Am ersten Tag sollte ich vor Schichtbeginn zum Wäschehaus gehen. Dort wurde ich wieder weggeschickt, da ich nicht an der Universität Dresden studiere und erst nach Erhalt eines Chips Wäsche bekommen würde. In der Notaufnahme selbst wusste niemand davon, dass ich hier famulieren würde. Die zuständigen Personen waren alle im Urlaub und man hatte sich nicht darum gekümmert, mir den Chip und Arbeitsvertrag dennoch rechtzeitig zukommen zu lassen. Irgendwann fand sich eine PJlerin, die mir ein Wäscheset von ihr leihen konnte. Dann wurde auch ein Arzt der sich wohl zu der Zeit um die Famulant:innen auf der Station kümmern sollte kontaktiert, der mich dann fragte, ob ich auf Station oder in der Notaufnahme famuliere. Er wusste leider nicht von einer Famulantin über die Weihnachtszeit. Ich konnte dann mal in der Chirurgischen Notaufnahme bleiben.
Die Aufgaben und Lehre waren sehr abhängig von meiner Eigeninitiative und der Motivation und Zeit der anwesenden Assistenzärzt:innen und Chirurg:innen. So einen wirklichen Plan, was wann meine Aufgaben sind, oder wer für mich zuständig ist gab es nie. Im Endeffekt bin ich die meiste Zeit der PJlerin nachgelaufen und durfte viele körperliche Untersuchungen bei älteren Menschen beobachten oder durchführen, hin und wieder haben Assistenzärzt:innen mit mir die Bildgebung und/oder Befunde besprochen oder ich durfte bei Konsilen anwesend sein. Generell durfte man nach Nachfragen bei fast allen Tätigkeiten zuschauen und manchmal auch assistieren. Die Patient:innen waren meistens gestürzte ältere Personen, manchmal gab es größere Traumata, die zum Beispiel im Schockraum behandelt wurden. Ich kam leider kein einziges Mal zum Nähen, ob aus Mangel an Patient:innen oder weil ich nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort war. Manchmal durfte ich einen FAST (Ultraschall) durchführen, einmal konnte ich einen Harnkatheter legen, einmal unter Anweisung ein Knie punktieren. Ab und zu bin ich dann zur Kinderchirurgie gegangen (die sind direkt nebenan), da hat man mich dann auch mal in den OP mitgenommen.
Die Arbeitszeiten wurden mir im Vorhinein gegeben, in der ersten Woche hatte ich Frühschicht von 7-15:30 Uhr, in der zweiten Spätschicht von 15-23:30 Uhr. Jedoch war es meistens egal wann ich komme (man konnte es natürlich besprechen, aber da in der ersten Woche niemand wirklich zuständig für mich war oder meine Anwesenheit kontrolliert hat, hätte ich nicht gewusst mit wem) und in der zweiten Woche durfte ich nach Abklärung bereits ab 20:00 Uhr gehen, da meine Universität nur 25h pro Woche verlangt. Man konnte immer länger bleiben wenn es mal interessant war. Ich konnte wann immer ich wollte Pause machen und im Pausenraum gab es kostenlose Getränke und manchmal auch Snacks.
In der zweiten Woche habe ich dann einen Chip und Wäsche bekommen, vermutlich läuft das zu anderen Zeiten als dem Jahreswechsel besser. Auf Nachfragen wurde mir gesagt, dass Angestellte zwei mal pro Woche einen Covid-Test durchführen sollten, dies habe ich jedoch ausschließlich aus Eigeninitiative durchgeführt. Man hatte aber jederzeit Zugang zu Tests und zu frischen FFP2-Masken.
Aufgaben wie Blutabnahmen oder Wundversorgung übernimmt meistens die Pflege, aber die sind oft und gern bereit gewesen mir etwas zu zeigen, oder zu erklären.
Grundsätzlich waren alle freundlich, das negative war ausschließlich die verbesserungswürdige Organisation.
Bewerbung
drei Monate im Voraus beworben
Verlangt wurden Impfnachweise von: 4fach Impfung oder serologischer Immunitätsnachweis, Windpocken (Impfung/ sichere Diagnose/ serologischer Immunitätsnachweis), Hep A (nur Impfung/ serologischer Immunitätsnachweis), und B (auch Antkörpernachweis >100 U/l)
