Famulatur Anästhesiologie in Hospital Santa Elena (3/2022 bis 4/2022)

Krankenhaus
Hospital Santa Elena
Stadt
Malaga
Station(en)
OP der Plastischen Chirurgie, Ortho/ Unfallchirurgie und weitere
Fachrichtung
Anästhesiologie
Zeitraum
3/2022 bis 4/2022
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Aachen
Kommentar
Die 4 Wochen bei Roberto Mella (selbstständiger Anästhesist in verschiedenen Krankenhäusern im Raum Malaga/Marbella) waren äußerst lehrreich und man hat sowohl fachlich als auch menschlich super viel mitgenommen.

Pros:
- Roberto erklärt extrem viel und hat sichtlich Spaß daran Famulanten zu betreuen und für die Anästhesie zu begeistern
- man wird ausführlich eingearbeitet und darf immer Fragen stellen, bekommt dann aber auch Verantwortung übertragen und darf (unter Aufsicht) selbst intubieren, Lamas legen, Medikamente aufziehen und verabreichen, beatmen, usw. Wenn man Lust hat Zugänge zu legen, kann man die Pflege fragen, die nehmen einen auch gerne mit. Da ein Anästhesist in Spanien mehrere OP-Säle gleichzeitig betreuen darf, kommt es durchaus vor, dass man als Student zwischenzeitlich alleine einen Patienten während der OP betreut (dadurch lernt man nochmal mehr und man kann Roberto bei Fragen immer dazu rufen)
- als chirurgisch interessierte*r Student*in darf man während OPs öfter mal "die Seiten wechseln" und auch am Tisch stehen und mitoperieren. Je nach Chirurg*in darf man mehr oder weniger machen aber insbesondere in der Ocean Clinic durfte man bei vorhandenen Naht-Skills viel mithelfen.
- man bekommt Einblicke in verschiedene Kliniken in Spanien. Da Roberto in 3-4 Krankenhäusern als selbstständiger Anästhesist tätig ist, hat man die Möglichkeit mehrere Häuser und Teams unterschiedlicher Fachrichtungen kennenzulernen.
- gute Spanisch-Kenntnisse sind sehr vorteilhaft, jedoch spricht Roberto auch fließend deutsch und so kann man bei fehlenden Vokabeln ins deutsche ausweichen.
- Roberto verknüpft einen gerne mit anderen Ärzten vor Ort. Ich hatte ihm von Anfang an gesagt, dass ich gerne in die plastische Chirurgie gehen würde und er hat keine Gelegenheit ungenutzt gelassen, um mich verschiedenen plastischen Chirurgen vorzustellen oder sogar zu organisieren, dass ich an einem Tag in eine andere Klinik fahren durfte, um dort bei einer plastischen OP zu assistieren und Kontakte zu knüpfen.
- man wird in allen Krankenhäusern sowohl von Ärzten als auch von der Pflege sehr offenherzig aufgenommen und kann sich schnell in den Teams einleben.

Neutral:
- in dem Monat, als ich da war, waren noch 3 weitere Famulantinnen (zumindest die ersten 2 Wochen) da. Das hatte Vor- und Nachteile. Schön war, dass wir uns durch Roberto im Vorhinein vernetzten konnten und uns dann gemeinsam ein AirBnb gesucht haben. Sowohl die Wohn- als auch Fahrtkosten in dem gemeinsamen Auto wurden dadurch gesenkt. Wir haben uns super verstanden und auch an den Wochenenden viel gemeinsam unternommen. Generell ist in der Zeit ein richtiges Team-Gefühl entstanden. Nachteilhaft war, dass man natürlich nicht so viel machen kann, wenn noch 3 andere Famulant*innen da sind, da nur eine intubieren, nur eine Medikamente verabreichen kann etc. Ich habe das nicht als schlimm empfunden, weil wir uns auch gegenseitig viel beigebracht haben aber sicher ist der praktische Lerneffekt größer, wenn man weniger Leute ist.
- man ist hauptsächlich im OP tätig also nicht in der Notfallaufnahme oder auf Intensiv

Cons:
- man braucht ein Auto. Zumindest für uns wären die vielen Krankenhauswechsel ohne Auto nicht machbar gewesen. Roberto war so lieb uns für den Monat ein Auto zur Verfügung zu stellen aber man sollte besser vorher abklären, ob diese Möglichkeit noch besteht. In dem Zeitraum, als wir da waren, wäre ein Ortswechsel mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum möglich gewesen, da wir oft von Torremolinos noch nachmittags nach Malaga/ Marbella gefahren sind.
- die Arbeitstage sind manchmal sehr lang. Das ist nicht zwingend ein Kontra aber es ist durchaus vorgekommen, dass wir bis 22 Uhr im OP standen. Dementsprechend hat man sehr viel gelernt aber wer sich eine entspannte Famulatur erhofft, bei der man jeden Tag ab 14 Uhr am Strand liegt, sollte sich lieber was anderes suchen. Dafür hat uns Roberto aber auch mal einen freien Tag eingeräumt oder man ist gemeinsam mit dem Team nach der Arbeit noch Essen gewesen. Auch zwischen den OPs ist oft Pause und man schafft es fast immer zu Mittag zu essen.

Insgesamt kann ich eine Famulatur bei Roberto sehr empfehlen. Man wird fachlich wie menschlich viel lernen und gefordert, ohne überfordert zu werden.
Bewerbung

Ich hatte mich 4 Monate im Voraus über Mail bei Roberto (roberto@german-dream-team.com) beworben. Je nach Zeitraum ist aber die Bewerbungsfrist mittlerweile auf bis zu zwei Jahre gestiegen. Es schadet jedoch sicher nicht Roberto mal anzuschreiben, wenn irgendwie möglich versucht er immer irgendwie noch Famulanten einzuschieben (was auch ggf. dazu führt, dass man mit 3-4 Famulanten gleichzeitig da ist, das kann man jedoch vorher erfragen).
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Braunülen legen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Blut abnehmen
Punktionen
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
3
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.13