Obwohl ausgerechnet zu Beginn meiner zweiwöchigen Famulatur beschlossen wurde alle elektiven Eingriffe coronabedingt abzusagen, konnte ich trotzdem viel lernen.
Der Tag startete um 7:15 Uhr auf Station zur Visite. Um 7:45 Uhr war die Frühbesprechung, in deren Anschluss ich meistens in den OP gegangen bin. Es gab trotz des eingeschränkten Programms viele verschiedene Eingriffe zu sehen, sowohl laparoskopisch als auch offen. An mehr als der Hälfte der Tage stand ich eingewaschen mit am Tisch. Die Ärzte waren sehr aufgeschlossen und gewillt etwas zu zeigen. Das Verhältnis zur OP-Pflege war ebenfalls positiv hervorzuheben: Die Kritik wurde sehr wertschätzend als Verbesserungsvorschlag formuliert - ohne direkt einen Kopf kürzer gemacht zu werden. Der Umgang im ganzen Team war sehr freundlich.
Die Besetzung der PJler schwankte zwischen einem und dreien. Je mehr Studierende eingebunden waren, umso besser musste man sich natürlich absprechen. Das hat in der Regel ganz gut funktioniert, wurde aber aufgrund des reduzierten OP-Plans erschwert. Alternativ konnte man den Assistenten begleiten, der für die Ambulanz zuständig war. Wenn es tatsächlich nichts mehr zu sehen gab, durfte man auch mal eher gehen. Ansonsten stand um 15:30 Uhr die Nachmittagsbesprechung an, nach der die Studierenden in den Feierabend entlassen wurden.
Eine Unterkunft wurde mir kostenlos zur Verfügung gestellt. Das „Hotel“-zimmer (ohne Küche) lag zwar direkt gegenüber vom Krankenhaus, allerdings habe ich in anderen Famulaturen bessere Unterkünfte erlebt. Als Famulant konnte man im Krankenhaus kostenlos Frühstück und Mittag essen, wovon letzteres zeitlich immer möglich war.
