Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie
Fachrichtung
Allgemeinchirurgie
Zeitraum
3/2024 bis 3/2024
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Bonn
Kommentar
Das war meine erste Famulatur und ich wollte viele Basics, den Stationsalltag und die Arbeit im KH kennen lernen. Mich interessieren chirurgische Fächer am meisten. Damit ich weiß, wie ich mich mal orientieren soll oder ob die Chirurgie vielleicht doch nichts für mich ist, habe ich mir bewusst einen allgemeinen Fachbereich ausgesucht (ich finde es immer noch super:) ).
Ich beschreibe als erstes einen normalen Arbeitsalltag , um einen groben Überblick zu geben und ergänze dann noch einige pro & contras:
Jeder Morgen hat um 7:40 - 8:00 Uhr mit der Frühbesprechung mit den Gefäßchirurgen und Radiologen begonnen. Dann ging es auf Station und mit Blutabnehmen weiter. An manchen Tagen konnte man dann noch mit in die Visite. Es war auch nie ein Problem mit zu gehen (auch nicht bei OA / CA Visite), nur gab es manchmal einfach zu viele Blutabnahmen oder man hat irgendwie den Anfang verpasst. Danach durfte ich die Ärzt:innen bei allen Untersuchungen begleiten oder helfen und mir wurden auch viele Tätigkeiten so erklärt, sodass ich diese übernehmen durfte: z.B. aus dem ZVK Blutabnehmen, Zugänge legen, Easyflow- Drainagen ziehen, beim Vac- Wechsel assistieren... Es wurden besonders viele Sonos auf Station gemacht und auch da durfte ich häufig alleine sonographieren und das Ergebnis dann mit der Ärztin/ dem Arzt besprechen. An manchen Tagen habe ich eine Ärztin/ einen Arzt in die ZNA begleitet und konnte die Anamnese und das Sono machen. An einem Tag war ich im MAZ (medizinischen Aufnahme Zentrum). Da werden Patienten aufgenommen und aufgeklärt. Die körperlichen Untersuchungen und Blutabnahmen durfte ich machen.
Wenn es auf Station nichts zu tun gab oder jemand im Op zum Haken halten gebraucht wurde, konnte ich in den Op. Viel war laparoskopisch, da konnte man nur zu sehen, aber bei anderen OPs durfte ich auch Hakenhalten und dann dementsprechend helfen. Die OA waren eigentlich auch immer bereit etwas dazu zu erklären, wenn sie nicht gerade die Assistenten angewiesen haben. Die OTAs waren auch alle super nett.
Nachmittags gab es dann um 15:30Uhreine zweite Besprechung und um 16:00Uhr Dienstende.
Pros & Contras: Trotz des vielen Stress waren die Ärzt:innen alle super nett und hatten fast immer Zeit mir etwas zu zeigen. Ich konnte immer über all mit gehen und wenn ich mir etwas angucken wollte, musste ich es nur sagen. Die einzige "Pflichtaufgabe" war das Blutabnehmen morgens. Immer wenn es etwas zu tun gab, hat es super viel Spaß gemacht, aber gerade mittags oder nachmittags konnte ich immer wieder mal nichts tun und wusste dann auch nicht was ich machen sollte. Manchmal wurde ich dann aber auch früher nachhause geschickt oder durfte vor der Nachmittagsbesprechung gehen. Leier ist das Haus sehr klein, deswegen gibt es keine Mensa. Ich durfte mir zwar Pause nehmen wann ich wollte, aber immer zum Döner oder ins Cafe zu gehen wird auf Dauer teuer.
Ein weiterer Contra Punkt war, dass mit mir zeitgleich noch eine Hospitantin und in den ersten zwei Wochen noch zwei Pjllerinnen auf Station waren. Daher war es manchmal zu voll/ schon jemand anderes im Op helfen/ schwierig sich alles ansehen zu können. Das muss natürlich nicht immer so sein.
Aufgrund dessen habe ich zwar jede Standard-Op gesehen, aber wenn ich alleine da gewesen wäre, hätte ich mit Sicherheit mehr im Op sein können. Auch Nähen oder Knoten machen konnte mir leider nicht erklärt werden in der Zeit.
Die Ärzt:innen sind auch definitv ein Pro Punkt. Sie haben mir immer Tipps gegeben, alles gezeigt und ich habe mich mit allen super verstanden. Sie haben mir Freiräume gegeben und ich konnte mir jeden Bereich der Patientenversorgung ansehen
Auf Station waren immer mindestens vier Ärzt:innen plus zwei OA und dann manchmal noch jemand in der ZNA. Ich hatte so leider nie eine richtige Bezugsperson und so war es schwer nachzuvollziehen wieviel mir schon gezeigt wurde.
Ein weiterer Pro-Punkt: Keine Wochenenddienste und an Feiertagen frei.
Der Pj-Unterricht sollte theoretisch jede Woche donnerstags für eine Stunde statt finden. Ohne die Pjlerinnen hätte ich nicht davon erfahren und zwei von vier Malen ist er ausgefallen, obwohl es sogar eine Themenliste für die Daten gab. An einem der anderen beiden Donnerstagen ist für den eigentlichen Arzt nur nach Anrufen eine vertretender Arzt gekommen. Der Unterricht selbst war dann einmal ein bisschen wie ein Seminar und beim anderen wie ein Gespräch, da hat es mir aber auch ganz gut gefallen.
Leider kriegen Famulant:innen auch keinen Schlüssel oder Telefon. Da war die Kommunikation schwierig z.B. wusste ich nicht wann ich in den Op sollte oder musste vor den Türen warten. Dafür habe ich manchmal das Pj Telefon bekommen.
Insgesamt habe ich trotzdem eine gute Entscheidung bei der Wahlmeiner ersten Famulatur getroffen. Ich habe in den vier Wochen mehr über die spätere Arbeit gelernt als in der ganzen Vorklinik. Alles was ich praktisch machen durfte, hat viel Spaß gemacht und wäre ich alleine gewesen, hätte ich auch mehr im Op gezeigt bekommen.
Bewerbung
Ich habe mich im November 2023 beworben und habe schnell eine Zusage bekommen. Besonders positiv fand ich, dass mir genau der Ablauf am ersten Morgen beschrieben wurde. Nach einem kurzen Gespräch wurde ich direkt in die Frühbesprechung mitgenommen und mir wurde auf Station von einer Ärztin alles gezeigt.