Famulatur Anästhesiologie in Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen (2/2022 bis 3/2022)

Krankenhaus
Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen
Stadt
Gelnhausen
Station(en)
OP, Intensivstation/IMC, Kreißsaal, (Prämedikation)
Fachrichtung
Anästhesiologie
Zeitraum
2/2022 bis 3/2022
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Eine meiner lehrreichsten und spannendsten Famulaturen bzw. Praktika bis jetzt!


• Verpflegung und Wohnen
Für die Dauer der Famulatur können Famulanten kostenlos im Wohnheim auf dem Klinikgelände wohnen. Es handelt sich dabei um ein Zimmer mit eigenem Bad sowie Küchenzeile mit zwei Herdplatten und einem kleinen Balkon. In der Cafeteria bekommt man täglich kostenlos ein leckeres Mittagessen, inkl. Auswahl aus drei Gerichten, Getränk, kleinem Salat und Nachtisch. Die Arbeitskleidung wird gestellt (OP-Kleidung, blaue Scrubs für Station), nur beim NEF muss man Schuhe und Kleidung selbst organisieren.

• Ablauf
Famulanten stehen im Wochenplan, das heißt die Tage sind organisiert und man fühlt sich gleich viel besser im Team integriert und wertgeschätzt. Ich habe insgesamt drei Wochen im OP verbracht und eine Woche auf der Intensivstation bzw. der IMC (intermediate care). Außerdem gab es einen Tag im Kreißsaal, an dem man bei Geburten und Sectios dabei sein konnte.

• OP
Wie bereits in vorigen Berichten erwähnt, gibt es in Gelnhausen 5 OP-Säle (Unfallchirurgie, Neurochirugie, Viszeralchirurgie, Gynäkologie, Urologie), durch die man rotiert. Wer chirurgisch interessiert ist, bekommt dabei auch einen Whippel oder den Einsatz eines DaVinci-Roboters zu sehen. Was die Anästhesie angeht, wird man bei den Einleitungen nach kurzer Eingewöhnung bei fast allem angeleitet; von Präoxygenierung bis Intubation. Wobei das Ausmaß stark vom anwesenden Anästhesisten bzw. der Anästhesie-Pflege abhängt. Gerade bei den Ärzten mit mehr Erfahrung durfte man die komplette Einleitung unter Aufsicht übernehmen, d.h. Präoxygenierung, Maskenbeatmung, Intubation und Einstellung der Beatmungsgeräte. Ansonsten unterstützt man beim Medikamente aufziehen, Verkabeln des Patienten oder dem Lagern im OP-Saal. Bis auf sehr wenige Ausnahmen in der OP-Pflege wurde man auch von chirurgischer Seite mit offenen Armen empfangen und konnte bei ruhigen Narkosen gerne auch mal über das blaue Abdecktuch auf die chirurgische Seite blicken. Dabei wurden einem bei Interesse sogar Röntgenbilder oder der OP-Ablauf von den Operateuren oder den OTA’s erklärt.

• ICU/IMC
Auf der Intensivstation kann man einen guten Einblick in den Alltag der Intensiv-Stationsarbeit erlangen und lernt eine ganz andere Seite der Anästhesie kennen. Der Tag beginnt mit der Übergabe und geht dann in die Visite mit den Chirurgen über. Vormittags kann man dann die Patienten untersuchen und seine Untersuchungsbefunde den Ärzten in Form einer Patientenvorstellung präsentieren. Auch als Student wird man hier ernstgenommen, falls man Auffälligkeiten bei der Untersuchung bemerkt und diese äußert. Außerdem hatte ich die Möglichkeit bei einer Thoraxdrainage, einer Tracheotomie und einer Bronchoskopie zusehen bzw. ein bisschen zu assistieren.

• Gibt es etwas, was nicht optimal war?
Wir waren 4-5 Studenten bzw. Praktikanten in der Anästhesie gleichzeitig, was das „Saal-Hopping“ die meiste Zeit nicht möglich gemacht hat. Dadurch hat man teilweise nur zwei Einleitungen pro Tag gesehen und natürlich auch selbst weniger machen können. Der Zeitpunkt der Famulatur war zudem leider ungünstig, da zeitgleich mit uns Famulanten auch einige Assistenzärzte angefangen haben, die selbst noch ganz neu waren. Da ist natürlich verständlich, dass die Lehre etwas hinten runterfällt, dennoch hätte ich mir bei manchen Ärzten gewünscht, dass einem mehr erklärt wird und man mehr einbezogen wird. Im Gegensatz dazu gab es aber natürlich auch Anästhesisten, die total viel erklärt haben und man bei jeder Einleitung die Möglichkeit hatte zu intubieren.

• Fazit
Ich würde rückblickend immer wieder eine Famulatur in der Anästhesie an der MKK Gelnhausen machen. Bisher war es mit Abstand die Famulatur, bei der ich am meisten praktisch gelernt habe und sie daher nur jedem empfehlen kann! Gerade Chefarzt Prof. Meininger hat sich sehr dafür eingesetzt, dass wir Famulanten uns wohl fühlen und so viel wie möglich lernen können.
Bewerbung
Ich habe im November 2021 (4 Monate vorher) eine E-Mail an den Chefarzt geschrieben und schon kurz darauf eine Zusage für die Famulatur erhalten.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Braunülen legen
Punktionen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.13