Famulatur Notfallmedizin in St. Gertrauden Krankenhaus (8/2023 bis 9/2023)

Krankenhaus
St. Gertrauden Krankenhaus
Stadt
Berlin
Station(en)
Notaufnahme
Fachrichtung
Notfallmedizin
Zeitraum
8/2023 bis 9/2023
Einsatzbereiche
Notaufnahme
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Ich habe meine letzte Famulatur in der Rettungsstelle des St. Gertrauden Krankenhauses in Wilmersdorf gemacht. Es ist ein kleineres Haus, es gibt hier Kardio, Gastro und Geriatrie, Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie, Neurochirurgie, HNO, Augenheilkunde und Gynäkologie. Wenn man sich über die Leiterin der Rettungsstelle, Frau Onassis, bewirbt, kommt man in die internistische Abteilung. Ich habe mich lange im Voraus beworben, weil Rettungsstellen Plätze in Berlin ja sehr beliebt sind, aber habe relativ kurzfristig den Zeitraum noch leicht verschoben, was kein Problem war. Die Organisation ist insgesamt gut, man bekommt am ersten Tag ein Namensschild, einen Wäsche Transponder (man kriegt Kasak und Hose gestellt) und einen Ausweis für die Kantine, da man jeden Tag ein kostenloses Mittagessen bekommt.

Die Stimmung ist insgesamt gut. Besonders das Pflege Team ist sehr nett und die Stimmung im Team ist gut. Einige von ihnen haben mir auch ein paar Sachen gezeigt. Die Chefärztin und leitende Oberärztin sind auch sehr nett, aber natürlich nur selten tatsächlich anwesend. Die leitende Oberärztin war bei meiner Famu gerade neu seit einigen Wochen und hat versucht, sich gut zu integrieren und für alle da zu sein. Sie hat sogar versucht, für die Assistenzärzte bei Gelegenheit Lehre zu machen. Auch die Ärzte waren alle sehr nett. Die rotieren viel, da sie alle immer nur einige Dienste in der Rettungsstelle machen, daher habe ich in dem einen Monat bestimmt 10 verschiedene Ärzte kennengelernt.

In der Rettungsstelle soll man sich untereinander mit den anderen Studenten absprechen, wer welchen Dienst macht. Für die Studenten gibt es Frühdienst von 8-16, Zwischendienst von 10-18 Uhr Spätdienst von 12-20 Uhr. Zwischen 8 und 10 Uhr ist meistens sehr wenig zu tun, dafür kommen viele Patienten dann abends, weshalb sich ein Spätdienst meist mehr lohnt … andererseits will man natürlich auch seine Ferien bisschen nutzen. Da muss man einfach Glück haben, dass die anderen Studenten alle nett sind und man sich gut untereinander absprechen kann.

Die Hauptaufgaben in der Notaufnahme für die Famulanten und PJler sind Aufnahmegespräche und körperliche Untersuchung … das habe ich wirklich bis zum Umfallen gemacht. Wenn ein neuer Patient kommt, sieht ihn erstmal die Pflege, die macht Vitalparameter, Blutentnahme und EKG, dann gibt es eine Übergabe von der Pflege, dann gehen normalerweise erst die Studenten hin, sprechen mit dem Patienten, untersuchen ihn, tragen alles in den Schein ein und machen dann eine Übergabe an die Ärzte. Der weitere Verlauf ist sehr abhängig von den Ärzten. Leider ist es doch relativ chaotisch und oftmals sehr stressig, deshalb hatte ich tatsächlich meistens Probleme, den weiteren Verlauf der Patienten zu verfolgen, da man dann direkt weiter zur nächsten Anamnese geschickt wird und die Patienten schnell aus den Augen verliert. Die Ärzte waren alle so nett, dass man auch mal nachfragen konnte, aber insgesamt hätte ich mir gewünscht, dass man mehr in Diagnostik und Therapie der Patienten einbezogen wird. Wenn die Pflege mal unterbesetzt war (was natürlich öfter vorgekommen ist), haben wir auch bei den Patienten EKG und Blutentnahme gemacht, worüber die sich natürlich gefreut haben.

An Krankheitsbildern sieht man das Standard Spektrum der Inneren : Brustschmerz, Herzinfarkt, Vorhofflimmern, Synkopen, Gastroenteritis, Harnwegsinfekt und so weiter. Viele Fälle sind nicht so spannend, da viele Patienten einfach unnötigerweise in die Rettungsstelle kommen und gut ambulant behandelt werden könnten. Einen Schockraum gibt es leider in der Rettungsstelle nicht, nur auf der ITS. Von daher sind echte Notfälle eigentlich sehr selten. Insgesamt kriegt man einen guten Überblick über Innere Krankheitsbilder, aber man darf nicht zu viele extrem spannende Sachen erwarten.

Insgesamt war die Famulatur auf jeden Fall sehr nett, angenehm und man hat die Möglichkeit, Anamnese und körperliche Untersuchung nochmal vertieft zu üben. Was ich aber sehr schade finde ist wie gesagt, dass man wenig über Diagnostik und Therapie lernt, da hätte ich mir mehr gewünscht. Und wer Lust auf krasse Fälle hat, sollte auf jeden Fall in eine Notaufnahme in einem größeren Haus mit Schockraum (falls man da jemals einen Platz kriegen sollte). Insgesamt würde ich eine Famulatur in der Rettungsstelle am Ende des Studiums empfehlen, da man schon genug klinisches Wissen haben sollte, um sich selbst Differentialdiagnosen überlegen und eine fokussierte Anamnese und Untersuchung durchführen zu können.
Bewerbung
Ich habe mich etwa 1,5 Jahre vorher direkt bei der Chefärztin Frau Onassis beworben. Ich habe auch gehört, dass aktuell schon alle Plätze für das komplette Jahr 2024 belegt sind. Also am besten sehr weit im Voraus planen (wie bei allen Rettungsstellen in Berlin).
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Fallbesprechung
EKG
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Blut abnehmen
EKGs
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Dienstbeginn
Schichtdienst
Dienstende
Schichtdienst
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
2
Lehre auf Station
3
Insgesamt
2

Durchschnitt 1.73