Famulatur Anästhesiologie in BG Unfallklinik Murnau (8/2020 bis 8/2020)

Krankenhaus
BG Unfallklinik Murnau
Stadt
Murnau
Station(en)
OP / Prämedikation/ Post-Anästhesiologische Visite/ Schockraum
Fachrichtung
Anästhesiologie
Zeitraum
8/2020 bis 8/2020
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Muenster
Kommentar
Meine Famulatur in der Anästhesie in Murnau war sehr lehrreich und spannend. Zum einen lernt man sehr viel über Narkosen, Einleitung- /Ausleitung, zum anderen kann man auch mit Prämedizieren gehen und eins der Highlights sind vor allem die Schockraumfälle, zu denen die Anästhesisten*innen gerufen werden. Für die Zeit im Haus wird man meistens einem Assistenzarzt*in zugeteilt, den man in den OP begleitet und der einen anlernt. Der Lerneffekt und die praktischen Tätigkeiten hängen natürlich sehr davon ab, wie viel der Assistenzarzt*in einem überlässt, bzw. sich zutraut einem zu überlassen. Dementsprechend habe ich erst sehr spät intubiert und vor allem dann, wenn ich mit einem der Oberärzte mitgegangen bin ( Dies konnte ich aber völlig nachvollziehen).
Auch wenn ich erst spät intubiert habe, kann ich mir keine bessere Anästhesie-Famulatur vorstellen. Wenn die OPs laufen, kann man selbstverständlich über Tuch schauen, den Operateuren*innen auch Fragen stellen und ansonsten auch in den anderen Ein- und Ausleitungen zuschauen. Wenn man sich der Anästhesie-Pflege, die an dem Tag dem Saal zugeteilt ist vorstellt und seine Hilfe anbieten, kann man sich auch im Viggo legen und Monitoren ausprobieren ( 1:1 Pflegeschlüssel!!- macht es dadurch manchmal auch schwer, einfache Aufgaben zu übernehmen). Ich habe enorm von dem guten Verhältnis zu meiner Assistenzärztin profitiert, die mit überaus großem Engagement neben der gründlichen Arbeit sich noch überlegt hat, wie ich am strukturiertesten noch einen Lerneffekt habe. So haben wir uns am Vortag überlegt, was wir alles durchsprechen wollen und sind Thema für Thema die Narkose und den Arbeitsalltag des Anästhesisten theoretisch und praktisch durchgegangen. Mir hat das super viel geholfen, da meist die Verknüpfung von Theorie und Praxis gerade das Schwere ist (natürlich muss man das auch wollen, denn manchmal bekam ich dann Ausdrücke zum Einlesen mit). Beim Prämedizieren, was von den meisten sehr verhasst ist, kriegt man einen guten Einblick über die Stationen und sieht dort auch interessante Fälle, genauso wie Inder Postanästhesiologischen Visite. Da mir es erspart worden ist, jedes mal beim Prämedizieren dabei zu sein, konnte ich auch mit anderen noch in den OP und mit Fortschreiten der Famulatur war ich dann für die richtige Narkoseeinstellung unter Observation verantwortlich.
Der Schockraum ist ein nettes Add-on, dort darf man auf Nachfrage auch mitgehen.

Generell kann ich nur sagen, macht Famulaturen in Murnau. Das Haus ist genial!! Bei der Hausführung, die ich am ersten Tag vom Oberarzt bekam, habe ich einen guten Überblick bekommen und mir wurden alle Einsatzbereich der Anästhesie gezeigt d.h. fast alle Bereiche außer den Stationen. Dabei sind eben schon Dinge, die nicht in jedem Krankenhaus sind wie einem "Brand-Bad" (OP für die Brandverletzungen) und die HBO ( super spannend. lasst sie euch zeigen! Leider war sie als ich da war wegen COVID außer Betrieb, aber sonst auch Einsatzort der Anästhesie).

Was spricht noch für die BGU?: Ihr kriegt Mittagessen, Kleidung und Parkausweis gestellt. Im OP gibt es auch jeden Morgen umsonst Frühstück mit Semmeln und ausreichend Aufstrich (alles, was das Herz begehrt). Vor allem aber die super spannenden OPs. Da die Anästhesisten nicht einem Saal durchgängig zugeordnet sind, kann man über das Tuch viele verschieden OPs mitverfolgen und eben auch das, wofür Murnau steht (Polytraumen mit bis zu 5 Operateuren).
Was ist nicht so gut?: Unterkunft wird NICHT gestellt. Einige Münchener pendeln täglich und ansonsten kriegt ihr eine Unterkunftsliste zugesandt ( man muss sich stoisch durchtelefonieren und für sein, denn Murnau ist ein teures Pflaster).
Was spricht für Murnau?: Die Umgebung und das Umland sind einfach grandios. Naturliebhaber und Bergfanatiker kommen hier zu vollem Zug. Man kann vor allem im Sommer abends noch am Moor joggen/spazieren, an den warmen Staffelsee fahren, schwimmen oder Stand-up-paddeln gehen ( oder an einen der vielen Seen rumherum). Zum Wandern eine Traumgegend, der Heimgarten ist schon fast ein Muss. Ob Winter oder Sommer, das Panorama ist grandios und das könnt ihr auch schön von der Klinik geniessen, ob im OP-Aufenthaltsraum oder beim Mittagessen.

Nachdem kurz vorher ein Chefarztwechsel statt gefunden hatte und der neue Chefarzt Herr PD Dr. Wirth die Lehre in der Anästhesie ausbauen möchte ( neues Lehrkrankenhaus der TU München für das PJ), war ich eine der ersten, die Teil des neuen Lehrkonzepts sein konnte. Ich fand's super, aber ich glaub es ist wichtig sich mit "seinem" Arzt zu verstehen und einen zu haben, der sich gerne mit einem beschäftigt. An sich ist das Team aber durchweg nett gewesen (inkl. Oberärzten).
Bewerbung
Über das Chefarzt-Büro bei Frau Mertens-Kolak ( heidi.mertens-kolak@bgu-murnau.de). Ich habe trotz kurzer Vorlaufszeit durch die Dynamik der Corona-situation verschuldet noch relativ spontan einen Platz bekommen.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1