Famulatur Dermatologie in Charite Campus Mitte (9/2024 bis 9/2024)

Krankenhaus
Charite Campus Mitte
Stadt
Berlin
Station(en)
Dermatologische Hochschulambulanz
Fachrichtung
Dermatologie
Zeitraum
9/2024 bis 9/2024
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Insgesamt eine befriedigende Famulatur! Die Stimmung auf der Station ist super, der Kontakt zur Pflege ist Gold wert, sehr wertschätzend und respektvoll, man kann da wirklich ideal im Team zusammenarbeiten und jede Person hilft jeder Person. Unter den Assistenzärzt*innen ist die Stimmung ziemlich gut, manche sind sehr gewollt Studierenden Sachen beizubringen, viele nutzen eher unsere kostenlose Arbeitskraft. Generell sind die Strukturen dort in der Dermatologie krass hierarchisch, die Oberärztin war auch sehr nett aber distanziert und die Chefärzt*innen waren praktisch nicht ansprechbar, man hat sehr gemerkt, wie man sich dort gut stellen muss, falls man mal dort eine Stelle haben möchte.

Es ging immer kurz nach 8 los, als Famulant*innen machen wir dort genau das gleichen wie die PJs, also Patient*innen aufnehmen, hin und wieder, wenn die Pflege keine Zeit hat, Blut abnehmen und Zugänge legen (aber wenig), Briefe schreiben, Patient*innen unter Rücksprache wieder entlassen und das weitere Vorgehen erläutern, Orga-Kram und das war es eigentlicha auch schon. Die Aufnahmen sind meistens schnell erledigt, es gibt ambulante OP-Patient*innen, Menschen zur Allergietestung und Langlieger*innen, die täglich zu ihrer PUVA usw. kommen. Eine körperliche Untersuchung wird bis auf den Hautbefund so gut wie nie gemacht, die Anamnese ist auch sehr knapp. Das Spektrum der Erkrankungen war sehr spannend, von eingewachsenen Nägeln über Warzen und Nävi bis hin zu malignem Melanom, Mycosis fungoides, Psoriasis (sehr ausgeprägt oft), Granuloma annulare disseminatum,...Sehr oft waren auch seltene Erkrankungen dabei, da kann man echt einiges sehen! Es besteht außerdem die Möglichkeit vor allem nachmittags, wenn die Briefe geschrieben sind, in Sprechstunden mitzugehen, z.B. die Wundsprechstunde oder die STI-Sprechstunde, das muss auch sehr spannend sein. Ich persönlich habe aber meistens die Möglichkeit ergriffen und bin selbstständig ohne großes Nachfragen immer zwischen 12:30 Uhr und 14:00 Uhr nach Hause gegangen, bei Promotion und Lohnarbeit nebenbei ist das auch nicht anders möglich. Das heißt man kommt auch gut weg, wenn man noch andere Sachen schaffen muss!
Außerdem gibt es einmal die Woche PJ-Teachings an denen man teilnehmen kann aber nicht muss und Di sowie Do ist die große Runde mit allen Ärzt*innen. Dabei sitzen die Studierenden weit hinten im Raum mit schlechter Akustik und nicht mal mit am Tisch, dort wird über die Belegung der Stationen gesprochen und spannende Patient*innen vorgestellt. Da konnte ich auch dazulernen, mir hat es allerdings sehr leid getan, dass alle Anwesenden einmal um die Patient*in laufen müssen um sich den Hautbefund anzusehen, es ist anscheinend nicht gern gesehen dabei sitzen zu bleiben. Einigen Patient*innen ist das aber natürlich sehr unangenehm wenn 30+ Menschen auf sie zugerannt kommen und ein Kind hat sogar geweint, das war sehr traurig und wurde vom Chefarzt nicht merklich wahrgenommen. Ein weiterer Faktor der leider die Atmosphäre in der Dermatologie generell für mich unattraktiv macht.

Leider habe ich das Gefühl, wie auch in einigen anderen Kliniken und an der Charité generell, dass ich dort nicht wirklich gewertschätzt wurde, ich habe viel gearbeitet und Dutzende Briefe geschrieben und Patient*innen betreut, aber ein wirliches Danke gab es nie. Dafür gab es Tage, an denen ich und eine PJlerin die Station komplett alleine geschmissen haben aufgrund des hohen Krankheitsstandes und der knappen Personalplanung an der Charité. Dabei hatten wir lediglich die Oberärztin im Hintergrund, aber nicht nah und waren damit größtenteils auf uns allein gestellt, das ist schon traurig und auch frech so ausgebeutet zu werden.

Daher und auch wegen der meist geringen Motivation von den Ärzt*innen, uns wirklich etwas beizubringen, ist die Famulatur leider nur befriedigend. Wer aber gut mit eigenständigem Arbeiten zurechtkommt und Assistenzärzt*innen-Aufgaben bereits im Studium übernehmen möchte und dabei gut eigenständig dazu lernt wird sich hier gut aufgehoben fühlen.
Bewerbung
Ich habe mich ca. 1 Monat vorher kurzfristig bei Fr. Rosteck aus dem Lehrsekretariat beworben, sie ist sehr nett und hat mich noch einplanen können. Leider war die Organisation nicht immer 100% gut, sodass ich und andere Famulant*innen von ihr am ersten Tag vergessen wurden und auch am letzten Tag war sie nicht da, um mir meine Famulaturbescheinigung auszuhändigen, das ist natürlich hinderlich.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
4
Unterricht
5
Betreuung
3
Freizeit
1
Lehre auf Station
3
Insgesamt
2

Durchschnitt 2.47