Famulatur Gynäkologie in Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe - Innenstadt (1/2021 bis 2/2021)

Krankenhaus
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe - Innenstadt
Stadt
Muenchen
Station(en)
OP, Ambulanz, Geburtshilfe
Fachrichtung
Gynäkologie
Zeitraum
1/2021 bis 2/2021
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP
Heimatuni
Giessen
Kommentar
Die Famulatur in der Maistraße hat sehr viel Spaß gemacht! Ich habe die Stimmung im Vergleich zu anderen universitären Krankenhäusern als sehr positiv wahrgenommen, vor allem unter den Studis aber auch zum ärztlichen und pflegerischen Personal.

Ich war drei Wochen da und eine Organisation wie sie Frau Pohle macht ist unvergleichbar gut! Eine Woche OP, eine Woche Ambulanz und eine Woche Geburtshilfe. Vorab wird ein umfangreiches Vorgespräch mit Frau Pohle geführt und man kriegt gesagt wo man wann zu sein hat, erhält eine Führung durch die Klinik, kriegt gezeigt wo man regelmäßig Wäsche kriegt, erhält einen Funk als auch den Schlüssel für das Studierendenzimmer.

Auf Station wird mehr oder weniger vorausgesetzt, dass Blut abnehmen und Braunülen legen einigermaßen gut klappt, dementsprechend würde ich die Famulatur als allererste nicht unbedingt empfehlen. Ist man aber mit den groben Abläufen in einem Krankenhaus vertraut, findet man sich schnell zurecht. Als FamulantIn wird man fest im OP eingeplant und kann sich prinzipiell jede OP anschauen. Es wird generell viel erklärt auf Nachfrage. Der Funk ist super praktisch - so hat man nie Sorge, dass man gerade seiner erwarteten Arbeit nicht nachkommt während man sich was anschaut oder beim Mittagessen ist. Das operative Spektrum war interessant, allerdings wird Urogyn als auch explorative Laporotomien eher in Großhadern gemacht. Die Stimmung im OP war ausgesprochen gut! War eigentlich nie bei einer OP, bei der ich mich besonders unwohl gefühlt habe. Nähen am Ende ist auf Nachfrage auch öfters möglich.

Bei der Ambulanz hatte ich persönlich etwas Pech gehabt, weil da gerade eine neue Assistenzärztin eingelernt worden ist und ich deshalb öfters woanders probieren musste reinzukommen. Ich hab mich auch etwas gegen Raumwechsel gewehrt... Man wechselt zwischen dem Raum, in dem das Aufnahmegespräch geführt wird und dem Untersuchungszimmer nebenan. Wenn man beim Aufnahmegespräch dabei ist, finde ich das vollkommen in Ordnung - aber oft war es so, dass die Ärztin die im Aufnahmeraum noch zu Ende dokumentiert hat und meinte ich sollte rüber ins Untersuchungszimmer (zu einer Patientin die ich/mich garnicht kannte)..und als fremde Person mitten in eine Gyn Untersuchung zu gehen (durch eine Tür die am am Beinende war) wollte ich persönlich nicht. Die Tür die an der anderen Seite des Raumes war brauchte einen Transponder, den FamulantInnen leider nicht haben. Das war ein Problem, dass ich vor allem in der Ambulanz gemerkt habe. Ich habe versucht mir noch andere Sprechstunden anzuschauen, was aber leider etwas schwierig war, weil diese nicht immer pünktlich anfangen und man deshalb oft im Flur steht und wartet.
Trotzdem muss man sagen, dass auch in der Ambulanz alle bemüht waren einem etwas zu erklären und selbst in der einen Woche durfte ich eine Spekulumeinstellung machen :) . Wenn man es dann mal in eine Sprechstunde geschafft hat, war es auch sehr, sehr lehrreich! Und es werden viele Brustsprechstunden, eine infektiologische Sprechstunde, eine Zyklussprechstunde und und und angeboten. Es lohnt sich so früh wie möglich in Erfahrung zu bringen welche wann stattfinden. Feierabend konnte pünktlich gemacht werden und wenn Lücken waren hatte man zum Glück das Studierendenzimmer als Rückzugsort.

Die Geburtshilfe Woche war toll! Freundlich den Hebammen vorstellen, freundlich der Patientin vorstellen und es gab eigentlich kein Problem. Ich war bei einer vaginalen Entbindung dabei und durfte sogar mit der Oberärztin kristellern! Anschließend war ich noch bei der Wundversorgung dabei und die Oberärztin hat wirklich viel erklärt. Hab mich bei allen freundlich verabschiedet und bedankt (auch bei der Patientin). Ich hatte das Gefühl, dass so lange man höflich ist, kann einem nicht wirklich was passieren. Klar kriegt man am Rande ab und zu mal einen Kommentar mit, aber ich persönlich habe nie etwas abbekommen und kann eigentlich nur positiv berichten.
Ebenfalls kann man während der Woche auch in die Pränataldiagnostik. Bei den Oberärztinnen darf man leider nicht schallen, weil diese hauptsächlich P-Patientinnen machen, aber auf Eigeninitiative erklären sie sehr viel. Bei den jüngeren Ärztinnen war leider gerade Hebammenschülerinnen eingeteilt, weshalb ich da eher selten war - aber falls man da ist, darf man auch schallen!
Im Sectio-OP ist man fest eingeplant und als 2. Assistenz am Tisch. Man saugt ab, hält den Blasenhaken und am Ende darf man, wenn man Vorerfahrung hat, fast immer nähen! Ich war nicht so erfahren wie die PJlerinnen, aber trotzdem durfte ich bei jeder Sectio unter Aufsicht ein bisschen nähen! Es waren alle sehr geduldig.

In den drei Wochen haben drei Lehrveranstaltungen stattgefunden. Frau Pohle achtet sehr darauf, dass die ÄrztInnen ihren Lehrauftrag einhalten. Ich fand die Veranstaltungen gut. Manche sind etwas mehr, andere etwas weniger motiviert, aber unterm Strich habe ich immer was Neues dazugelernt.
Falls Ihr das Glück habt und es findet während eurer Famulatur die Perinatalkonferenz statt - unbedingt hingehen! Dort sitzen die Gynnis und NeonatologInnen gemeinsam und besprechen Fälle des letzten Monats. Hoch spannend!


Unterm Strich fand ich die Famulatur echt gut! Die Organisation ist top und auf Eigeninitiative ist super viel rauszuholen. Für eine allererste Famulutur ohne jegliche Krankenhauserfahrung, wäre es für mich etwas zu viel gewesen, aber wenn man schon Vorerfahrung hat ist es tiptop!
Die Klinik zieht allerdings im Laufe des Jahres um. Man sollte sich am besten bei Frau Pohle erkundingen, in welchem Rahmen Famulaturen möglich sind.

Bewerbung
Ãœber Frau Pohle, 2-3 Monate vorher.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Bildgebung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Mitoperieren
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger

Noten

Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen
2
Stimmung Klinik
2
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Lehre auf Station
2
Insgesamt
2

Durchschnitt 1.87