Famulatur Nephrologie in Universitaetsklinikum Mannheim (2/2021 bis 3/2021)

Krankenhaus
Universitaetsklinikum Mannheim
Stadt
Mannheim
Station(en)
11-3
Fachrichtung
Nephrologie
Zeitraum
2/2021 bis 3/2021
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Mannheim
Kommentar
Ich begann eine Famulatur, mehr aus Verlegenheit denn aus Wunsch im UMM, da meine ursprüngliche Famulatur für den Winter gecancelt wurde.

Die Bewerbung ging schnell und sehr unkompliziert von statten, allerdings gab es sehr wenige Informationen und erst nach Rückfrage wurde mir mitgeteilt wo und wann ich mich einzufinden habe. Nach der Frühbesprechung stand erst einmal nicht fest wo ich hingehen sollte.

Dann wurde ich quasi schnell von einigen motivierten Assistenzärzten adoptiert. Dr. Qiu hat sich meiner sehr schnell angenommen und zeigte mir am ersten Tag (Montag; die Station war übers Wochenende grundgereinigt worden weil sie zuvor als Coronastation diente) mangels großer Belegschaft erst einmal die EDV und wichtige Tools für den Klinikalltag. So etwas braucht man um gut arbeiten zu können - wird im Studium aber so nie gezeigt. Von daher war der Mangel an Patienten am Vormittag gut genutzt um mich auf einen brauchbaren Stand zu bringen; was nützt es wenn ich keinen Plan habe von der Stationssoftware.

Die erste Woche war ich noch sehr unsicher, es war mein erstes Mal auf einer Normalstation gewesen, vorher war ich in der Anästhesie und auf der ICU. Jetzt wurde das Aufgabenfeld deutlich breiter und variabler; sehr viel mehr und diversere Patienten.
Fangen wir mit den Aufgaben an. Die Pflege hat sich sehr schnell auf mich eingestellt und nutzte mich, dabei aber immer im Rahmen meiner Möglichkeiten sodass beide Seiten profitierten. Meine Aufgaben waren:
-Blutentnahme: Nein, nicht alle 26 Patienten aber immer 3-4 am Tag. Nicht die schwersten aber auch nicht die leichtesten Venen. Also wo man schon Gespür entwickeln musste.
-EKGs. Oftmals wurden EKGs auf Station geschrieben und es war meine Aufgabe die anzulegen und zu befunden, der wurde dann geprüft.
-Sonographie: Der erste Versuch war immer meiner und wurde dann gegengeprüft. Sonographiert wurden vor allem die Nieren, VCI, Harnblase.
-Organisatorisches: Es gehörte zu meinen Aufgaben Konsile anzumelden, mit Laboren zu sprechen, Befunde anzufordern, Koordination mit Hausärzten und der Pflege zu halten und auch Angehörigengespräche. Dabei wurde mir auch immer Feedback gegeben, man fühlte sich nicht überfordert und man lernte was dabei.

Dabei muss ich auch die Pflege loben die sich immer korrekt verhalten hat, mich nicht stresste oder unrealistische Erwartungen hatte. Insbesondere mit GKP Paul, Siegbert und Michaela konnte man exzellent zusammenarbeiten, auch wenn das eigentlich für alle galt.

In der zweiten Woche war man dann schon deutlich gefasster. Dr. Qiu wechselte in den Spätdienst und Dr. Michaeli übernahm. Auch mit ihm war ich super zufrieden, denn er lies mir wirklich sehr viele Arbeitsfreiräume. Das Ergebnis zählte und da er Fan von "See it, try it, do it" ist wurde die diversen Aufgaben die ich vorher angesprochen habe auch in dieser Woche meine. Wenn ich nicht weiter wusste war er selbstverständlich da und half aus, gab Hilfestellung und Tipps für das nächste Mal. Feedback natürlich ebenfalls. In der Visite lies er mich die Untersuchungen machen und Vorschläge zur Therapie unterbreiten. Dabei konnte er seine Verbesserungsvorschläge gut rüberbringen. Ich hätte mir nur gewünscht noch ein bisschen mehr involviert gewesen zu sein.

Die Oberärzte und der Chefarzt waren nicht so sehr in meiner Famulatur vertieft, trotzdem muss ich auch ein Lob an diese Herren und Damen ausdrücken. Man wurde immer korrekt behandelt, man wurde nicht ignoriert als der Famulus. Oftmals wurde oben angerufen damit ich runterkomme um zu assistieren, meist bei Shaldon Anlage oder Nierenbiopsie. Da lernte man was dabei auch wenn man natürlich diese Prozeduren nicht selber durchführte.

Die Wochen gingen dann sehr schnell rum und jetzt am Ende der Famulatur frage ich mich wo ist die Zeit geblieben. Es war eine Famulatur die mir sehr viel Spaß bereitet hat, in der man viel lernen konnte.

Ich empfehle euch die 11-3 in der V. med. Klinik wenn ihr euch für Innere interessiert aber nicht nur wirklich ein Fachgebiet machen wollt. Die 11-3 ist eine Art Generalistin, die nehmen die Lungenentzündungen, das Sjögren Syndrom und auch noch diverse andere Fälle (spannend war auch ein Dauerpatient mit Verbrauchskoagulopathie bei allergischer Vaskulitis). Man sieht eine Menge verschiedener Erkrankungen und nicht nur Herzinfarkt, Herzinfarkt und Linksherzinsuffizienz, es ist eigentlich von jeder Fachrichtung etwas dabei.

Das einzige was mir negatives einfällt ist der Mangel an Umkleideräumen, ich habe mich immer in einem Vorratsraum umziehen müssen. Und das Essen könnte besser sein, das ist aber ein UMM Problem für das die Station nichts kann.


Zuguterletzt bedanke ich mich noch einmal ganz herzlich bei der V. med. Klinik und der 11-3, Grüße gehen raus an Dr. Qiu, Dr. Anokhin, Dr. Michaeli, Dr. Schübler und Dr. Berghofen, welche mich wirklich allesamt herausragend betreut haben. Im Ernst, haltet euch an die genannten und ihr profitiert äußerst viel.
Bewerbung
Ca. 3 Monate.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
EKG
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Punktionen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
3
Stimmung Klinik
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Lehre auf Station
2
Insgesamt
2

Durchschnitt 1.87