Famulatur Visceralchirurgie in Hillerod Hospital (7/2023 bis 7/2023)

Krankenhaus
Hillerod Hospital
Stadt
Hillerod
Station(en)
Chirurgie
Fachrichtung
Visceralchirurgie
Zeitraum
7/2023 bis 7/2023
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Mannheim
Kommentar
Ich war den Juli über für einen Monat im KH in Hillerød. Hier kam ich morgens zu der Frühbesprechung dazu und wurde der Belegschaft vorgestellt. Dann hat sich Jens, einer der alten Oberärzte um mich gekümmert und mich die ersten beiden Tage mit genommen und mir alles gezeigt. Er war echt krass engagiert und super herzlich! Meine eigentliche Betreuerin war Tine Thorup, ebenfalls eine top fitte und freundliche Chirurgin. Sie lernte ich dann am zweiten Tag kennen und habe von ihr auch grundlegende Regelungen erklärt bekommen: ich durfte basically kommen und gehen wann ich will und durfte auch überall hingehen und zusehen und mich an Ärzte meiner Wahl hängen. Am engagiertesten waren hier dann sie selbst und Jens- wenn ich mit ihnen mitgelaufen bin habe ich am meisten erklärt bekommen. Die erste Woche über habe ich dann meist in den OP Sälen verbracht und erst einmal zugeschaut. Die Abteilung ist eine Viszeralchirurgische und so standen fast immer Appendektomien, Kolektomien (bei Colon CA/CED) mit Anastomosenbildung/Stoma, Cholezystektomien, Hernien und (perianale) Abszesse auf dem OP-Plan. Hier wurde mir auch immer viel erklärt und der ein oder andere Arzt hatte auch seine Freude an einigen Fragen an mich zur Anatomie etc.
Ab Woche zwei sollte ich mich dann immer wieder mit einwaschen um dann die Rolle des Assistenten einzunehmen. Das haben sonst auch andere Ärzte gemacht. Ich durfte dann hier bei den laparoskopischen Eingriffen die Kameras und ein Arbeitsinstrument halten und bei allem was mir aufgetragen wurde mithelfen. Das hat auf alle Fälle Spaß gemacht und man hatte das Gefühl Teil des Ganzen zu sein. Gerade bei laparoskopischen Eingriffen ist das Zuschauen über den Bildschirm gerade am Morgen oder nach dem Mittagessen dann nämlich doch auch sehr einschläfernd- wenn man mit am Tisch steht ist das ein ganz anderes Gefühl! Man hat außerdem auch nie das Gefühl ein billiger Helfer zu sein sondern man bekommt kollegial das Gefühl vermittelt bereits Arzt zu sein! Das bildet einen guten Übergang zum allgemeinen Umgang auf der Station untereinander. Das habe ich in dieser Form in Deutschland noch nie erlebt! Alle sind freundlich und herzlich miteinander, in Dänemark gibt es nur das „Du“ und so sprechen sich alle mit Vornamen an. Es herrscht kein (wie es doch in Deutschland gerade in den chirurgischen Abteilungen quasi obligat ist) hierarchisches Gehabe, sondern ein freundlich kompetenter Umgang miteinander.
Generell kannst du dir deinen Tag dann je nach Wunsch selbst gestalten. Du kannst dich an einen der Ärzte hängen und ihn bei der Stationsarbeit begleiten oder du hilfst im OP oder du willst etwas eigenständig nachlesen und ziehst dich dann mal in ein Büro zurück. Alles ist in Ordnung. Als Tine und Jens dann beide ab Woche drei im Urlaub waren gab es dann aber auch einige Tage an denen ich mich immer wieder etwas lost gefühlt habe. Denn oft gab es nichts wo wirklich Hilfe erforderlich war (es ist im Juni/Juli wohl generell weniger los aufgrund der Sommerferien) und wenn man dann einfach bei der Stationsarbeit dabei sein wollte gab es dann doch die fundamentale Sprachbarriere. Ich spreche kein Dänisch und natürlich fand der Patientenkontakt in der Muttersprache statt. Einige Ärzte haben dann auch für mich übersetzt- das war aber nur situationsbedingt möglich. Generell muss man in Dänemark als PJler/Famulant keine in D üblichen Arbeiten wie zB Blut abnehmen verrichten. Das machen geschulte Schwestern. Arztbriefe etc fallen aufgrund der Sprache natürlich auch weg. So ist man primär als „Add-on“ für die Station zu verstehen und nicht als „Must have“ was arbeiten verrichten angeht.
Ich bin dann schon immer auf ca 14 Uhr rum gegangen. Die dänische Standardschicht in der Chirurgie geht von 8- ca 15:15. Das dänische Einstiegsgehalt bildet den europäischen Spitzenreiter noch vor der Schweiz. Nach dem Krankenhaus habe ich dann immer viel das Umland erkundet. Ich habe in Virum in der Nähe des traumhaften Furesø Sees ein Airbnb gehabt (1 Monat für ca 750€). Ich hatte mein Bike im Auto (Mit dem Auto bin ich von Virum jeden Tag ca 25 mins zum Klinikum gefahren wo man kostenlos parken kann) mitgenommen und habe fast täglich Radtouren ans Meer gemacht. Hier eignet sich Dänemark wirklich perfekt für! Es gibt an jeder Schnellstraße einen breiten Radweg an dem man herrlich Rennrad heizen kann. Ansonsten habe ich auch fast täglich Freunde die in Kopenhagen studieren besucht und habe dort ausgiebig die City erkundet! Kopenhagen ist echt eine wahnsinnig lebenswerte Stadt, gerade im Sommer! Hier wird es nie langweilig! Wochenends finden fast wöchentlich Raves irgendwo am Meer statt, hierfür ist es gut wenn man Kontakt zu Studis vor Ort hat. Touristische Highlights für mich auf Sjaelland waren: Lousiana Museum, Strände und Natur bei Vejby, Hornbaek Strand, La Banchina Weinbar in Kopenhagen bei Reffen, Christiania „besuchen“, Copenhill, letzter Mittwoch im Monat freien Eintritt in die Glyptothek in Kopenhagen, Amager Strandpark, Hellerup Strand und chillen und picknicken am Nordhavn an der deutschen Botschaft (einzigartige urbane Gegend direkt am Wasser und cool zum Baden).

Generell würde ich den Aufenthalt in Dänemark absolut weiterempfehlen. Neben der interessanten (trotz den Problemen mit der Sprachbarriere und den auch immer wieder auftretenden Hohlräumen im Arbeitsalltag) Kliniktätigkeit hat auch das Umland viel zu bieten und wenn du motiviert bist kann man echt jeden Tag etwas anderes unternehmen!

Hoffe das hilft dir weiter :)
Bewerbung
Per Mail an
tine.thorup.01@regionh.dk
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Mitoperieren
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Lehre auf Station
2
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.27