Famulatur Notfallmedizin in Vivantes Klinikum Auguste-Viktoria (5/2022 bis 6/2022)

Krankenhaus
Vivantes Klinikum Auguste-Viktoria
Stadt
Berlin
Station(en)
Zentrale Notaufnahme
Fachrichtung
Notfallmedizin
Zeitraum
5/2022 bis 6/2022
Einsatzbereiche
Notaufnahme
Heimatuni
Berlin
Kommentar
In dieser Famulatur habe ich durchweg sehr positive Erfahrungen gemacht und habe viel gelernt. Ich habe sie mir bewusst als meine letzte Famulatur gelegt und würde dies allen anderen auch so empfehlen, weil hier im Gegensatz zu manchen stationären Famulaturen ein breites klinisches Wissen und Sicherheit bei den Untersuchungen sehr vom Vorteil sind.

In der Notaufnahme war ich zwischenzweitig mit einer Famulantin sowie hin und wieder mit einem PJler / einer PJlerin, was wunderbar funktioniert hat und angesichts des großen Patient*innenaufkommens die Assistenzärzt*innen sehr entlastet hat. Da die Notaufnahme internistisch geführt ist, war man primär den Internist*innen zugeordnet, konnte aber auch jederzeit die Ärzt*innen anderer Fachrichtungen (Chirurgie, Ortho/Unfallchirurgie, Neuro, Gyn, Uro, Psych) ansprechen und wurde gern zu deren Patient*innen mitgenommen. So lernte man schnell das Personal aller Fachrichtungen kennen und wurde von ihnen angerufen, wenn es interessante Fälle gab. Die Betreuung war sehr gut, denn die Assistenzärzt*innen vertrauten einem viel an, ließen mich selbstständig arbeiten und brachten mir gern Neues bei. Auch die Chefärztin war in der Notaufnahme präsent, schätzte unsere Hilfe sehr und erklärte viel. Einen gesonderten Unterricht für Famulant*innen gab es nicht, doch man konnte immer mit den PJler*innen zum PJ-Unterricht gehen.

Die Notaufnahme arbeitet im Schichtdienst, man war als Famulant*in dort aber nicht fest miteingeteilt. Die Arbeitszeiten waren somit sehr flexibel und man konnte auch in allen Schichtdiensten arbeiten, wenn man wollte. Wenn es am Ende einer Schicht nichts mehr zutun gab oder man mal früher gehen musste, war dies auch nie ein Problem und man konnte jederzeit gehen. Eine Pause konnte ich an jedem Tag machen. Es gab für Famulant*innen auch eine Mensa-Karte, mit der man das Mittagessen vergünstigt erhielt. Die Beantragung der Karte dauerte bei mir jedoch zwei Wochen, sodass ich sie nur für die zweite Hälfte der Famulatur nutzen konnte.

Wie in vielen Notaufnahmen wurden auch hier die Blutentnahmen und das Zugängelegen durch die Pflege erledigt. Zum Aufgabenbereich als Famulant*in zählte primär die Aufnahme, Untersuchung und Ersteinschätzung neuer Patient*innen mit anschließender Vorstellung an die Assistenzärzt*innen sowie das Schreiben der Arztbriefe. Wenn man wollte, durfte man die Patient*innen zudem sonographieren und Punktionen durchführen sowie mit den Unfallchirurg*innen Wunden nähen. Es war auch immer jemand da, den/die man fragen konnte, wenn man Fragen hatte oder sich unsicher war. Man konnte die Patient*innen stets zu ihren Untersuchungen begleiten, sodass man bei Interesse auch Sonos, Echos, Gastroskopien etc. sehen konnte. Mein persönliches Highlight waren die Nachtdienste, da ich mich hier wegen des reduzierten Personals besonders aktiv einbringen und am besten das Akutmanagement bei kritisch kranken Patient*innen lernen konnte.

Fazit:
Rundum eine sehr spannende und lehrreiche Famulatur, die mir viel Spaß gemacht hat und sehr kurzweilig war. Im Gegensatz zu vielen Unikliniken hatte das ärztliche Personal in dieser mittelgroßen Rettungsstelle fast immer Zeit, einem viel zu erklären und zu zeigen. Zudem wurde man nicht als Belastung empfunden, sondern die Arbeit sehr gewertschätzt. Ich würde es primär Studierenden in höheren Semestern empfehlen, die sich für die Notfallmedizin interessieren und/oder viele Fachdisziplinen auf einmal kennenlernen möchten. Man konnte sich aber auch sehr gut auf eine bestimmte Fachrichtung konzentrieren und primär diese Patient*innen versorgen.
Insgesamt 10/10!
Bewerbung
Ich habe die Famulatur im Rahmen eines Urlaubssemesters gemacht. Hier reichte ein Vorlauf von wenigen Monaten, eine andere Famulantin hat sogar zwei Wochen vor Beginn noch einen Platz bekommen. Bei Bewerbung in den Semesterferien hat man den für Notaufnahmen üblichen Vorlauf von minimal einem Jahr, eher 1,5 - 2 Jahren. Kontaktaufnahme und Bewerbung über das Chefarztsekretariat bei Frau Wick. Die Antwort kommt in der Regel innerhalb einer Woche.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
EKG
Patientenvorstellung
Bildgebung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
EKGs
Punktionen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Briefe schreiben
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.07