderen Bereiche sich anzuschauen! Es sind alle sehr offen!

Die Kinderstation 32 unterscheidet sich wesentlich von der Jugendlichenstation 31. Auf der 32 ist alles sehr pädagogisch und verhaltenstherapeutisch ausgerichtet. Auf der 31 ist es etwas ´rauher´, die Krankheitsbilder sind natürlich andere und die therapeutischen Ansätze sind auch andere. Beide Stationen haben eine Standardbelegung mit 12 Betten und sind erweiterbar auf bis zu ca. 16.

Die Klinik hat sehr moderne psychiatrische Ansätze, wie z.B. kaum Medikation, offene Türen (auch zwangsuntergebrachte Kinder könnten einfach abhauen, tun sie aber interessanterweise nicht), breites individuelles Therapieangebot, viele Kooperationen mit Sozialeinrichtungen.

Ich finde den Einblick wichtig, dass es auch Bereiche der Medizin gibt in denen man sich nicht an gemütliche Laborergebnisse oder eindeutige
Röntgenbefunde halten kann. Es gab aber für mich die Erkenntnis, dass Psychiatrie kein schwammiges Fach ist, sondern klare Erklärungsmodelle liefert, nach denen man auch therapieren kann. Es ist aber nicht so einfach, naturwissenschaftlich, wie man es als Medizinstudent manchmal gerne hätte.

Zusammenfassend:
PRO: Interessantes Fachgebiet (subjektiv natürlich ;-) ), moderne Ansätze, tolles Team, ausführlicher Patientenkontakt möglich, guter Einblick auch in die Arbeit der Psychologen, Möglichkeit an einem Selbstverteidigungskurs teilzunehmen (für Personal).
CONTRA: Bei Psychotherapien und einigen anderen Gesprächen kann man natürlich nicht mit rein, Essen schlecht und muss man selber zahlen (2-3EUR), schlechte Organisation (s.u.) - zu viele Famulanten auf Station (es kann immer max. einer mit in ein Gespräch mit den Eltern oder Kindern - man sollte schauen, dass ein Arzt nur einen Famulanten hat sonst entsteht auch mal Langeweile.)
Bewerbung
Bewerbung frühzeitig (halbes Jahr) per Mail für Station 31. Es kam recht schnell eine Antwort. Nochmalige Bestätigung von mir 2 Wochen vorher. - Die 31 war als ich ankam leider mit Famulanten schon voll und ich bin erstmal 2 Wochen auf die Kinderstation. Das hat mich ein bisschen genervt, weil man etwas braucht um Zugang zu den Patienten zu bekommen, und ich nicht so gerne in der Mitte gewechselt habe. Ansonsten kein Problem sicher auch kurzfristig.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
3
Unterricht
4
Betreuung
2
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
2

Durchschnitt 2