Famulatur Pädiatrie in Kardinal Schwarzenberg`sches Krankenhaus (3/2021 bis 4/2021)

Krankenhaus
Kardinal Schwarzenberg`sches Krankenhaus
Stadt
Schwarzach im Pongau
Station(en)
Kinder- und Jugendheilkunde
Fachrichtung
Pädiatrie
Zeitraum
3/2021 bis 4/2021
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Station
Heimatuni
Wien (Oesterreich)
Kommentar
Insgesamt eine wirklich tolle Famulatur! Die Kinder- und Jugendabteilung des Kardinal Schwarzenberg Klinikums hat für mich definitiven Weiterempfehlungscharakter. Im Team herrschen eine ausgesprochen gute Stimmung und ein kollegialer Umgang. Das dürfte (zumindest zum Teil) aber auch an der Fachrichtung liegen, nachdem Kinderärzte allgemein eine sehr fröhliche Gemütslage haben und es hier eigentlich keine griesgrämigen Ärzte gibt. Das gleiche gilt für die Pflege.

Die Assistenz- und Oberärzte erklären gerne breitwillig von sich aus sehr viel und besprechen auch fast immer die Krankheitsbilder der Patienten, bevor oder nachdem man den Patienten gesehen hat. Man wird auch aktiv dazu aufgefordert, Fragen zu stellen (evtl. nur mit der Bitte, dies nicht direkt vor dem Patienten zu tun, um die kleinen Patienten und vor allem deren Eltern nicht mit einer Diskussion zu verunsichern). Gelegentlich bekommt man auch kleine „Prüfungsfragen“ wie z.B. „Wie schwer sollt ein 6 Monate altes Kind ca. sein?“, wobei diese Fragen mehr der Lehre dienen und es absolut kein Problem ist, die Antwort nicht zu wissen. In Bezug auf Lehre ist insbesondere auch der Primar hervorzuheben, der sehr darin interessiert ist, dass man als Student viel mitnehmen kann und bei der wöchentlichen Chefvisite auch immer viel erklärt. Außerdem gibt es einmal pro Woche immer am Freitag ein Tutorium für die Studenten mit dem Primar, in dem jeweils die KPJ-Studenten einen klinischen Fall der Woche und das dazugehörige Krankheitsbild präsentieren, das dann gemeinsam diskutiert wird. Wenn mal ein KPJ-Student ausfällt, kommt man als Famulant auch zum Zug und darf auch einen Fall präsentieren. Insgesamt ein hervorragendes Teaching, wie man es sonst nur selten erlebt.

Der Tag auf der Kinder- und Jugendabteilung beginnt typischerweise recht gemütlich um 8 Uhr mit der Morgenbesprechung (wer im Studentenwohnheim beim Krankenhaus übernachtet, kann also sogar ziemlich lange ausschlafen). Danach teilen sich die Ärzte auf die allgemeine Ambulanz, die Spezialambulanzen, die allgemeine Kinderstation und die Neonatologie auf. Am Anfang bekommt man vom 1. Oberarzt noch ein wenig Starthilfe, wo man sich dranhängen kann und was es so zusehen gibt, danach kann man sich grundsätzlich frei bewegen und sich, mit Ausnahme einiger wöchentlicher Fixpunkte, bei denen man anwesend sein sollte (Chefvisite, Röntgenbesprechung, Tutorium etc.), den Tag selbst einteilen. Als Famulant ist man eigentlich überall willkommen.

In der Ambulanz gibt es tendenziell am meisten zu sehen, aber auch die Visite auf der Station kann (gerade für das Follow-up von Patienten, die man am Vortag in der Ambulanz gesehen hat) sehr interessant sein. Körperlich untersuchen kann man die Kinder eigentlich fast immer (also z.B. Auskultation von Herz und Lunge, Abdomen palpieren, HNO-Status, beim Säugling auch Fontanelle(n) tasten, frühkindliche Reflexe prüfen, Leistenpulse tasten etc.), ansonsten ist die Pädiatrie oft eher ein Fach zum Zuschauen als zum Selbermachen (was aber eher an der sensiblen Natur des Faches liegt als an der Abteilung in Schwarzach). Bei größeren Kindern sind gelegentlich auch Blutabnahmen oder das Legen einer Leitung möglich. Auf der Neonatologie war ich eher selten, da man hier als Famulant wenig bis gar nichts selbständig machen kann und man eigentlich immer einen Arzt braucht, der gerade zufällig viel Zeit hat, einem etwas zu erklären oder zu zeigen. Man kann aber gerne bei der Wochenbettvisite auf die Geburtshilfe mitgehen und dort Neugeborene anschauen und untersuchen. Wenn man gerade in der Nähe ist und es etwas Sehenswertes gibt, wird man außerdem eigentlich fast immer dazu geholt. So kann man z.B. im OP die Sectios von kinderärztlicher Seite begleiten, wenn zufällig gerade eine stattfindet. Dort kann man dann z.B. die Neugeborenenbeurteilung (APGAR-Schema etc.) machen.

Der Tag endet typischerweise zwischen 13 und 15 Uhr, selten später, je nachdem, was am Nachmittag noch los ist und wie viel es noch zu sehen gibt. Als Famulant ist man an keine festen Anwesenheitszeiten gebunden, sodass es auch kein Problem ist mal früher zu gehen. Verpflegung gibt es 3x täglich im Krankenhaus und ist für Famulanten gratis und von der Qualität (insb. das Mittagessen) für eine Krankenhausküche hervorragend. Wer eine Unterkunft braucht, kann im neu gebauten Studentenwohnheim des Krankenhauses bzw. der Krankenpflegeschule ein Zimmer (Einzelzimmer mit Kochnische und Bad/WC) für einen Kostenbeitrag von € 11,- pro Nacht mieten. Freizeittechnisch bietet Schwarzach insbesondere im Winter für Schifahrer und Schitourengeher viel (eigenes Auto empfehlenswert), sodass man hier definitiv auch auf seine Kosten kommt.
Bewerbung
1,5 Jahre. Für die Osterferien würde es wahrscheinlich auch etwas kurzfristiger gehen, zu lange sollte man sich im Winter allerdings nicht Zeit lassen (Krankenhaus in unmittelbarer Schigebietnähe).
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Bildgebung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Blut abnehmen
Poliklinik
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
2
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.13