Famulatur Kardiologie in Klinik Landstrasse (2/2025 bis 3/2025)

Krankenhaus
Klinik Landstrasse
Stadt
Wien
Station(en)
2. Medizinische Abteilung
Fachrichtung
Kardiologie
Zeitraum
2/2025 bis 3/2025
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Am ersten Tag wird man von den super netten und bemühten Sekretärinnen in Empfang genommen, die einem alles Organisatorische erklären. Danach geht’s erstmal auf eine „Abenteuertour“ durchs Krankenhaus (das aus mehreren Gebäuden besteht), um Kleidung, Spindschlüssel und Ausweis zu besorgen. Wenn das erledigt ist, wird man von der Sekretärin einer Station zugeteilt, wo man dann den Großteil der Famulatur verbringt.
Start ist regulär morgens um 8 Uhr mit der Morgenbesprechung. Zweimal pro Woche gibt’s danach Fortbildungen – einmal für KPJ und Assistenzärzt:innen, einmal für alle. Die waren meistens echt spannend und gut gemacht.
Was man nach der Besprechung macht, bleibt einem selbst überlassen – interessiert ehrlich gesagt niemanden. Man muss also viel Eigeninitiative zeigen, sonst sitzt man schnell auch einfach nur gelangweilt herum. Möglichkeiten gäbe es: auf der Station mithelfen, in Ambulanzen reinschauen, im Herzkatheterlabor bei EPUs oder Angios zuschauen.
Auf Station kann man Aufnahmen machen, bei der Visite mitgehen oder – wenn zufällig gerade was anfällt – der Pflege helfen. Eine KPJ-Studentin hat uns Famulant:innen am Anfang kurz erklärt, wie eine Aufnahme abläuft, danach waren wir aber ziemlich auf uns gestellt. Sie war aber zum Glück sehr hilfsbereit bei Fragen oder wenn wir unterstützung brauchten. Das restliche Ärzteteam war größtenteils eher desinteressiert – mit wenigen Ausnahmen. Fragen wurden oft nur knapp in 1-2 Sätzen beantwortet, und man hatte schnell das Gefühl, zu stören oder sogar zu nerven.
Die Stimmung im Team war eher locker, aber auch irgendwie unmotiviert – es wirkte nicht, als hätte jemand allzu viel zu tun, aber auch nicht gerade Lust auf die Arbeit. Wenn wir gefragt haben, ob es für uns etwas zu tun gibt, kam meist nur: „Könnt ihr Briefe schreiben?“ – als Famulant bekommt man aber keinen Intranet-Zugang. Und wenn man darum gebeten hat, einen Zugang ausborgen oder eine Erklärung zum Briefe schreiben bekommen kann, hatte plötzlich niemand Zeit (oder Lust).

Die Visiten waren manchmal interessant, aber oft sehr lang – teilweise ging der ganze Vormittag drauf. Ab und zu wurden wir aktiv eingebunden und es wurden Fragen gestellt, meistens sollten wir aber nur zuhören. Einmal wurde ich bei der Visite nach Handelsnamen von Medikamenten gefragt (ich war 2 Wochen dort) – als ich nicht alle wusste, gab’s gleich einen blöden Kommentar von der Oberärztin, wann ich denn vor hätte das zu lernen. Eine andere Famulantin wurde von selber Oberärztin vor versammelten Team mit folgender Aussage bloß gestellt: „Oh schaut mal, die Medizinstudentin schafft es nicht den Zugang zu legen. Kann bitte jemand kommen der es kann?“ (die Patientin hatte so schlechte Venen, dass es mehere erfahrene Pflegrinnen nach ihr auch nicht schafften).
Aufgaben auf Station waren insgesamt leider Mangelware. Wir haben öfter gefragt, ob wir helfen können, wurden aber häufig wieder weggeschickt. Manchmal saßen wir dann wirklich einfach nur rum – war auf Dauer ziemlich frustrierend.

Mittagessen war meistens gegen 12 Uhr (manchmal auch früher, wenn echt nichts los war). Danach war oft sowieso nichts mehr zu tun, und wir wurden heim geschickt. Einmal gab es am Nachmittag einen richtig guten Ultraschallkurs, den ein motivierter Assistenzarzt für KPJ und Famulant:innen organisiert hat – großes Lob dafür!

In die Ambulanzen konnte man auch reinschauen – manchmal wurde man freundlich aufgenommen, manchmal aber auch eher unmotiviert wieder rausgeschickt, wenn gerade niemand Zeit oder Lust. Besonders gut gefallen hat’s mir im Herzecho – da wurde, wenn man nachgefragt hat, einiges erklärt. Im Herzkatheter wurde auch erklärt, aber nach ein paar Tagen war’s eher eintönig, weil die Eingriffe sich doch sehr ähneln und man nur zuschauen darf. Trotzdem echt empfehlenswert mal reinzuschauen.
Ich durfte nach Voranmeldung auch mal auf die Intensivstation, was ich sehr spannend fand. Tipp: In der Morgenbesprechung gleich dem Ärzte- und Pflegeteam vorstellen! Die Ärzt:innen sitzen dort viel vorm Computer – daher lohnt es sich, sich eher an die Pflege zu halten. Die waren mega freundlich, haben alles super erklärt und einen echt gut aufgenommen.

Ich hatte mich aufgrund der vielen positiven Erfahrungsberichte bewusst für diese Station beworben – wurde aber leider ziemlich enttäuscht. Trotz viel Eigeninitiative und Motivation gab es wenig zu tun, und ich hatte oft das Gefühl, eher zu stören und zu nerven als willkommen zu sein. Ich hätte mir ehrlich gesagt deutlich mehr Input und Engagement vom ärztlichen Team gewünscht.
Wenn man faulenzen will, ist das die perfekte Famulatur, wenn man motiviert ist leider eher weniger.
Bewerbung
ca. 4 Monate im Vorraus per Mail, nachdem 3 Wochen lang keine Antwort kam habe ich angerufen und nachgefragt
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
EKG
Tätigkeiten
EKGs
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
3
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen
1
Stimmung Klinik
3
Unterricht
2
Betreuung
4
Freizeit
1
Lehre auf Station
4
Insgesamt
4

Durchschnitt 3.13