Famulatur Anästhesiologie in Bruederkrankenhaus St. Josef (8/2022 bis 10/2022)

Krankenhaus
Bruederkrankenhaus St. Josef
Stadt
Paderborn
Station(en)
Anästhesie, Intensivmedizin
Fachrichtung
Anästhesiologie
Zeitraum
8/2022 bis 10/2022
Einsatzbereiche
OP, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Ich kann eine Famulatur in der Anästhesie im Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn jedem nur wärmstens empfehlen!

Allgemein:
- sehr gut geeignet als erste stationäre Famulatur
- sehr einfache Bewerbung
- nettes ärztliches und auch pflegerisches Team (enger Kontakt zu beiden)
- sehr gut für erste praktische Tätigkeiten wie Braunülen legen, Larynxmaske legen, Pat-Monitoring, Maskenbeatmung, Intubation, Pharmawissenanwendung
- sehr gute kostenlose Unterkunft, gerade frisch renoviert (Achtung: 500€ Kaution, die man am Ende zurückbekommt, 75€ Reinigungsgebühren)
- gutes kostenloses Essen für Famulantin und PJler: Frühstück, Mittag und zwischendurch Tee und Kuchen bis 17/18 Uhr, man kann sich für abends noch was mitnehmen, wenn man mag und nett fragt, die Cafeteria-Mitarbeitenden sind sehr nett!!!!!!!
- großzügiges Gehalt von 400€

Erster Tag:
- erst Ankunft im Wohnheim (liegt quasi hinter dem Parkhaus und Krankenhaus, wenn man es nicht findet, am besten bei der Pforte fragen)
- dort Schlüsselübergabe und Unterlagen von Wohnheimleiterin Fr. Bokel
- dann Ankunft im Zimmer, Wertsachen am besten hier ablegen
- dann geht es zu Fr. Meier-Teppers Büro, man wird freundlich empfangen, kriegt eine Mappe mit Infomaterial (sehr cool), Transponder, Namensschild und Essenskarte (nur das Namensschild und nicht die Essenskarte im OP tragen, Essenskarte nur bei der Cafeteria vorzeigen)
- dann ruft Fr. Meier-Tepper Chefarzt oder Oberarzt an, man wartet vorm Büro (kann etwas dauern, weil die aus dem OP raus zu uns kommen müssen)
- man geht gemeinsam mit CA oder OA zur Umkleide, sucht sich ein leeres Fach (die obere Reihen sind inoffiziell für Famulanten, Praktikanten usw.), legt dort seine Sachen ab, zieht sich um (die Umkleide niemals ohne Haube oder Maske verlassen, Haare gut verstecken)

Typischer Alltag:
- 7:30 Arbeitsbeginn mit Frühbesprechung im Aufwachraum:
-> Chefarzt Hr. Dr. Meier und ein Oberarzt leiten Frühbesprechung, jeder Saal wird von einem Anästhesisten betreut, der hier dann seine Patienten für den Saal den anderen vorträgt
-> man selbst steht daneben und hört zu, am Ende wird man von Hr. Dr. Meier dann einem Saal zugeteilt, gerade am Anfang gut, weil man selbst ja keine Ahnung hat, wo es sich anbietet, heißt aber auch, dass man immer 1:1-Betreuung durch einen Anästhesisten!
-> die ersten Tage ist man auch oft Hr. Dr. Meier zugeteilt, ist ein sehr netter, erfahrener Chefarzt, der sich über viele Fragen freut
- vor OP: Einleitung durch Anästhesie Arzt und Pflege, also Pat. rollt rein, dann Verkabelung mit EKG-Elektroden, O2-Sättigung, hier wird dann schon eine Braunüle gelegt (Chance nicht verstreichen lassen!!!), dann Präoxygenierung (= man hält Maske aufs Gesicht, es kommt aber nur O2 raus), dann werden Narkosemedikamente verabreicht, dann meist eine Maskenbeatmung, dann Larynxmaske legen oder Intubation wenn nötig, manchmal wird auch Guedel-Tubus, Wendel-Tubus verwendet
-> diese ganzen Schritte kann man nach/unter Anleitung selber übernehmen und machen auch echt Spaß, bemüht euch darum, das zu lernen!!!
-> auf jeden Fall dabei machen sollte man: Braunüle, Präoxygenieren, Maskenbeatmung, Larynxmaske legen, ggf. Guedel-Tubus legen, vlt. auch mal Intubation
- während OP: Beatmungsgerät und Monitoring beobachten, Medikamente verabreichen, Protokollieren, OP zuschauen
-> der eher entspanntere Teil, wo man mit dem Anästhesisten quatschen, Fragen stellen, auch mal Kaffee oder Tee im Aufenthaltsraum trinken gehen, auf Toilette, der OP zuschauen kann (wobei es sich am Anfang empfiehlt auf der Anästhesie-Seite zu bleiben, um keinen falschen desinteressierten Eindruck abzugeben und einfach viel zu lernen, damit man baldmöglichst mehr machen kann)
- nach OP: Ausleitung, also Pat. aus Narkose erwachen lassen, in den Aufwachraum schieben, hier kann man auch bisschen was machen
- Mittagspause war immer drin, man kann selbst nachfragen beim zugeteilten Anästhesisten und darf dann auch immer gehen (macht beim Chef eher so 30-40 min., bei den anderen geht auch 45 min- 1h), Mittagessen ist aber nur bis 11:30-14 Uhr, geht am besten um 12 Uhr hin, um 13/14 Uhr gibt es nicht mehr so viel

OP-Bereich:
- vertretene Fachrichtungen: Urologie, Unfallchirurgie, Allgemeinchirurgie, Thoraxchirurgie, Orthopädie, Wirbelsäulenchirurgie, HNO, auch Kinder-OPs
-> jede Fachrichtung hat in der Regel einen eigenen Saal
- es lohnt sich mal in jeden Saal reinzuschauen
- besonders viel geröntgt wird in der WCH und UCH (und deshalb manchmal ungünstig, wenn man dort zugeteilt ist) -> Orthopädie eignet sich meiner Meinung nach für den Anfang am besten
- besonders kurze und viele OPs gibt es in der HNO -> sehr gut für den Anfang, weil man hier praktisch am meisten machen kann
- eher wenige und lange OPs in der ACH, TCH (aber dennoch sehr spannend!!)

Fortbildungen
- findet jeden Mittwoch, aber nicht im Aufwachraum um 7:30 Uhr, sondern in einem anderen Gebäude außerhalb der Klinik hinter der Notaufnahme zur selben Zeit, den Weg erklären lassen oder ggf. bei Pforte nachfragen, da hält dann jemand für 30 min einen Vortrag und auch die Frühbesprechung und Saalzuteilung erfolgt dort
- es gibt auch PJ-Unterricht mit Fallvorstellungen u. Ä. vom OA, da kann man auch hin, ggf. nachfragen bei CA, wann die stattfinden
- allgemein nach PJ-Unterricht fragen und ob man da auch mal hinkann, lohnt sich auf jeden Fall

Vorbereitung für die Famulatur (aber nicht zwingend notwendig, man lernt das meiste sowieso dort durch die Ärzte dann dort!!)
- es schadet nicht vor der Famulatur die AMBOSS-Kapitel zu Allgemeinanästhesie, Lokalanästhesie, Medikamente usw. anzuschauen
- in die verschiedenen Anästhesieformen, Medikamente, Beatmungsgerät-Parameter einlesen
- gerade beim CA aber auch für das Verständnis des Beatmungsgerätes und der Anästhesieformen ist Vorklinik Physio-Wissen zu Atmung, Herz-Kreislauf, Sinne von großem Vorteil (deshalb als erste Famulatur nach dem Physikum so gut geeignet)

Team
- alle Assistenzärzte sind sehr sehr sehr nett, wenn die mal desinteressiert oder abweisend schauen sollten in der Frühbesprechung liegt es eher an der Uhrzeit als an euch, da muss man echt vor keinem Angst haben!
- alle OAs bemühen sich um Lehre, auch hier lohnt es sich vor allem für Fragen stellen
- der CA ist wirklich freundlich, erzählt viel von sich selbst zum Fach, freut sich über jede Frage
- Pflege ist viel vertreten (Anästhesie-Pflege und OP-Pflege), von denen kann man super viel lernen gerade in der Einleitung vor allem zu Braunülen legen, Medikamente, Monitoring, waren überwiegend mega nett, vereinzelte wenige Ausnahmen gerade bei den älteren gab es dabei, hier einfach höflich bleiben und nicht zu Herzen nehmen

Intensivstation
- lohnt sich eigentlich auch danach zu fragen, wobei mir persönlich OP mehr Spaß gemacht hat, hierfür den CA ansprechen, man kommt da dann für mind. 1 Woche hin
- hier gibt es alle möglichen Visiten, man kann nicht ganz so viel machen, körperliche Untersuchungen lassen sich dafür gut üben

Notarzt
- am besten in der 2. Woche danach fragen, weil das mit mehr Planung im Voraus organisiert werden muss, fand es etwas sehr umständlich und hatte michauch zu spät gemeldet, bin dann nicht mehr mitgefahren, soll aber sehr spannend sein!

Tipps:
- jede Einleitung mitnehmen, hier kann man am meisten selbst mitmachen, gerade Braunülen legen wird so gut gezeigt und gelehrt, weil immer jemand von der Pflege oder halt ein Arzt daneben steht und erklären kann
- immer vorstellen und sagen, dass man zur Anästhesie gehört und Famulantin ist
- weg vom sterilen Bereich
- Fernbedienung für den Tisch vor OP mal anschauen und checken wie die funktioniert oder einfach Abstand zu der halten, ist manchmal etwas undankbar den Tisch bedienen zu müssen
- aufpassen, wann geröntgt wird, wenn erlaubt Röntgenschürze anziehen, aufpassen, dass man keine von den OAs oder CAs anzieht (siehe Namen oder ggf. bei Pflege nachfragen)
- wenn Chance gegeben wirklich immer Braunülen und Larynxmaske legen üben, Maskenbeatmung auch, sind absolute Basics
- nicht abschrecken lassen vom Beatmungsgerät, in Ruhe erklären lassen, zuhause nochmal was nachlesen, am Ende der Famulatur kann man mit dem Gerät richtig gut umgehen
- wenn man mal in einem Saal nicht klarkommt oder einen anderen besser findet, kann man nach einem Saalwechsel fragen, ist eigentlich immer möglich gewesen und kann einem echt den Tag retten :)))
- in der Cafeteria darf man sich Essen nehmen (bzw. geben lassen), muss dann nochmal zur Kasse, um da die Essenskarte vorzuzeigen, hier dann nochmal sagen, dass man Famulantin ist und sich genau erklären lassen, was und wie viel man sich nehmen darf, weil es hierzu Regeln gibt
- der September war ziemlich kalt, Pullis und ne Regenjacke sowie Regenschirm mitnehmen
- Bettwäsche mitnehmen

Paderborn
- ne süße kleine Stadt, man kann zu Fuß easy in 15-20 min in die Innenstadt laufen, um sich die Füße zu vertreten
Bewerbung
- 4 Monate vorher per Mail über das Chefarztsekretariat bei Fr. Meier-Tepper beworben, nach 4 Tagen direkt eine positive Rückmeldung erhalten
- Der Kontakt zu Fr. Meier-Tepper war stets mühelos und unkompliziert, sie ist wirklich sehr freundlich! Sie ist per Mail als auch telefonisch immer gut erreichbar. Falls es doch mal zu Verzögerungen kommen sollte, schadet eine 2. Mail hinterher nicht.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Repetitorien
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Notaufnahme
Braunülen legen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
425€
Gebühren in EUR
75€ Reinung Wohnung (500€ Kaution, die man zurückbekommt)

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.07