Meiner Meinung nach ist eine Famulatur in der Kardiologie perfekt für die erste Famulatur, wenn man nicht mit Allgemeinmedizin starten möchte. Der Tag beginnt um 7:30 mit der Frühbesprechung (Chefarzt immer anwesend), danach geht es ans Blut abnehmen und Flexülen legen. Wenn man Blut abnehmen lernen möchte, dann hier! Ich habe es so erlebt, dass ich mir als einzige Famulatin unter den PJlern die Patienten mit den besten Venen aussuchen durfte :) da wurde super viel Rücksicht genommen und ich konnte IMMER um Hilfe fragen. Und da wurde es immer besser, sodass man sich auch an die komplizierteren trauen konnte und da auch viel gelernt hat. Man hat fast nur mit Assistenzärzten zu tun, die sich auch oft bedanken für das was man macht. Außerdem wird man super fit in EKGs auswerten. Man darf auch selbst viel Pleuraergüsse sonographieren und Patienten aufnehmen. Es war gewünscht, dass sich man sich mit einem Patienten genauer beschäftigt, den konnte man dann auch in der Oberarzt/Chefarztvisite (Dienstag und Donnerstag, aber sehr unregelmäßige Anwesenheit) vorstellen. War super entspannt und alle waren ganz lieb. Um mal mit ins Echolabor oder Herzkatheter zu gehen, musste man Eigeninitiative zeigen! Jeden Dienstag um 15:30 Uhr gab es noch Fortbildung, da haben verschiedene Ärzte ca. 30 Minuten Vorträge über kardiologische Themen gehalten, Chefarzt war auch immer anwesend. Die Famulanten haben auch immer am PJ-Unterricht donnerstags teilgenommen. Gegen 12 Uhr sind wir dann immer zum Mittagessen in die Cafeteria. Der Nachmittag wurde dann ruhiger mit vereinzelt Übernahmen von der EMI und wir durften manchmal eher gehen. Die Visite war immer extrem lang - oft von 9-12 Uhr. Da hat man aber wenn man zugehört hat viel gelernt. Man musste sich als Student/in aber auch aktiv einbringen, sonst haben die Ärzte eher unter sich alles besprochen. Man konnte aber jederzeit Fragen stellen und auch die Visite im Patientenzimmer leiten, wenn man Lust drauf hatte. Es war gewünscht, die Patienten auch aktiv zu untersuchen in der Visite. Wenn man nur auf Station war, waren die Tage auf jeden Fall nach einiger Zeit etwas monoton - dafür aber entspannt. Die Krankheitsbilder haben sich insgesamt alle sehr geähnelt. Zum Großteil NSTEMI und dekompensierte Herzinsuffizienz. Insgesamt bin ich sehr froh, meine erste Famulatur in der Kardiologie absolviert zu haben und komme auf jeden Fall zum PJ wieder zurück. Perfekt für Student/innen, die sich für Kardiologie begeistern können und eine entspannte Famulatur möchten.
