Famulatur Gynäkologie in Vivantes Klinikum Auguste-Viktoria (2/2023 bis 3/2023)

Krankenhaus
Vivantes Klinikum Auguste-Viktoria
Stadt
Berlin
Station(en)
35C, 35A, Kreißsaal
Fachrichtung
Gynäkologie
Zeitraum
2/2023 bis 3/2023
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich habe im AVK meine erste Famulatur gemacht, allerdings hätte man meinen Beobachtungen nach auch nicht mehr machen dürfen, wenn man schon weiter im Studium wäre.
Pro:
- An sich ein nettes Ärzt*innen-Team, vor allem einige Assistenzärztinnen waren super nett und hilfsbereit, haben mir einiges erklärt und je nach Person durfte man auch (v.a. auf Station) einiges alleine machen.
- an sich konnte man viel sehen, da man zwischen Ambulanz (Prä-stationäre, Sprechstunden, Erste-Hilfe/Konsile), Kreißsaal und Wochenbettstation, OP und Normalstation mitarbeiten konnte
- gutes Klima im OP
- viel Freizeit
- man konnte (und sollte) Nachdienste machen (ab 16 Uhr), die waren aber immer entspannt und man durfte meistens vor 10 schon gehen und hatte den nächsten Tag ganz frei
- gutes Klima unter den Assistenzärztinnen
- wenn man Lust hat auf OP, ist man hier sehr willkommen
- steile Lernkurve

Contra:
- schlechte Betreuung, wir hatten KEINE Ansprechpartnerin, niemand hat sich für die Studentinnen verantwortlich gefühlt und hätten die anderen Studis mich nicht eigearbeitet, wäre ich in den ersten Tage total verloren gewesen
- schlechte Organisation, habe erst in der Famu erfahren, dass es Essensmarken gibt, das hat dann knapp ne Woche gedauert, bis die da waren, bis dahin musste ich das sehr teure Mensa-Essen selbst bezahlen (meistens 5-6€). Außerdem sollte man sich Zugangsdaten für die PC-Programme organisieren, das hat bei mir bis zum Ende nicht geklappt, keine Ahnung warum. Wenn man was von Frau Pügge (Sekretariat) wollte, musste man sich darauf einstellen, jede 30 Minuten nach unten zu laufen, weil sie entweder ständig unterwegs oder gar nicht im Haus war.
- ab der Mitte meiner Famu wurden wir fast unerträglich viele Famulantinnen, am Ende waren es 12 (!) und 2 PJlerinnen. Da das AVK kein riesiges Klinikum ist, stand man sich gegenseitig echt im Weg rum und hatte häufig keine Aufgabe. Wir hatten eine WhatsApp-Gruppe für die Studis und haben dann versucht, uns irgendwie selber einzuteilen, was dann aber echt schwierig wurde, weil immer wieder neue Leute dazugekommen sind. Am Ende haben dann einfach immer wieder welche von uns freie Tage genommen, da es im Team sowieso nicht aufgefallen ist, wie viele von uns da waren. Die Oberärztinnen wollten dann, dass wir alle Nachtdienste machen, was auch für uns in Ordnung war, als wir dann so viele wurden sollten wir auch am Wochenende zum Covid-Abstreichen kommen, was nicht als Frage, sondern eher als Befehl formuliert war. Da die meisten von uns aber nur für die Famu in Berlin waren und an den WE schon verplant waren, haben wir da immer abgesagt, was dann zu Verärgerung geführt hat. Ultima Ratio war dann, dass einige von uns zum Klinikum nach Neukölln gehen sollten, das habe ich aber zum Glück nicht mehr richtig mitbekommen
- Einteilung war schwierig, man war eigentlich immer wo anders, wurde auch häufig von A nach B geschickt, auch wenn man sich für einen Tag fest irgendwo eingeteilt hatte. So war es schwierig, die Pflege oder die Ärztinnen richtig kennenzulernen und zu zeigen, was man vielleicht schon gelernt hat
- Wegen dem hohen Durchlauf hat sich fast niemand die Mühe gemacht, sich Namen zu merken, man wurde auch nur schwer ins Team integriert und wurde nicht richtig wahrgenommen. Auch der Kontakt zur Pflege war äußerst begrenzt
- Da der Kreißsaal schon durch Hebammenschülerinnen und -Studentinnen überflutet wurde, durfte man dort nur wenig machen und wurde auch häufiger weggeschickt, weil es nichts zu tun gab. Wenn man wie ich längere Zeit im Kreißsaal verbracht hat und auch etwas Initiative gezeigt hat, darf dann auch mehr machen, ich habe bei einigen Sprechstunden-Patientinnen die Fetometrie aktiv mitgemacht, habe am Ende einfache Patientinnen auf der Wochenbettstation selbst visitiert, eigenständig Briefe geschrieben, Nachuntersuchungen gemacht und durfte bei Kaiserschnitten teilweise als erste, sonst als zweite Assistenz dabei sein.
- wenig selbst gynäkologisch untersuchen, scheinbar ist das aber wohl in den meisten Gyn-Famus so

Fazit: An sich eigentlich gar nicht schlecht, vor allem als wir nur wenige Famulantinnen waren, wie in meinen ersten zwei Wochen. Die Ärztinnen sind echt nett, das einzige große Problem ist einfach die Organisation und Betreuung von den Studis. Wenn man das außen vor lässt, kann man im AVK echt viel lernen, sehen und machen. Wenn man eher an OP als an Kreißsaal interessiert ist, wird man mit Kusshand empfangen, es wurden jeden Tag zwei Studis im OP gebraucht und man durfte viel machen, z.b. erste Assistenz bei laparoskopischen Eingriffen. Verhältnismäßig wenige Geburten, die v.a. nachts und am WE, man musste Glück haben, um welche zu sehen, durfte aber dann fast immer dabei sein. Wahrscheinlich lohnt es sich, direkt nach Semesterende mit der Famu anzufangen, da wir am Anfang wirklich wenige waren und da war es echt gut.
Bewerbung
6 Monate vorher im Chefärztinnen-Sekretariat bei Frau Pügge
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Untersuchungen anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
Braunülen legen
Mitoperieren
Briefe schreiben
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen
3
Stimmung Klinik
2
Unterricht
2
Betreuung
5
Freizeit
1
Lehre auf Station
2
Insgesamt
3

Durchschnitt 2.6