Famulatur Pädiatrie in Klinikum Traunstein (8/2021 bis 8/2021)

Krankenhaus
Klinikum Traunstein
Stadt
Traunstein
Station(en)
Pädiatrie
Fachrichtung
Pädiatrie
Zeitraum
8/2021 bis 8/2021
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Die Kinderklinik am Klinkum Traunstein besteht aus zwei Peripherstationen, einer Intensivstation sowie wie einer Tagesklinik und kleiner Ambulanz.
Ich war hauptsächlich auf eigenen Wunsch auf den Peripherstationen eingesetzt, konnte aber ohne Probleme auch für ein paar Tage auf die Intensiv. In die Tagesklinik wollte ich aufgrund der Zeit nicht, es wäre aber ohne Probleme möglich gewesen, wenn ich gefragt hätte.
Schon am ersten Tag lief die Organisation sehr gut. Alle wichtigen Unterlagen lagen parat, ich erhielt meine Kleidung, die Karten für PC, Wäscherei und Cafeteria und ein Logbuch mit den wichtigsten Infos. Auch die Kommunikation vorab war problemlos vor allem bei der Organisation der Unterkunft.
Der Tagesablauf auf den Stationen war annähernd immer gleich. Dienstbeginn war um 7.30 Uhr, nach der Übergabe durch den Nachtdienst und der kinderchrirurgischen Visite erfolgte die Morgenbesprechung und das Teamboard mit der Pflege und danach ging es auch schon mit der Stationsarbeit los. Dazu gehörten natürlich die Visite, die Aufnahme von geplanten Patienten, die ich nach der Einarbeitung auch allein durchführen konnte und dann nur noch Rückmeldung an die Stationsärzt*innen geben musste, erste Anamnese und Untersuchung von ungeplanten Neuaufnahmen bevor die Stationsärzt*innen dazukamen, Blutentnahmen und PVK-Anlagen, sowie Coronabedingt das Abnehmen von Abstrichen nach Klinikschema. Briefe schreiben war mit meinem Famulanten-IT-Zugang leider nicht möglich, aber ich habe das einfach zusammen mit den PJ'lern gemacht.
Es gab immer sehr gut zu tun und der Tag ging wahnsinnig schnell rum. Geblieben bin ich meist bis 16.30 Uhr, obwohl ich wahrscheinlich schon eher hätte gehen können, aber das wollte ich nicht.
Ich habe auch an zwei Wochenenden den Tagdienst mitgemacht, was ich wirklich empfehlen kann, da man da nochmal deutlich mehr selbst machen kann und auch manchmal wirklich witzige Fälle in die Ambulanz kommen.
Wir waren im August drei Studierende: zwei PJler und ich, dadurch hat man sich a) nicht gegenseitig die Arbeit weggenommen, weil wir uns gut aufteilen konnten und b) konnte ich viel mit den PJlern mitlaufen und von ihnen lernen.
Normalerweise gibt es im Tagdienst auch immer noch einen ärztlichen Springer, der die Ambulanz mit übernimmt und auf den Stationen mit aushilft und den Stationsärzt*innen dort den Rücken etwas freihält. Leider war das personalbedingt im August nicht möglich, weshalb wir Studierenden das übernommen haben, natürlich immer in Rücksprache mit den Stationsärzt*innen. Dadurch konnte ich vor allem Untersuchung und Anamnese gut üben, was wirklich perfekt war.
Traunstein mag zwar keine Uniklinik sein (oder eher: zum Glück nicht), aber man sieht trotzdem super viele unterschiedliche pädiatrische Krankheitsbilder und nicht nur Husten, Schnupfen, Gastroenteritis. Da auch eine kinderkardiologische Praxis mit angeschlossen ist, hatte man auch ab und an Herzpatienten. Auf der Intensivstation lagen auch nicht nur Frühchen, sondern sehr häufig auch große Kinder, vor allem nach Traumata oder größeren OPs.
Wenn man fragt, kann man z.B. mit den Oberärzten in den Ultraschall, ins Neugeborenenzimmer für die U-Untersuchungen oder bei Interventionen dabei sein. Generell werden Eigeninitiatve und Selbstständigkeit sehr geschätzt, aber man wird nicht überfordert oder allein gelassen. Das ganze Team ist super engagiert und erklärt viel und gut, wenn man etwas zu bestimmten Krankheitsbildern wissen möchte.
Besonders erwähnen möchte ich außerdem das Teaching durch den Chefarzt, was 1x/Woche stattfindet. Hier wurden nicht nur aktuelle Fälle besprochen und erarbeitet und mit viel Hintergrundwissen befüllt, sondern auch ärztliche Softskills (z.B. Kommunikation mit den Eltern) in den Fokus gerückt. Ich hatte das Gefühl, dass es dem CA wirklich wichtig war, zu lehren, aber eben auch uns zum Denken dabei anzuregen und reflektieren zu lassen. Die Atmosphäre dabei war auch nicht so typisch paternalistisch, sondern wertschätzend auf Augenhöhe. Ein großes Plus!
Man kann zudem auch an den Fortbildungen der anderen Klinikabteilungen teilnehmen, vor allem die Anästhesie-Fortbildung war sehr gut.

Zusätzliches: Durch die Lage ist Traunstein natürlich ein Traum für Outdoor-Fans. Auf die Berge kraxeln, an den Chiemsee fahren oder Ausflüge nach Österreich sind problemlos möglich und man lernt durch die Unterkunft auch schnell andere Studierende kennen, mit denen man was unternehmen kann.
Bewerbung
etwa 6 Monate vorher

Ein wichtiger Hinweis: Die Unterkunft ist ca. 10km vom Klinikum entfernt, aber mit Fahrrad, Bus und Bahn gut erreichbar. Wenn man eine Unterkunft benötigt, so sollte man sich schon sehr früh melden, damit man noch die kostenfreien Zimmer für Famulanten erhält. Ich habe mich 6 Monate vorher gemeldet und leider kein kostenfreies Zimmer mehr bekommen, sodass ich 350€ + Kaution zahlen musste, obwohl ich im Verlauf festgestellt habe, dass es Famulanten gab, die deutlich später dran waren als ich und dennoch nichts zahlen mussten. Das war der einzige Wehrmutstropfen, weil ich das System dahinter nicht verstanden habe.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1