Famulatur Kinder/Jugendpsych. in Klinik Kinder- und Jugendpsychiatrie (3/2021 bis 3/2021)

Krankenhaus
Klinik Kinder- und Jugendpsychiatrie
Stadt
Hamm
Station(en)
Ambulanz / Essstörungen/ Suchtstation
Fachrichtung
Kinder/Jugendpsych.
Zeitraum
3/2021 bis 3/2021
Einsatzbereiche
Diagnostik, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Bochum
Kommentar
Ich habe hier eine ambulante Famulatur durchgeführt in der Klinikambulanz und daher einen breiten Einblick in kinder- und jugendpsychiatrische Krankheitsbilder und Lernstörungen erhalten. Zudem war es mir möglich, Einblicke in verschiedenste Stationen/Visiten (Essstörungen, Suchtstation) und Diagnostik/ Therapie (Psychomotorik/Heilpädagogik/ Ergotherapie/ Arbeitstherapie/Tiertherapie/Tagesklinik/Kinderneurologie/Psychologie/Aufnahmeassistenz/Testungen ) zu bekommen. Daher hatte ich ziemlich vielfältige und interprofessionelle Einblicke.
Am ersten Tag sollte ich um 8 Uhr kommen. Die Klinik ist ca. 20 min mit dem Bus vom Hbf entfernt und liegt eher ländlich/dörflich. Dann wurde ein Corona-Test (Schnelltest und PCR) bei mir durchgeführt und mir wurden mein Namensschild (allerdings nur mit "Praktikantin") und die Schlüssel überreicht. Einen eigenen Zugang zum Patientensystem hatte ich nicht, aber das war nicht so schlimm, da ich ja selber nichts dokumentiert habe und auch nichts anfordern musste. Jedoch musste ich dann immer jemanden fragen, ob ich den Terminplan der Ambulanz sehen kann. Corona-Schnelltests wurden 1-2mal pro Woche durchgeführt. Sehr gut war, dass ich ein fast eigenes Büro hatte, da zuvor ein Mitarbeiter in den Ruhestand ging.
Besonders gut hat mir das interprofessionelle Arbeiten gefallen. In der Ambulanz sind 2 Aufnahmeassistent*innen,1 Heilpädagogin, 2 Psycholog*innen, 1 Motopäde, 1 Kinderneurologin und mehrere Assistenzärzt*innen und eine Oberärztin tätig. Mir wurde die Oberärztin als feste Ansprechpartnerin zugeteilt. Sie hat sich sehr gekümmert , mir Einblicke in andere Fachbereiche zu organisieren, was auch geklappt hat, wegen Corona aber nicht ganz so häufig möglich war. Dadurch, dass es ein relativ kleines Team war, konnte man je nach Terminlage in der Ambulanz gerade dahin gehen, wo es interessant war und bei jede*m/r mal mit hineinschnuppern.

Wenn ihr hier eure Famulatur absolviert, muss euch bewusst sein, dass es eher eine observative Famulatur mit wenig eigenen Tätigkeiten sein wird. Allerdings habt ihr hier 1:1 Betreuung!! Meistens habe ich während der Explorationen der Psycholog*innen und Ärzt*innen selber Notizen angefertigt und dann im Nachhinein psychopathologische Befunde erstellt, die dann auch nachbesprochen wurden. Mehrmals habe ich sie auch verschriftlicht und die betreuenden Personen habe diese dann korrigiert, was ich sehr gut fand. Insgesamt ist das Team sehr engagiert. Bei den kinderneurologischen Untersuchungen konnte ich oft mituntersuchen und das Ganze dann nachbesprechen. Bei den Fachtherapien anderen Professionen kann man auch immer mithelfen, da dafür ja nicht so viel spezielles Wissen erforderlich ist (mitspielen, Unterhalten mit den Kindern etc.) Außerdem durfte ich ein paar Mal Fragebögen mit den Kindern zusammen ausfüllen und sie explorieren, wobei dann mit auf diese "Expertise" zugegriffen wurde, sodass ich mich dann sehr integriert gefühlt habe. Insgesamt konnte ich fachlich und interprofessionell sehr viel lernen, da es viele Nachbesprechungen gab und auch regelmäßige Fallbesprechungen und Fortbildungen. Einmal habe ich auch freiwillig bis Mitternacht ungefähr an einem Nachtdienst eines Assistenzarztes mit teilgenommen, was ich euch empfehlen kann, es auch zu tun:)
Zwischendurch entstehen immer mal Pausen und Lehrphasen . Daher solltet ihr euch was zu Lesen/Arbeiten mitnehmen. Mir wurde auch von Anfang ein ein KJP-Lehrbuch ausgeliehen, sodass ich öfter mich mal damit beschäftigt habe.

Wie sahen typische Arbeitstage aus?
Da ich in der Ambulanz war , war jeder Tag anders, da es von den Terminen abhing. Vormittags sind meistens eher Diagnostik/Visiten (inkl. Psychomotorik, Testungen) und nachmittags Therapien (Heilpädagogik, Psychotherapie, ). Jeden Montag findet eine Montagsfortbildung statt. Dienstags und Mittwochs gab es eine Teambesprechung bzw. Fallbesprechung. 1mal pro Woche gab es außerdem sehr guten PJ-Unterricht (fast 1:1 Betreuung!), an dem ich auch immer teilgenommen habe. Neben mir gab es nur noch 1 PJlerin in der Klinik. Wir haben uns einmal in einer Visite kennengelernt und regelmäßig ausgetauscht, wo es gerade was interessantes gibt und wo was stattfindet. Freitags fand regelmäßig eine Assistenzärzt*innen bzw. Psychotherapeut*innen-Runde mit dem ganzen Klinikpersonal statt. Insgesamt konnte ich das ganze Spektrum der KJP einmal kennenlernen und anreißen. Mir wurde eine Art Stundenplan gegeben, wo ich meine Termine eintragen lassen konnte und ich hatte ein eigenes Fach im Sekretariat:)

Mittagessen wäre mir dort möglich gewesen (Bestellung jeweils bis 9 Uhr). Jedoch habe ich mir meistens selber etwas mitgenommen.
Bewerbung
Nachdem ich ein Wahlfach Kinder- und Jugendpsychiatrie von Prof. Holtmann (Chefarzt) absolviert hatte, bewarb ich mich, das war circa 2-3 Monate im Vorraus für eine Famulatur in der Ambulanz. Die Zusage kam recht schnell, ich musste keine weiteren Unterlagen einreichen.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
2
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.2