Ich habe zwei Wochen famuliert und war isg. sehr zufrieden. Ich konnte zwischendrin noch auf eine offene Station wechseln, was ich sehr schön fand.
W6: geschlossene Akutstation
eine etwas chaotische, tendenziell altmodische geschlossene Station (klassisches Konzept mit zwei Iso/Fixierzimmern, Möglichkeit auf den Innenhof zu gehen, kleinem aber schönem Ergoangebot mit Werken, Achtsamkeitsübungen, kreativem Gestalten, Anzieh - und Duschtraining und kleinen Spaziergängen für die Patienten , Psychologen gibt es nicht dank Krankenhaus Budget). Es Ist eben auch die größte geschlossene Station in Hamburg zusammen mit Ochsenzoll und daher einfach ziemlich voll mit sehr kranken Patienten und Dauergästen. Wenn man das mal sehen will, ist man hier richtig. Ein wirklicher Umgang mit akut psychisch Kranken wurde aber eher nicht vermittelt. Isg. war die Pflege freundlich auf Ansprache, meist aber desinteressiert. Einige Ausnahmen gibt es klar auch ;) Mit der Ärzteschaft verhält es sich ein bisschen ähnlich. Assistenzärztin Birthe hat sich sehr gerne gekümmert und mich eingebunden, ähnlich war es mit Assistenzärztin Anna, der Oberarzt Herr Garabella war sehr zurückhaltend, hat wenig von alleine erklärt, ist aber entspannt. Dienstbeginn war gegen neun. Ende häufig gegen 14:00. Man geht drei Tage die Woche mit auf Visite, was das Spannendste ist, ansonsten ist wenig los. Die Ergotherapeutin ist aber sehr nett und dann war ich oft dort dabei. Zum Blutabnehmen wird man aber nie verdonnert, was schön ist. Ich habe freiwillig zwei Nachtdienste gemacht bei Herrn Berger (der leider bald geht). Beste Zeit, top Arzt, erklärt alles, super menschlich. Habe dort sehr viel gesehen und auch selbstständig mit Patienten sprechen dürfen, was sonst tagsüber nicht erlaubt war oder vorgekommen ist. Danke Henning ;)
W3: allgemeine Psychiatrie/Persönlichkeitsstörungen/Sucht
Angenehme Station mit wirklich sehr netter Pflege. Gibt ein umfangreiches Therapieprogramm sowohl von Ergo als auch Psychotherapeuten und der Pflege aus. Der Oberarzt Anton war super nett und hat sich nachmittags die Mühe gemacht, Zweitbesichtigungen von Patienten mit einem zu machen und sie danach mit mir zu besprechen. Genauso war das mit Assistenzarzt Tim. Anton hat dabei Krankheitsbilder erklärt und einen aufgemuntert, Diagnosen zu stellen. Ich durfte hier auch selbst gelegentlich Aufnahmen machen und meine Patienten der Pflege und dem Oberarzt vorstellen. War echt lehrreich. Blutabnahmen gibts fast nie. Visite ist einmal die Woche. Sonst kann man sich zu Einzelgesprächen bei den Ärzten und Psychologen setzen, bei der Traumasupervision zuschauen und die Ergo, Skillsgruppe etc. besuchen. Ich würde es eher empfehlen hier zu famulieren und ein zwei Nachtdienste mitzumachen und dann nur ein paar Tage auf Akut zu bleiben, um das mal gesehen zu haben.
