Meine Famulatur im Brustzentrum war sehr spannend und lehrreich.
Da das Team sehr überschaubar ist, lernt man alle schnell kennen. Dadurch habe ich mich schneller getraut, die Ärztinnen anzusprechen und Fragen zu stellen.
Erstaunlich fand ich, wie angenehm die Stimmung im Ärztinnenteam war, was meiner Meinung nach daran liegt, dass es keine männlichen Alphatiere im Team gibt. Auch die beiden Chefärztinnen sind total nett und hilfsbereit, generell arbeiten alle halbwegs auf Augenhöhe miteinander. Nur mit einer Ärztin kam ich nicht gut klar.
Den Großteil der Zeit waren wir zwei Famulant:innen. Eine:r von uns ist immer um kurz vor 8 in den OP gegangen, um die Patient:innen vorzubereiten und dann zu assistieren. Die Stimmung im OP war (außer mit der einen Ärztin) sehr angenehm. Es war meistens nur eine operierende Ärztin mit dabei, dadurch konnte ich sehr viel lernen und am Ende der Famu (nach viel Übung am Nahtkissen) auch ein paar Mal nähen.
Der:die andere blieb meist auf Station und hat die Visite, Aufnahmen mit Blutentnahmen und Sprechstunde mitgemacht. Abhängig von der Ärztin konnten wir hier unterschiedlich viel assistieren, z.B. bei Punchbiopsien, oder auch mal selbst schallen etc.
Mich hat der sensible Umgang mit den Tumorpatientinnen sehr beeindruckt und ich konnte hier viel mitnehmen.
Einmal die Woche war PJ-Unterricht, zu dem wir auch immer mitgehen konnten, was sich auch meist gelohnt hat.
Auch an den Tumorkonferenzen konnten wir teilnehmen, wenn wir wollten.
Wir konnten auch in die Chemoambulanz, die Mammographie und die Patho reinschnuppern. Dadurch, dass die meistens Patientinnen Mamma-CAs haben, konnte ich sehr viel über das Krankheitsbild lernen und war nicht so überfordert, wie wenn man jeden Tag 100 völlig unterschiedliche Fälle sieht.
Die Ärztinnen geben sich viel Mühe mit den Studierenden und mir war nie langweilig. Wenn wirklich gar nichts mehr zu tun war, sind wir auch mal früher gegangen.
Bei Vivantes bekommt man außerdem jeden Tag ein Essen (ich glaube bis 5€ max) gestellt. Die Summe reichte immer für ein Gericht, manchmal noch plus Brezel oder Salat. Die Auswahl war ganz gut und es gab auch immer was Veganes.
Insgesamt kann ich eine Famulatur im Brustzentrum also sehr empfehlen, vor allem wenn man Lust auf OP hat. Die Gyn im Urban soll aber auch sehr nett sein, im Nachhinein hätte ich vielleicht lieber die Hälfte der Famu da gemacht.
Bewerbung
Ca. 2 Monate vorher über das Chefarztsekretariat, wär aber auch noch spontaner möglich gewesen.
