Die Bewerbung für meine Famulatur in Örebro erforderte einiges an Eigeninitiative. Es lohnte sich jedoch voll und ganz, denn die 4 Wochen waren eine große Bereicherung.
Für den Fachbereich der Kardiologie richtet man die Bewerbung am besten an die Chefin der Kardiologischen Klinik, Stella (im Schwedischen duzt man sich ja generell): stella.cizinsky@regionorebrolan.se
Eine Unterkunft zu finden war nicht ganz einfach und letztlich lief es auf ein AirBnB hinaus, was jedoch absolut in Ordnung war, denn die Familie wohnte im selben Haus und war sehr zuvorkommend (15 min Fußweg zum Universitetssjukhuset).
Der Klinikalltag begann meist um 8 Uhr mit einer Morgenbesprechung, gefolgt von einem gemeinsamen Frühstück mit den Studierenden, die auf den Stationen ihre verpflichtenden Praktika unter dem Semester ableisten. So war auch bei nicht gutem Schwedisch meinerseits immer jemand zugegen, der z. B. während der anschließenden Visite übersetzte. Allerdings sprachen sowieso alle ausgezeichnetes Englisch.
Es besteht dadurch, dass die sehr junge Med-Fakultät direkt ans Krankenhaus anschließt, in der dortigen Mensa (genannt Spring) jede Mittagspause (12-13 Uhr) die Möglichkeit mit den Kommilitonen für circa 80 Kronen vorzüglich zu essen (Salat, selbstgebackenes Brot, Kaffee). Die Bibliothek der Fakultät schließt ebenfalls direkt an das Krankenhaus an und ist bestens zum Lernen geeignet (Sessel mit Laptophalterung direkt vorm Fenster mit Aussicht).
Die Ärzte waren stets sehr engagiert und es gab oft spontan Abfragen oder Teachings, bei denen man spontan gefordert war. Es bestand auch die Möglichkeit, bei OPs zuzusehen oder Kardioversionen. Das Schreiben der Briefe und Dagantecknings erfordert jedoch schon ein gutes Schwedisch Niveau (wenn man das machen möchte). Als ausländischer Studierender schließt man sich einfach den Studierenden an und hat daher Freitags frei und wird jede Woche von einem anderen Arzt betreut.
Die Stadt Örebro bietet mit dem Schloss, der Svartan, dem Freiluftmuseum Wadköping, dem Aussichtsturm Svampen, den Einkaufsmöglichkeiten (Hemköp v. a.) einiges. Außerdem sind die Zugverbindungen nach Linköping, Stockholm, Göteborg etc. sehr gut.
Bedingt durch die Jahreszeit hatte es allerdings nie mehr als 4 Grad.
