Ich war nur für eine sehr kurze Zeit an der Charite und wollte mir primär ein Bild machen, ob die Abteilung für ein Wahltertial mir taugen würde. Ich muss nun von Anfang an gestehen: mir hat es dort super gefallen, ABER: ich kann mir sehr gut vorstellen, dass viele andere untergehen und sich unwohl fühlen würden. Man muss viel aus eigener Initiative heraus einfordern, bekommt dann aber auch vieles erklärt. Im OP kann es auch mal schroff zugehen, ich glaube aber, dass ich sonst nirgendswo bei anderen orthopädischen und unfallchirurgischen Famulaturen so ehrliche und coole Leute kennengelernt habe. Ich konnte klar sagen, wo ich an welchem Tag sein möchte und war dort dann auch meist zugeteilt. Die Mitfamulantin war eine ganze Woche lang aber z.B. dem KnieTeam zugeteilt und hatte dafür aber auch stetig 1:1 Betreuung mit der Orthopädin. Jede von mir gestellte Frage - egal wann und wo - wurde qualitativ top beantwortet. Es gibt eine Morgen - und Nachmittagsbesprechung mit dem ganzen an dem Tag anwesenden Orthopädie - Unfall - Team. Dr. Dahle nimmt die Studis alle an der Hand, erklärt viel und zeichnet viel zur Veranschaulichung. Wenn er selber im OP ist, holt er häufig auch die Studis aus anderen Sälen und empfiehlt ihnen sich z.B. die OP xy im anderen Saal anzuschauen. Nach der Frühbesprechung geht man in der Regel auf allen Stationen der Orthopädie Blut abnehmen und wenn man ein Telefon dabei hat, kann man bei den Assistenzärzten durchrufen und fragen, ob noch was stationär zu erledigen ist oder ob man direkt in den OP kann. Im OP macht man sich übrigens sehr schnell sehr beliebt, wenn man mit anpackt und beim Lagern o.Ä. hilft. Viele haben die freie Berliner Schnauze intus und grenzen sich deshalb komplett von manch anderen spießigen Porschefahrer - und Golfspieler - Orthopäden ab. Der Chef - Prof. Perka - nimmt einen als Teil des OPTeams sofort an, wenn man sich am Tisch beim Halten nicht doof anstellt und lässt auch selber mal schrauben (!) und sägen (!!!). Zeit für eine Mittagspause muss man sich "aktiv" nehmen, mal geht das, mal muss man auch nur mit Kaffee und paar Trauben zurecht kommen. Die PJler wurden alle sehr intensiv eingesetzt und konnten sich auch nicht beschweren. Insgesamt waren wir 5 Famulanten.
Bewerbung
Bewerbungsphase bis zu 1 Jahr idealerweise vorher. Den endgültigen Zeitraum, in dem ich dann da war, konnte ich klausurbedingt erst vor zwei Monaten durchgeben - das ging auch in Ordnung.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Mitoperieren Praktische Maßnahmen unter Aufsicht Röntgenbesprechung Blut abnehmen
