Famulatur Psychiatrie in Zentrum für Neurologie und Seelische Gesundheit im Kapuziner Karree (9/2022 bis 9/2022)

Krankenhaus
Zentrum für Neurologie und Seelische Gesundheit im Kapuziner Karree
Stadt
Aachen
Station(en)
Neurologische und psychiatrische Sprechstunde (ambulante Praxis)
Fachrichtung
Psychiatrie
Zeitraum
9/2022 bis 9/2022
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Aachen
Kommentar
Kurze Zusammenfassung:
- nettes Ärzt*innen-Team
- größtenteils psychiatrische aber auch neurologische Patient*innen
- man begleitet die Ärzt*innen in der Sprechstunde, kann viele Fragen stellen, aber leider wenig selbst machen
- Arbeitstag von 8:00 bis ca. 14:00

In der Praxis arbeiten sowohl Psychiater*innen als auch Neurolog*innen (oft beide Fachärzte) , wobei der Großteil als Psychiater*innen tätig ist. Die Famulatur bietet eine tolle Möglichkeit um Einblick in die ambulante Betreuung von neurologischen und psychiatrischen Patient*innen zu bekommen. Es ist auch interessant zu sehen sich die neurologische und psychiatrische Fachrichtungen bei den Patient*innen überschneiden.
Famulant*innen sind in der Praxis willkommen, man wird vom Praxismanager willkommen geheißen und die Ärzt*innen erklären gerne viel und behandeln einen auf Augenhöhe.

Der Arbeitsalltag sieht so aus, dass man die Ärzt*innen in den Sprechstunden begleitet. Morgens muss man etwas eigeninitiativ bei den Ärztinnen nachfragen, ob man sie heute begleiten darf. Dann beobachtet man eigentlich größtenteils die Arbeit in der Sprechstunde. Leider kann man wenig selbst machen, was bei psychiatrischen Patienten und bei dem Zeitdruck, unter dem die Ärzt*innen stehen, auch verständlich ist. Es ist sehr schön, die verschiedenen Arbeitsweisen und Gesprächsführungen der Ärzt*innen vergleichen zu können.

Bei den psychiatrische Patienten sieht man am häufigsten Patienten mit Schizophrenie oder Depressionen, die meist schon medikamentös eingestellt sind und zu Verlaufskontrollen kommen. Aber man sieht auch seltenere Krankheiten und bekommt teilweise sehr intime Einblicke in die Gefühls- und Lebenswelt der Patienten.
Meist bekommt man ein kurzes Briefing zum nächsten Patient, die Patienten werden immer gefragt, ob es in Ordnung ist dass man dabei ist (das ist es meistens), und nach dem Patientenbesuch kann man immer Fragen stellen. Alle sind sehr freundlich und freuen sich, die Fragen zu beantworten. Besonders interessant waren die Sprechstunden bei Dr. Vogt, da sie einem keine Infos zu den Patienten gibt und man durch die Beobachtung des Gesprächs selbst ein bisschen rätseln kann. Nachdem die Patienten gegangen sind, soll man dann seinen Eindruck schildern und eine Verdachtsdiagnose äußern. (aber nicht schlimm wenn einem mal nichts einfällt) Das hat meine Beobachtungsfähigkeit sehr geschärft.

Die neurologische Sprechstunde fand ich besonders interessant, da man hier viele verschiedene Diagnosen kennenlernt. (Bei den psychiatrischen Patienten begegnen einem bestimmte wenige Diagnosen sehr oft.) Selten kann man auch mal eine Untersuchung selbst durchführen. Frau Strickling stellt auch häufiger mal Fragen, davon braucht man sich aber nicht verunsichern lassen. Sie schaut sich zusammen mit einem die EEGs an und man kann viele ENGs und EMGs beobachten. Bei besonderen Krankheitsbildern achtet sie auch immer darauf, dass man alles mitbekommt/versteht und lässt einen den Patienten zu seinen Symptomen befragen. Außerdem erzählt sie einem auch gerne von den administrativen Aufgaben, die in einer Praxis anfallen, was man im Studium ja eher nicht lernt.

Es empfiehlt sich etwas zum Schreiben, etwas zu trinken und einen Riegel (o.ä.) mit ins Sprechzimmer zu nehmen, sodass man sich zwischenzeitlich stärken kann. Für Pausen ist eher wenig Zeit. Kaffee bekommt man gratis, Kleidung wird nicht gestellt. Ist aber auch nicht nötig, da Privatkleidung ausreicht und niemand Kittel trägt.

Fazit:
- sehr entspannte Famulatur (angenehme Arbeitszeiten, angenehme Ärzt*innen, die einen auf Augenhöhe behandeln und gerne erklären)
- man sollte nicht erwarten viel selbst machen zu dürfen, man ist eher in der Beobachterrolle. Fragen stellen!!!
- dennoch sehr lehrreich, v.a. was verschiedene Arbeitsweisen und Gesprächsführungen bei psychiatrischen Pat. angeht
- Ich würde eine 15-tägige Famulatur empfehlen, das genügt um einen guten Eindruck zu bekommen und viel zu lernen.
Bewerbung
Ca. 2,5 Monate vorher (würde aber bestimmt auch kurzfristiger gehen) per Mail
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Lehre auf Station
2
Insgesamt
2

Durchschnitt 1.53