Meine Famulatur im Endometriosezentrum war im Endeffekt eine Famultur bei Prof. Sylvia Mechsner. Ich bin vier Wochen komplett bei ihr mitgelaufen und hab dabei neben dem medizinischen auch viel über den politischen Struggle im Gesundheitssystem und den Alltag in so einer Position gelernt. Manchmal waren wir morgens im CBF in Steglitz, wo Endometriosepatient:innen mit starken chronischen Schmerzen auf der Psychosomatik aufgenommen werden, sind dann ins Virchow zur Sprechstunde gefahren, dann in den OP und dann hatte sie nachmittags (und am Wochenende) immer noch irgendwelche Meetings, Vorträge etc.
Mich hat das sehr beeindruckt, aber auch geschockt, da die Versorgungslage bei einigen nur FINTA betreffenden Krankheiten wie Endometriose immer noch so schlecht ist, dass die ganze Arbeit an wenigen Ärzt:innen hängenbleibt.
Es kam auch eine Patientin aus Dubai für ihre OP zu Prof. Mechsner.
Meine Tätigkeiten waren vor allem in der Sprechstunde mittippen und auch mal Anamnesegespräche führen, Assistenz bei Untersuchungen und Assistenz im OP (hauptsächlich laparoskopische Endometriosesanierung).
Ich hab super viel mitgenommen und konnte auch zwischendurch immer mal in die Gyn z.B. zu Ovarial CA- OPs oder auf die Station. Also wenn ihr Interesse an einer gynäkologischen Famu mit viel Input zu Gesundheitspolitik habt seid ihr bei Prof. Mechsner auf jeden Fall richtig! Und im Gegensatz zu den Famulant:innen in der Gyn musste ich nicht stundenlang Blut abnehmen und hatte entspanntere Arbeitszeiten. Auch, wenn ihr eine Promotion im Endometriosezentrum machen wollt, ist eine Famu sehr gut um Kontakte zu knüpfen und ein Thema zu finden.
