Famulatur Psychosomatik in Universitaetsklinikum Muenster (10/2022 bis 11/2022)

Krankenhaus
Universitaetsklinikum Muenster
Stadt
Muenster
Station(en)
Ambulanz
Fachrichtung
Psychosomatik
Zeitraum
10/2022 bis 11/2022
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich kann die Famulatur in der Psychosomatischen Ambulanz nur jedem empfehlen! Das Team dort ist super nett und freut sich über jegliches Interesse an der Psychostomatik. Zwischen der Oberärztin der Ambulanz - Johanna Jedamzik (die Frau ist einfach der Hammer!) - und allen Assistenzärztinnen herrscht eine sehr kollegiale Stimmung. Ich hab der Stimmung dennoch nur eine 2 gegeben, da zu meiner Zeit massiver Personalmangel herrschte und alle Ärztinnen sehr überarbeitet waren. Zudem kam dazu, dass ein recht neuer Chef für etwas Trubel mit seinen neuen Ideen gesorgt hatte und sich da alle erstmal irgendwie einfinden mussten.
Mit dem Chef und den Ärzt:innen der Station hatte ich kaum Kontakt, da ich eigentlich nur in der Ambulanz war.

In der Ambulanz gibt es zwei große Pfeiler: Einmal die Erst- & Fortführungsgespräche in der Ambulanz selbst und den Konsildienst, bei dem man zu den Patienten auf Station geht. Bei letzteren handelt es sich meist um Tumor-, Transplantats- oder Unfall-Patienten. In der Ambulanz hat man ein sehr viel breiteres Bild an Patienten und Geschichten. Über SAFs, Angststörungen und PTBS hin zu Vergewaltigungen, Magersucht und Suizidalität ist alles dabei - das kann einen am Anfang ganz schön mitnehmen, und dessen sollte man sich bewusst sein. Aber bis auf eine Ärztin fühlte ich mich von allen Ärztinnen immer sehr gut aufgefangen und wurde direkt gefragt was meine Gefühle und Gedanken zu dem jeweiligen Patienten sind. Und das muss man hier wirklich besonders hervorheben: Die Eins-zu-Eins-Betreuung und -Lehre ist wirklich unschlagbar! Ich habe in keiner Famulatur so viel gelernt wie hier und fühlte mich von Tag eins wie ein geschätztes und willkommenes Team-Mitglied.

Grob zum Tagesablauf:
Man kommt ca. gegen 7 - 8 Uhr (hängt immer davon ab, wann das erste Gespräch ist, bei dem man dabei sein kann)
Montag Morgens ist eine Besprechung mit dem kompletten Team (Pflege & Ärzte) - die ist für Famulanten jedoch recht langweilig. Danach gibts manchmal noch einen Vortrag. Die sind z.T. echt spannend.
Dann ist man den ganzen Tag bei Gesprächen in der Ambulanz oder beim Konsildienst dabei. Dort hört man i.d.R. nur zu und am Ende darf man fast immer noch Fragen stellen, die bisher vlt. noch nicht gestellt wurden bzw. die einen auch noch interessieren.
Dienstags - Donnerstags ist immer Supervision mit der Oberärztin und allen Assistenzärztinnen in der Ambulanz. Dort werden die Fälle des Tages besprochen und die Oberärztin stellt Fragen und gibt super tolle Tipps und Anregungen für die weiteren Termine & bespricht die Diagnosen. Das war immer sehr gesellig mit Kaffee & Snacks und total lehrreich. Auch ich durfte hier öfter Fälle vorstellen, bei denen ich dabei war - und wurde dann immer ganz lieb gelobt und mir wurde gedankt :D
Danach kann man meist nach Hause gehen - außer die Oberärztin sackt einen ein und nimmt einen noch mit. Aber da man bei ihr einfach so viel lernen kann, hab ich mich darüber auch immer gefreut!
Ich durfte aber auch häufig schon gegen 12 / 13 Uhr nach Hause gehen oder hatte 1 - 2 Stunden Pause mittendrinn. Mittagspause ist also wirklich immer drin - auch für die meisten der Ärztinnen.
Es wurde sich sehr bemüht, dass ich viel sehen konnte und ich durfte Wünsche äußern, was mich interessiert. Aber wenn wirklich einfach gar nichts los war, durfte ich auch gehen und wurde nicht mir irgendwelcher sinnfreien Beschäftigungstherapie abgespeist.

Alles in allem ist hier einfach alles stimmig und die Famulatur macht so sehr Spaß, dass ich nun tatsächlich über die Psychosomatik als Fachrichtung nachdenke.
Das man hier aber wirklich sehr belastende Gespräche hört, sollte einem bewusst sein. Jeder einzelne Patient dort bringt ein sehr großes und meist sehr trauriges Päckchen mit und holt einen aus der eigenen heile-Welt-Blase hinaus. Denn Psychosomatik ist so viel mehr als einfach nur "komische Bauchschmerzen ohne organisches Korrelat" oder "Angst vor Spinnen" - Lasst euch einfach drauf ein und ihr werdet es nicht bereuen!
Bewerbung
Per Mail an Dr. Johanna Jedamzik
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.27