Die Zeit am EvB war äußerst lehrreich, sowohl von der medizinischen als auch von der menschlichen Seite. Dadurch dass der Einzugsgebiet fast das gesamte Brandeburg ist, hat man ein breites Krankheitsspektrum. Mehrmals pro Woche habe ich Erstdiagnose Multiple Sklerose, 2-3 ED ALS, Hirntumore und natürlich zahlreiche Epilepsie- und Stroke-Abklärungen gesehen. Örtlich nah ist die Neurochirurgie, die man auch gern besuchen und die dortige Patienten aufnehmen darf - einfach aktiv bei den Neurochirurgen nachfragen, in beiden Abteilungen sind die AÄ und OÄ mega nett und erklären einem viel wenn man Engagement zeigt (cave: sie können natürlich eigene Famulanten haben, aber fragen kostet nix und das KH-Spektrum ist auf der NCH doch etwas anders).
Neurologie:
Der Tag beginnt um 8 mit BEs, danach Frühbesprechung, Visite bis 12 (2/Woche mit Chefarzt, sonst mit OA), Neuaufnahmen und dessen Besprechung mit dem OA - immer am gleichen Tag, kurz nachdem der Pat auf die Station eingetroffen ist (was für mich für gute Behandlungqualität spricht).
Pros:
- man hat recht wenig an typischen Aufgaben (BE, Flexülen), falls - dann gibt es immer Hilfe vonseiten der Pflege (auf der Stroke macht es nur die Pflege, auf H2 wird es z.T. von der netten Stationsassistentin übernommen), bei Wunsch kann man LPs unter Anleitung machen
- Aufnahmen, Erstuntersuchungen in der ZNA/auf Station und Pat-Vorstellungen an den AA oder gleich an den OA sind gerne gesehen, total cool wenn ihr noch die in der CA-Visite vorstellt
- obwohl der Alltag echt stressig für die Ärzte sein kann und nicht immer für einen was zu tun gibt, war das gesamte Team unabhängig vom Stresslevel nett. Man wird zu gewünschten Untersuchungen (EMG/ENG, SEPs), zu den Neuaufnahmen und zu den Stroke-Alarms mitgenommen und bei Fragen wird viel erklärt. Aber man muss aktiv die ZNA, Fuktionsdiagnostik oder Station betreuende Ärzte darum bitten einen mitzunehmen, das passiert nicht by default!
- recht spannende KH-Bilder
Contra:
- leider kein Schlüssel vom Arztzimmer, man klopft und wartet draußen wie ein Penner
- kein Zugang zum EDV. Letztes sehr einschränkend und wurde mehrmals von Ärzten/Famulanten angesprochen. EDV-Zugang bekommen sogar Praktikanten aus der Pflegeschule, die für 2 Wochen kommen - naja, soviel dazu. Für PJ wird aber ein Zugang organisiert
- man wird etwas an sich alleine gestellt, ohne Eigeninitiative und aktives Ansprechen wird man schnell im Workflow vergessen;
- das Krankenhaus hat zahlreiche Famulanten und PJler aus anderen (nicht deutschen) Unis. Bei mir waren es gerade noch nicht zu viele, ich würde aber dem nächsten empfehlen nachzuhacken, wie viele Famulanten/PJler zugleich auf der Station sind. Je mehr ihr seid desto weniger lernt jeder von euch, da bei Notfällen (Strokes) werden so wenig wie mgl Praktikanten gewünscht,
- Mensa nicht gut, Cafeteria ok
