Eine Famulatur an der Frauenklinik in Heidelberg eignet sich vor allem für diejenigen, die sich gerne die operative Gynäkologie anschauen möchten. Im OP ist die Stimmung echt gut und es wird viel erklärt und am Ende darf man immer nähen (es wird fast schon vorausgesetzt). Das operative Spektrum ist wahnsinnig breit - von kleinen ambulanten Eingriffen, allen möglichen Laporoskopien und Brust-OPs bis hin zu großen explorativen Laporotomien, die bis zu 6-7h dauern können, findet man alles in den OP-Sälen. Je nach OP-Plan kommt man entsprechend relativ spät raus.
Der OP muss von FamulantInnen und PJlerInnen abgedeckt werden. Ist dem so, darf man eigentlich überallhin. Die Stimmung unter uns Studis war sehr gut und wir haben uns selbst einen Plan erstellt wer an welchem Tag im OP ist und wann man Wahltag hat und in einer der Sprechstunden (oder ins NCT) darf - eine super Idee! Meistens werden 2-3 Leute im OP gebraucht und der Rest konnte sich aufteilen. Wenn man Wahltag hatte, kommt man eigentlich immer pünktlich raus. Frau Dr. Togawa versuchte uns auch so gut wie möglich bei der Organisation zu unterstützen! Leider war oftmals unklar ob festangestellte OP-Hiwis kommen - vielleicht kann man sich mit denen noch kurzschließen.
An den Wahltagen war ich entweder auf Station, in der Schwangerenambulanz und in der Pränataldiagnostik.
Die ÄrztInnen sind wahnsinnig dankbar, wenn man auf Station beim Blut abnehmen hilft. Es sind viele Blutentnahmen, die wir uns aber immer aufgeteilt haben. Hat man das geschafft, hat man wirklich bei den ÄrztInnen ein Stein im Brett. Auf Station durfte ich (mit Vorerfahrung und bei den ersten Malen unter Aufsicht) transabdominale Sonos (Niere als auch Zervix-Kontrolle) machen, als auch transvaginale Sonos und Spekulumeinstellungen! Auch bei Visite mitgehen war meistens kein Problem. Die Stimmung auf Station ist oft etwas angespannt, weil sowohl von ärztlicher als auch pflegerischer Seite viel verlangt wird. Aber umso dankbarer sind alle, wenn man hilfsbereit ist.
In der Schwangerenambulanz durfte ich auf Nachfrage super viel schallen! Diese Ambulanz ist sehr zu empfehlen, dort war ich die meiste Zeit. Es wird viel erklärt und für Sonos ist eigentlich immer Zeit. Hier kann man praktische Sono-Skills wirklich ausbauen.
In der Pränataldiagnostik war ich einmal. Dort durfte ich zwar nicht schallen, habe aber den ein oder anderen Trick beim Zuschauen gelernt und Fragen wurden von den Assistenzärztinnen immer beantwortet. Es empfiehlt sich vorher in der Schwambu gewesen zu sein und erst dann in die Pränataldiagnostik zu gehen und nicht umgekehrt.
Leider halten sich Wahltage eher begrenzt (je nach dem wie viel Studis da sind). Ich persönlich habe mir meinen Schwerpunkt auf Sono gelegt, und war daher garnicht im Kreissaal. Weitere Angebote sind Brust-, Dysplasiesprechstunden sowie auch beim NCT mal vorbeizuschauen.
Wer operativ interessiert ist, ist in dieser Famulatur super aufgehoben! Man kriegt sehr, sehr viel gezeigt und darf als FamulantIn wirklich viel machen. Unterm Strich würde ich vor allem für diese Personen die Famulatur empfehlen!
Man kriegt übrigens bei Frau Mittnacht innerhalb von wenigen Tagen ein Namensschild, welches gleichzeitig Schlüssel- als auch Essenkarte ist, auf die man Geld laden kann. Damit erhält man auch etwas vergünstigt Mittagessen. Einfach bei Gelegenheit bei ihrem Sekretariat vorbeigehen und nachfragen - lohnt sich definitiv! Im Lehrtrakt sind Spinde, in die man gegen Pfand seine Sachen ablegen kann!
Bewerbung
3-4 Monate vorher bei Frau Dr. Togawa, alles auf der Uniklinik Seite nachzulesen
