Famulatur Rheumatologie in Charite Campus Mitte (9/2021 bis 10/2021)

Krankenhaus
Charite Campus Mitte
Stadt
Berlin
Station(en)
117A
Fachrichtung
Rheumatologie
Zeitraum
9/2021 bis 10/2021
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Pro:
- flache Hierarchie (bis auf den Chef und den ltd. Oberarzt duzen sich alle)
- alle sind sehr freundlich und gewillt einem etwas beizubringen
- wenn man in den Chefvisiten einige Fragen beantworten kann, liebt der Chef einen
- generell ist die Stimmung innerhalb des gesamten Teams super!
- man lernt basale ärztliche Tätigkeiten, die man später in jeglicher Fachrichtung braucht (z.B. EKG Schreiben und Auswerten, körperliche Untersuchungen, Zugänge legen, Anamnesegespräche, Arztbriefe schreiben, Patientenvorstellungen)
- selbst wenn man etwas nicht weiß oder nicht kann, ist das nicht schlimm und wird einem direkt erklärt
- viele Fortbildungen und Vorträge, die man sich anhören kann (als ich dort war, fand der jährliche Rheumtalogie Kongress statt! Waren super interessante Vorträge!)
- der beste und liebste OA: Dr. Schneider! Ich habe ehrlich noch nie so einen freundlichen und kompetenten OA kennengelernt!
- Man sieht viele spannende Fälle und teils ultra seltene Krankheitsbilder (wie Erdheim-Chester)

Cons:
- Von einem wird viel verlangt. Man muss selbstständig Patientenaufnehmen, Arztbriefe schreiben (ist nicht unbedingt ein Minuspunkt)
- Man bleibt gerne mal bis 18 Uhr da (Sich diesbezüglich zu beschweren, ist nicht gern gesehen)
- die Arbeit wird von manchen AA nicht anerkannt (eigentlich nur eine)
- man wird teils als unbezahlte Arbeitskraft missbraucht
- die Pflegekräfte können gerne mal unfreundlich werden
- kein Geld, keine Kleidung

Im Allgemeinen hat mir diese Famulatur super gefallen und ist auch sehr empfehlenswert! Ich habe unglaublich viel gesehen und gelernt!
Kommen sollte man täglich so ca. gegen 8 Uhr (keiner hat da jemals aber wirklich auf die Uhr geschaut. Manche kamen so gegen 8:15 Uhr, manche gegen 8:30 Uhr), um die BEs des Tages zu machen. Diese waren alle relativ überschaubar und fix machbar. Danach gab es einzelne kleine Visiten, die jeder AA aber selbstständig durchführte. Dann konnte man sich einen Patienten aussuchen und diesen aufnehmen (Zugang legen, BE, Anamnese, körperliche Untersuchung, EKG). Daraufhin hat man dies dann mit dem zugeteilten AA besprochen und seine Ergebnisse in den Arztbrief eingetragen. Zwischendurch konnte man noch so gegen 12 Uhr zum Mittag essen und dann kam auch schon die Oberarztvisite, wo man die neuaufgenommenen Patienten vorgestellt hat. Zwischendrin gab es noch: Gelenkspunktionen, Knochenmarkspunktionen, etc., wo man zuschauen konnte. Am Donnerstag ist dann immer die Chefarztvisite, wo man auch eigene Patienten vorstellen kann.

Wie schon oben erwähnt, gefiel mir die Tatsache nicht, dass man teils echt bis 18 Uhr noch in der Klinik gewesen ist und dies unbezahlt. Einmal wurde mir sogar von einer neuen AA (das war gerade mal ihre erste Woche) gesagt, dass ich mich deswegen nicht zu beschweren habe, da ich "nur Famulantin" bin und dies mein Job sei. Sowas gesagt zu bekommen und dann noch mit dem Hintergrund, dass sie immer gegen 16 Uhr abhaut, um ihre Kinder rechtzeitig abzuholen und ich dann ihre Arbeit zu ende machen darf und nur deshalb bis 18 Uhr in der Klinik bin, ist einfach nur frech. Besonders wenn sie sich dann dafür nicht einmal bedanken kann! Diese besagte AA hat auch immer extrem chaotisch gearbeitet und mir teils nicht mal erlaubt Fragen zu stellen. Aber die anderen AA hatten es echt drauf und waren unglaublich lieb!
Des Weiteren hat man nicht einmal Kleidung oder ein Telefon gestellt bekommen. Die Kleidung haben wir uns dann aus dem OP geholt, wozu jedoch auch keiner einen Schlüssel hatte, weswegen wir dann einfach vor der Umkleide auf andere Leute warten mussten. Auch das Essen wurde nicht bezahlt. Wenn man jedoch Glück hat, bekommt man die alten Essensmarken von den PJlern und kann zumindest ab und an umsonst essen. Aber ich denke, die letzten Punkte sind eher so ein Charite Ding und hat mit der Station eher wenig zu tun. Es gibt Gründe, weswegen die Mitarbeiter häufig streiken. Auch war ich von der Einrichtung der Charite generell etwas enttäuscht. Alles erscheint echt altertümlich im Vgl. zu meinem Uniklinikum. Aber auch dies hat mit der Famulatur per se nichts zu tun.

Zusammenfassend kann ich die Famu auf jeden Fall weiterempfehlen! Besonders für Menschen, die sich für Rheumatologie interessieren ist dies top!
Bewerbung
ca. 1 Jahr im Voraus
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Patientenvorstellung
Bildgebung
EKG
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
3
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.13